Mein Herz schlägt immer schneller und ich bekomme feuchte Hände. Der Angstschweiss rinnt an meiner Stirn herunter. „Gleich bin ich dran!“, sagte ich panisch. „Keine Sorge“, sagte mein Freund Tom, „du kannst das.“ Ich holte Anlauf und flog mit meinem Skateboard durch die Luft und machte so viele Saltos wie ich konnte. „ Eins, zwei, drei Saltos!“, schrie der Ansager, „ das ist der Rekord von heute!“ Zum Glück ist es vorbei, denn ich bin immer total nervös vor einem Wettkampf. Doch es hat lange gedauert bis ich so weit kam wie ich jetzt bin. Am besten fange ich von vorne an.

„Mist immer diese blöde Schule“, motzte ich zu Tom herüber. Er packte gerade sein Mittagessen aus und nuschelte: „ Tja, von der Schule gehen kannst du nicht, nicht wenn du einmal Geld verdienen möchtest.“ „Ich kann doch skaten“, dachte ich mir. Leider brachte mir das überhaupt nichts, weil wir hier nicht in den USA sind wo Skaten viel angesehener ist als hier in Deutschland. Meine Laune war miserabel, obwohl mich mein bester Freund nach Hause begleitet hat. Eine Woche verging und meine Stimmung besserte sich immer noch nicht. Bis ich eines Tages an einem Supermarkt vorbeischlenderte, dort hing ein Plakat auf dem stand: „Fortgeschrittene Skater im Alter von sechzehn Jahren gesucht!!!!!!“ Ich machte einen Sprung vor Freude und notierte mir Zeit und Datum. Zuhause angekommen rief ich sofort Tom an und die Worte sprudelten nur so aus mir heraus. „ Nochmals Elli und dieses Mal langsamer.“ „Okay, es ist die Chance meines Lebens denn sie suchen Skater in meinem Alter“, sagte ich und strahlte mein Spiegelbild an, „ du könntest ja auch mitmachen.“ Tom diskutierte noch den ganzen Abend mit mir, doch ich war wild entschlossen das durchzuziehen und konnte ihn sogar überreden mitzumachen. Endlich ist es soweit der Tag an dem entschieden wird ob ich das Skaten zu meiner Berufung machen kann. Zwei Stunden vorher machte ich mich schon auf den Weg und sagte bloss noch Tom Bescheid, denn ich war so aufgeregt. Als gerade „Call me maybe“ auf meinem I Pod lief sang ich lauthals mit und achtete nicht auf die Strasse. Rumms! Schon lag ich auf dem Boden und fragte mich wo ich hinein gefahren bin. Die Frage wurde schnell beantwortet. „Kannst du nicht besser aufpassen“, schnauzte mich ein unsympathischer Typ an. Ich sah, dass noch genügend Platz neben mir war und er locker an mir vorbei fahren konnte. Jetzt löste sich das Schweigen und ich sprach mit fester Stimme: „Du bist aber in mich reingefahren und nicht umgekehrt.“ Das stopfte ihm wohl das Maul und er meckerte nur noch mit hochrotem Kopf das Frauen nicht auf ein Skateboard gehören. Schnell vergass ich das Ganze und kam endlich an meinem Ziel an. „Elli, Elli da bist du endlich!“, schrie Tom. „Sorry ich wurde aufgehalten“, doch ich konnte meinen Satz nicht beenden denn er zog mich schon zu einem Stand an dem ich mich anmelden soll. Er sagte für mich: „ Elli Sonntag.“ Die Frau schaute in ihren Unterlagen und gab mir eine zerknitterte Startnummer. Ein alter Bekannter von Tom quatschte ihn an und sie waren in ihr Gespräch vertieft. Ich schaute mich um und mir fiel etwas auf. „ Sag mal Tom“, fragte ich Tom, „könnte es sein das ich das einzige Mädchen bin?“ „Natürlich bist du das einzige Desaster“, sagte ein unfreundlicher Junge mit einem fetten Grinsen im Gesicht der mir irgendwie bekannt vorkam, „ denn Mädchen können nicht skaten.“ Endlich fallen mir die Schuppen von den Augen, der Junge der mich angefahren hat! „ Elli Sonntag“, rief die Frau vom Anmeldestand, „ du bist an der Reihe!“ Ich nahm mein ganzes Herz und hob stolz den Kopf mit dem Hintergedanken zu versagen. Die Jurymitglieder runzelten die Stirn als sie mich sahen doch auf einen Schlag grinsten sie. „Endlich mal ein Mädchen“, sagten sie wie aus einem Mund. Jetzt war es an der Zeit zu zeigen was ich drauf habe. Ich flog über die Halfpipe als ginge es um mein Leben und die Jury machte überraschte Gesichter. „Zum Glück ist es jetzt vorbei“, dachte ich mir und trank einen Schluck Wasser. Kurze Zeit später kam auch schon Tom angerannt und erkundigte sich wie es mir geht. „ Wann kommst du eigentlich dran?“, fragte ich Tom. „Schon vor einer Stunde“, sagte er und grinste, „weil ich weiss wenn du aufgeregt bist, dass du schnell mal was Falsches sagst.“ Zwei Stunden ging das Vorskaten noch bis die Liste mit den Skatern die weitergekommen sind ausgehängt wurde. Ganz langsam ging ich auf die Liste zu dort hin doch ich zögerte und sagte schliesslich: „ Lies du es für mich Tom.“ Ab dann ging alles in Zeitlupe und plötzlich schrie er auf. „Unsere Namen stehen beide auf der Liste!“ Eigentlich konnte ich mich gar nicht freuen, denn glauben tat ich es nicht. Zurück in der Schule und das Getuschel ging rum weil ich und Tom in der nationalen Auswahl standen. Aber eigentlich freuten sich die meisten für uns. Die Zeit verging wie im Flug und ich trainierte so viel ich konnte für diesen wichtigen Wettkampf. Endlich war es soweit der Wettkampf für die nächste Runde stand an und ich war schon wieder unheimlich aufgeregt. „Dieses Stadion ist ja riesig!“, krächzte ich heiser. Ich war so neben den Schuhen das ich fünf Leute anrempelte und meine Cola auf dem Shirt eines Jungens verschüttete. Mein Lieblingswort war heute wohl Entschuldigung. Mir blieb nicht lange Zeit denn ich kam schon als Dritte dran. Da schlenderte noch der Typ der mich angefahren hat an mir vorbei, der Niklas hiess und sagte höhnisch: „Hier noch ein Geschenk Katastrophengirl bevor du dich blamierst.“ Schnell nahm ich es ihm aus der Hand und öffnete es. Es war eine Banane. „Na toll“, seufzte ich vor mich hin, „mein Trostgeschenk ist eine Banane.“ „Elli, Elli, Elli schnell komm sonst disqualifizieren sie dich!“, schrie Tom. „Hä?“, dachte ich mir. Ach ja der Wettkampf, ich muss noch Skaten fiel es mir wieder ein. Geschickt schnappte ich mir mein Skateboard und machte mich auf den Weg zur Rampe. Ich nahm Anlauf und flitzte in einem Affentempo herunter. Drehungen, Saltos einfach jeder Stunt der mir einfiel machte ich. Die Menge tobte weil sie mich einfach super fanden. Nur noch das Finale fehlte fiel es mir ein. Somit setzte ich zu meinem letzten Sprung an und machte so viele Saltos wie ich konnte. Doch dann rutschte mir die Banane aus der Hosentasche und ich fiel darauf. Das ganze Publikum lachte meinen Bananenmatschhintern aus. Traurig setzte ich mich auf eine Bank und heulte einfach drauflos. Nach einiger Zeit liess sich Tom auf der Bank nieder. „Ich habe versagt“, schniefte ich. „Es ist noch lange nicht entschieden“, redete mir Tom gut zu. Bevor er noch was sagen konnte kam auch schon das Signal des Ansagers. „So ich verkünde nun wer die drei Besten waren“, sagte der Ansager, „Niklas Wiesenbach, Tom Kumm und Elli Sonntag!!!!!!!!“ Mir kamen die Tränen vor Freude und ich stand auf das Podest. „Jetzt geht es um die Wurst“, sprach einer der Jurymitglieder zu uns, „der Skater der von uns gesponsert wird heisst................. Elli Sonntag!!!!!!!!!“ „Super Elli“, freute Tom sich für mich und danach erfuhren wir noch, dass sie Tom auch sponsern wollen. Tja und somit sind wir auch am Ende angekommen. Wer es wissen will ich und Tom sind jetzt ein Paar und sind das beste Skaterteam Allerzeiten. Aber jetzt muss ich wirklich aufhören zu erzählen denn Tom ruft nach seiner Bananafreundin.