„Oh ist das schön!”, sagte Luana, als wir vom Flugzeug ausstiegen. Wir waren in Dubai angekommen. Es war heiss hier, die Sonne brannte uns direkt ins Gesicht. Ich freute mich so sehr, denn das mussten die aller besten Ferien meines Lebens werden, weil ich erstens hier in Dubai war und zweitens Luana, Mara und Laureta dabei waren. Im Hotel angekommen, gingen wir sofort an den Strand. Wir zogen unsere Kleider aus und waren auf dem Weg ins Wasser. Doch ein grosser Mann, weiss gekleidet mit einem Hut auf dem Kopf und einer Sonnenbrille vor den Augen hielt uns auf. Er stand vor uns und fragte uns nach dem Weg zum Polizeirevier. „Hier gibt es doch gar kein Polizeirevier, oder?“ fragte Mara mich ganz leise. Ich war der gleichen Meinung. Laureta erklärte dem Mann irgendein Weg, der keine Ahnung wohin führte. Immer am Scheiss machen, so ist Laureta nun mal. Und in genau diesem Moment als Laureta mit ihrer Hand in eine Richtung zeigte, packte der Mann sie und rannte weg. Wir rannten hinter ihm her, aber es war sinnlos. Der Mann war so schnell und wir drei hatten bald keine Kraft mehr, denn hier im heissen Sand zu laufen ist anstrengend.

Wir wussten nicht, was wir machen sollten... Es gab kein Polizeirevier in der Nähe und das nächste war erst 5 Autostunden von hier entfernt und das konnten wir uns nicht leisten, schliesslich mussten wir es 2 Wochen lang ohne unsere Eltern hier aushalten. Wir waren geschlagen. Nach einer langen Stunde voller Trauer und Nachdenklichkeit, beschlossen wir uns ins Hotel zu gehen und dort am Empfang nach Polizei oder sonst irgendwas zu fragen.

„Ja wir haben schon Polizisten hier, aber wenn sie etwas für euch tun sollen, dann müsst ihr bezahlen!“ sagte die Frau am Empfang. Wir besprachen uns ein wenig und kamen zum Entschluss, dass es uns egal ist, wie viel es kostet, denn lieber gehen wir hier pleite, als dass wir Laureta verlieren.

„Na gut, wir wollen die Polizisten haben und zwar jetzt sofort!“ sagte ich. 10 Minuten später befanden wir uns im Polizeiauto und fuhren in die Richtung, in die der Mann gelaufen ist. Irgendwie war es sinnlos. Der Mann konnte überall sein. Wir hatten keine Ahnung wo und wonach wir suchen sollten.

„Was hast du mit mir vor?“ fragte Laureta. „Wissen wir noch nicht, aber uns wird schon noch was gutes einfallen!“ sagte dieser dunkle Mann, der sich inzwischen umgezogen und seine Brille und den Hut abgenommen hatte. Laureta hatte schreckliche Angst. Sie schaute auf ihr Handy, aber es war sinnlos. Sie hatte kein Empfang. Sie musste hier irgendwie nach draussen gelangen, Mara anrufen und ihr sagen, wo sie war.

Als der Mann das Zimmer verliess, stand Laureta auf und schaute sich um. Sie sah ein grosses Fenster, ziemlich weit oben an einer Wand. Sie hatte eine Idee, aber sie brauchte noch ein, zwei Tage, bis sie ihren Plan ausführen konnte. Der Mann kam herein und fragte, ob Laureta sich wohlfühlte. Sie fragte, ob sie eine Decke haben konnte, da sie anscheinend kalt hatte. „Klar!“ antwortete der Mann. Am nächsten Tag fragte Laureta wieder nach einer Decke, da sie anscheinend noch immer kalt hatte. Der Mann brachte ihr eine zweite Decke. Am dritten Tag wollte Laureta nochmal eine Decke haben und der Mann brachte ihr nochmal eine. Als Laureta sich dann alleine im Zimmer befand, knotete sie die drei Decken zusammen und warf sie aus dem Fenster. Das eine Ende war schon draussen und das andere heilt sie noch fest. Sie stieg auf den Stuhl, der neben ihr war und konnte so die Decken an einem Haken im Fenster befestigen. Sie klammerte sich daran und kletterte nach unten. Endlich war sie draussen. Sofort nahm sie ihr Handy und rief Mara an. 10 Minuten später waren sie hier angelangt und nahmen Laureta wieder mit ins Hotel. Wir alle waren wieder froh, dass Laureta bei uns war und wir waren uns sicher, dass wir nie mehr alleine an den Strand gehen würden, nur noch an den Pool des Hotels!