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Ich bin, was ich bin. Egal was ich sein will 12.

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Fireheart
Veröffentlicht: 26.05.2023 09:28
Aktualisiert: 26.05.2023 09:28
Kategorie: Dies & Das
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Text

Jori:

Heute ist es so weit. Ich werde mich mit den Handlangern des Königs treffen. Mila hat sich bereits direkt nach dem Frühstück auf den Weg gemacht. Nun sitze ich alleine in meinem Büro und mache mit meinem nervösen auf und ab gehen sogar die Spinne am Fenster wütend. Genervt von mir selber drehe ich mich schliesslich um und betrete durch die Verbindungstür mein  persönliches Zimmer. Unter meinem Bett lockere ich ein Dielenbrett und ziehe eine kleine Holztruhe darunter hervor. Ich setzte mich mit ihr auf mein Bett, greife in meine Jackentasche, ziehe einen Schlüssel hervor und öffne die Truhe. Darin befindet sich mein persönlichstes Hab und Gut. Das einzige, was mich zu meiner Heimat zurückverfolgen lässt. Ein kleines Marienbild meiner Mutter, meine Tagebücher, eine zerlesene Bibel und meine ersten Handschuhe, die ich getragen hatte. Ohne jegliches Lächeln streiche ich darüber. Ich habe sie getragen als ich die Stadt betrat und die ersten Untaten verrichtet habe. Seither sind sie mein Markenzeichen. Wieder muss ich an Mila denken. Wie sie immer bei den Feldern gespielt hatte. Und irgendwie sind wir beide hier gelandet. Wie von selbst verschliesse ich die Truhe wieder und lege sie in mein Versteck. Aus welchen Gründen auch immer, finde ich mich verpflichtet, Mila die Wahrheit zu sagen, bevor ich ins Jenseits gehe. Und da wir alle wissen, wie realistisch es ist, dass es heute bereits passieren kann, gehe ich zurück in mein Büro, nehme mein Schreibzeug hervor und schreibe Mila eine Nachricht. Nach dem letzten Buchstabe blicke ich das Schreiben kritisch an und lasse es schliesslich auf meinem Schreibtisch liegen. Wenn mir etwas passieren würde, wird Mila bestimmt in mein Büro gehen. Den Schlüssel zur Truhe nehme ich aus meiner Tasche und betrachte ihn stumm. Das angelaufene Silber glänzt matt. Seufzend nehme ich mein zweites Paar Handschuhe aus einer Schublade und lasse den Schlüssel dort hineinfallen. Dann lege ich das Paar Handschuhe auf meinen Waschtisch neben dem Waschbecken in meinem Zimmer. Tief atme ich nochmals durch. Dann nehme ich meinen Waffengurt von der Garderobe und schnalle ihn um. Jetzt kanns losgehen, denke ich, schnappe mir meinen weiten Mantel und trete in den Gang.

Mila:

So leise wie eine Maus husche ich durch die Gänge der Kirche. Es war geradezu kinderleicht sich Zugang zur Sakristei zu verschaffen und von ihr aus, waren mir alle Wege offen. Im Moment gehe ich eine Treppe zum Glockenturm hinauf. Da komme ich an einem Fenster vorbei. Ich stelle mich in allen Winkel davor und überprüfe die Sicht. Schliesslich schüttle ich grimmig den Kopf. Auch nicht gut. Also weiter gehts. 

Mittags habe ich endlich einen geeigneten Platz gefunden. Während ich mich einrichte öffnet sich auf einmal eines der Kirchentore. Als ich vorsichtig durch das kleine Fenster schaue, erkenne ich Morfi in Begleitung von Tom. Als Signal klopfe ich zweimal gegen die Scheibe und stelle mich  so, dass sie mich erkennen können. Tom nickt mir zu und Morfi macht sich auf den Weg selbst ein Versteck zu finden.

Nach einigen Stunden der Ruhe und einem kleinen Sandwich höre ich das leise Knarzen des Tors. Dann werden Stimmen laut, Befehle hallen durch die Kathedrale. Vorsichtig schaue ich durch das kleine Fenster. Ich erkenne die königliche Uniform an den Männern. Ein paar von ihnen kenne ich von früher. Vom Bordell. Die Soldaten stellen sich auf und erkunden die Kathedrale. Niemand kommt auf die Idee auch mein Versteck zu suchen. Gut. Wieder eine Zeitlang später betritt ein muskelbepackter grosser Mann den Altarraum durch eine Seitentür. Er ist ganz in Schwarz gekleidet, doch auf seiner Brust prangt das Wappen des Königshauses. Dies musste der General sein.

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