The albatross - Schwestern des Todes / Teil 3

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Mink?E
Veröffentlicht: 30.05.2024 16:39
Aktualisiert: 28.08.2024 19:21
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Kurzbeschrieb:
In Lanas Leben hat so sich einiges verändert und als sie von Dämonen aus ihrem Zimmer entführt wird, ist sie noch nicht mal überrascht. Doch warum scheinen die Schwestern des Todes so friedlich?

Text


(Beendet am 11.08.24)

'So l crossed my thoughtless heart / Spread my wings like a parachute'

The albatross,  "Taylor Swift"

Die Legende der Schwestern des Todes (Die Anfänge)

Die Schwestern des Todes sollen zu Beginn der Zeit aus 5 silbernen Eiern geschlüpft sein.

In einem Nest, gut versteckt im heutigen Nordjütland.

***

Kapitel 8

Um mich herum ist Schwärze. Habe ich die Augen vielleicht zu? Vorsichtig blinzle ich.
Aber es bleibt um mich herum schwarz. Ich sehe mich um. Ich treibe in einer undurchdringlichen Dunkelheit, alles was ich erkennen kann, ist mein eigener Körper unter mir. Ich bin seltsam grau, so als wäre jegliche Farbe von mir gewichen und hätte mich in Schwarz-Weiß zurückgelassen.
Fasziniert betrachte ich meine steingrau-silbrige Hand.
Wo bin ich hier? Es fühlt sich alles an wie ein surrealer Traum. Ich versuche, zu laufen, doch ich kann mich nicht fortbewegen. Vielleicht liegt es daran, dass ich gar nicht richtig stehe, unter mir kann ich keinen Boden ausmachen, es ist eher so als würde ich schweben. Oder hängen.

So langsam bekomme ich etwas Panik. Was ist das hier?! Ich fange an, mich zu bewegen und versuche vorwärts zu kommen. Ich zapple und zapple, probiere sogar zu schwimmen, - nichts. Ich komme einfach nicht voran.

Ich weiß nicht wie lange ich hier schon hänge/schwebe/stehe (was auch immer...), als sich durch die Schatten eine Gestalt nähert. 
Ihre weiße Silhouette schwebt leichtfüssig auf mich zu. 
Zuerst denke ich, ich sehe einen Geist. Dann wird mir klar, das ich einem Dämon gegenüber stehe. 
Der Albatross ist zurück.
       
Wer den Albatross sieht, ist so gut wie tot...  

Und das ist jetzt meine zweite Begegnung mit ihr. Ist sie hier um mich zu töten? 
Gerade blickt sie einfach nur auf mich hinab. Mit ihrer Respekt einflößenden und definitiv gruseligen Stille.

Sie hat das Messer wieder dabei. Mist. Kein gutes Zeichen. Ich glaube, ich kann meinem Leben ,Good bye' sagen. Ich schließe die Augen. 'Tue es wenigstens schnell!', denke ich.

***

Könne Hände schockfrosten? Wenn ja, glaube ich tun meine das gerade. Etwas Eiskaltes hat sich um sie gelegt und ach ja ich lebe noch, nur so zur Info.
Ich habe die Augen immernoch geschlossen und warte auf meinen Tod. Der nicht kommen will. Dafür ist da diese Kälte um meine Hände, so als hätten sich Finger aus Eis um sie gelegt.
Warte mal, was wenn...

Ich blinzle vorsichtig.
Aahhhh!!

Blasse knochige Finger umklammern die Meinen. Die Dämonin hält meine Hände.

Komm mit.  
Da ist wieder dieses Echo in meinem Kopf, die Wind gleiche Stimme des Albatross'.

"Wa-warum hast du mich nicht getötet?", flüstere ich.

Das Universum ist kompliziert.

Jetzt komm...

"Ich kann hier nicht weg" 

Sie zieht mich einfach mit und wir schweben durch die Dunkelheit. Ein leichtes Lächeln liegt auf den Lippen des Albatross (ein leichtes Lächeln!! Ist das nicht eher ein Menschending?). 
Je weiter wir kommen, desto mehr fährt die von ihr ausgehende Kälte durch meine Glieder. Sie kommt nicht von außen und lässt mich frieren, sondern bahnt sich von innen einen Weg durch mich. Friere ich deswegen? Ich weiß es nicht wirklich. Es fühlt sich eher wie Hirnfrost im ganzen Körper an.   
Ich habe immer noch kein richtiges Zeitgefühl, aber irgendwann erreichen wir das Ende der Schwärze. Eine wabernde Wand tut sich vor uns auf, einzelne Lichtstrahlen dringen hindurch (Liiicht!!!).    
"Was machen wir jetzt?" frage ich. 
Sie antwortet nich, sondern zieht mich einfach ins Gewaber. Die Trägheit der Schatten verschwindet schlagartig und weicht in sich verworrenen Farben, Formen und allen Arten von Schattierungen die unglaublich schnell an mir vorbei rauschen. So habe ich mir immer Zeit- oder generell mit Lichtgeschwindigkeit reisen vorgestellt. 
Doch genauso schnell, wie es gekommen ist, ist es dann auch schon wieder vorbei. Überrascht stolpere ich und falle mit der Nase in den Sand. Wir sind in den Dünen. Genauer gesagt, wieder da, wo ich Marcels Leiche gefunden habe. Auf dem Sand kleben noch Reste vertrocknetem Blutes. 

Dies ist ein heiliger Ort, hier sind wir geschlüpft.          
,sagt der Albatros in meinem Kopf. Und erst da bemerke ich die Anderen.

 

Kapitel 9 (Rohversion)

Ich verstehe nicht, warum ich hier bin. Warum die Dämonin mich nicht einfach still und leise im Schatten der Nacht umgebracht hat. 
Ich verstehe nicht, was das alles soll. 
Wir sind wie gesagt in den Dünen, bei dem Ort, wo Marcel ermordet wurde. Und wenn ich "Wir", sage, dann meine ich nicht nur mich und den Albatross. 
Etwas abseits, am Kamm der Düne, brennt ein Lagerfeuer. Und darum sitzen sie. Die anderen vier Schwestern. 
Wie beim Albatros könnte ich auch bei ihnen auf den ersten Blick sagen, dass sie keine Menschen sind.
 Die Größte von ihnen würde man ohne das Feuer bestimmt nicht erkennen, denn sie ist komplett schwarz. Ihre Haut, ihre Haare, ihre Iriden und sogar ihre Lippen und Fingernägel haben die Farbe dunkelster Nacht. Nur das Weiß ihrer Augen erstrahlt hell, verleiht dem Ganzen aber eher einen gruseligen Eindruck.

Neben ihr sitzt ein eher zierliche Frau, die das genaue Gegenteil zu ihrer Schwester darstellt. Ihre silbrige Haut scheint in allen Regenbogenfarben zu schimmern und ich wundere mich, das man sie nicht bis ins Dorf sieht.

Auf der anderen Seite des Feuers sitzen Seite an Seite ein dürres Mädchen, mit einer Haut die aus tausenden winzigen Kristallen zu bestehen scheint und eine junge Frau die…

die…

tatsächlich relativ menschlich aussieht.

Sie ist vielleicht etwas blass und ihre Augen sind unnatürlich grau, aber sie hat geschmeidige lange dunkelbraune Haare und trägt ganz normale Alltagsklamotten, wie ich sie auch anziehen würde. Wer ist das und warum passt sie nicht in dieses Dämonen-Bild?

Allerdings ist das gerade eher meine geringste Sorge und das kleinste Fragezeichen in meinem Kopf, denn ich wurde gerade von einer Dämonin aus einer seltsamen Schwärze mitten in die Dünen gebracht, wo besagte Dämonin eine Nacht vorher meinen Schwarm umgebracht hat und wo jetzt noch mehr Dämonen um ein Lagerfeuer sitzen.

In dessen Richtung mich der Albatross übrigens nun sanft schubst.

Ängstlich setze ich mich etwas abseits in den kühlen Sand. Was wollen diese Dämonen bloß?

Das sind meine Schwestern

,erklärt der Albatross.

Die Trottelulme,

sie nickt in die Richtung der komplett schwarzen Dämonin. Jetzt wo ich weiß, wer sie ist, meine ich auch, ihre Augen wieder zu erkennen.

Sie war es, die Marcel hierher gelockt hat und gegen die Scheibe unseres Klassenzimmers geprallt ist. Irgendwie wird mir wieder schlecht. Auch wenn sie gerade wieder so „friedlich“ wirken, sind die Schwestern des Todes immer noch böse Dämonen, die Meinesgleichen ermorden.

Die Möwe,

fährt die zweite Schwester fort und deutet zu der Frau mit der schillernden Haut. Stumm liegt ihr Blick und die der Anderen auf mir und ich frage mich einmal mehr (und damit zum 100.000 Mal) was das alles soll.

Das dürre  Mädchen entpuppt sich als der Sturmtaucher und die fast menschliche Frau ist die geheimnisvolle fünfte Schwester.

Das ist sie also,

sagt diese, nachdem der Albatros seine Vorstellung beendet hat. Auch ihre Stimme fegt windgleich durch meinen Kopf, doch ich meine einen Hauch von Bitterkeit in Ihrer mitschwingen zu hören. Besonders als sie noch

Deine Neue.

ranhängt.

Immer dringender drängt die Frage, die mich schon die ganze Zeit beschäftigt, in meinem Kopf. Doch ich beschließe, erstmal abzuwarten.

Das wo wir gerade eben waren, war übrigens ein dimensionaler Zwischeraum,

informiert mich die zweite Schwester.

Nur Dämonen können sich dort bewegen und wenn Menschen aus irgendwelchen Gründen dorthin finden, stecken sie fest.

Das ist ja alles schön und gut, aber ehrlich gesagt interessiert mich das gerade nicht so wirklich. Andere Dinge wären jetzt viel wichtiger.

„Warum bin ich hier?“

Ich halte es nicht mehr aus.

„Warum habt ihr mich nicht einfach umgebracht und was soll das hier jetzt werden?“

Das Gesicht der Dämonin fährt schlagartig zu mir rum und starrt mich entgeistert an. So als hätte ich etwas angesprochen, über das nicht geredet werden darf. Aber was kann es für einen Grund, wegen dem ich hier bin, geben, der so schlimm ist, das nicht darüber gesprochen werden darf? Außerdem finde ich, dass ich eigentlich ein Recht darauf habe, es zu erfahren.

Die Anderen Schwestern sehen eher… peinlich berührt aus (wirklich, die Dämonen überraschen mich immer wieder), besonders als ihre Schwester sich nach ein paar Sekunden wieder fängt und mich ganz selbstverständlich fragt:

Ist dir kalt?

So als wäre nichts gewesen. Als hätte ich nie gefragt. Und wenn ich vorher aus irgendwelchen Gründen keine Angst mehr hatte, wird mir jetzt wieder mulmig zumute.


Hier geht's zu Teil 4:

https://www.schreibdichfrei.net/texte/text/4361/

 

 

 

 

 

 



 

Kommentare

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Am 07.06.2024, Mink?E
Danke:)
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Am 02.06.2024, Knjiga
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung. Guter Cliffhanger!