Herz und Verstand

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Guinevere
Veröffentlicht: 08.07.2012 23:31
Aktualisiert: 08.07.2012 23:31
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Kurzbeschrieb:
Eine kurze Geschichte von Zweifeln und anderen Gefühlen und was für Schlüsse man daraus zieht.

Text

Und so stand ich hier allein im Wald; unfähig zu sagen, was richtig und was falsch ist. Ciaràn's Worte hallten mir noch immer in den Ohren. "Entweder hörst du auf deinen Verstand, oder aber auf dein Herz. Findest du aber jemanden, der beides zusammen vereint, so hast du deinen Seelenverwandten gefunden." Ich entriss meine Hand aus seiner und rannte davon ohne mich nur einmal umzusehen, denn ich konnte es nicht ertragen, sein trauriges Gesicht zu sehen. Ich lief an jenen Ort, den ich immer aufsuchte, wenn ich nicht weiterwusste. Zu dem alten, mit Runen verziehrten Brunnen inmitten des Waldes. Diesem Brunnen sprach man eine uralte Mystik zu, der diejenigen, die Rat suchten, zurück auf ihren Weg geleiten sollte. Dort angekommen, blieb ich schliesslich stehen, schloss die Augen und begann zu lauschen. Ich hörte das lebhafte Plätschern des Brunnens, das Zwitschern der Vögel, der Wind, der sanft die Blätter der Bäume streifte; und ich hörte mein Herz. 

Plötzlich beschlich mich das Gefühl, beobachtet zu werden, fühlte aber keine Furcht. Langsam öffneten sich meine Augen und ich sah geradewegs auf die Lichtung von der ich den Beobachter vermutete. Und dort war er. Seine dunklen Haare wurden vom Wind umspielt und die letzten Sonnenstrahlen des Tages spiegelten sich in seinen Augen wider. Ciaràn blieb stehen als er mich entdeckte. Unsere Blicke trafen sich und blieben aneinander haften. Ich hatte das Gefühl, als wäre die Zeit soeben stillstehen geblieben. Mein Herz schlug immer schneller und lauter je länger wir uns ansahen. Im Grunde genommen wusste ich es schon immer... Zeitgleich schienen Ciaràn und ich aus unserer Starre zu erwachen. Er machte langsame Schritte auf mich zu. Zuerst zögerlich, dann als er sah, dass ich es ihm gleich tat, immer bestimmter. Doch er schien mir noch immer viel zu weit entfernt. Dann lief ich los  und stand erst wieder still, als er mich in seine Arme schloss. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Ciaràn nahm meine Hand, die ich ihm zuvor entrissen hatte und hielt sie sanft umfasst an seine Brust.  Er lächelte und sah mir in die Augen. Seine sonst so dunklen Augen schienen zu leuchten. Er durchbrach als Erster die Stille. "Siehst du; unsere Herzen schlagen im selben Takt..." Ich flüsterte "...und unsere Gefühle haben uns beide hierher geführt..." Wir schlossen beide unsere Augen. Ich fühlte die Wärme durch die Nähe seines Gesichtes bis er mich endlich küsste. 

 

Kommentare

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Am 12.07.2012, Guinevere
Hallo Bellmauselefant und Nala! Vielen Dank für die Kommentare! :) Eigentlich hatte ich die Geschichte als Oneshot geplant... Aber es freut mich sehr, dass es euch gefallen hat! :) Vielleicht muss ich mir das doch überlegen mit der Fortsetzung. Liebe Grüsse, Guinevere
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Am 12.07.2012, Bellmauselefant
Hm.
Sehr schön - romantisch?
Gute Ausdrucksweise - gewählte Worte.
Sorgfältig, bedacht?
= Sehr angenehm zu lesen, spannend.

Fortsetzung wäre sicher toll!
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Am 11.07.2012, Nala
sehr schön, richtig mystisch. könnte ein Teil einer grösseren geschichte sein.. hoffe auf Fortsetzung :)