Das Totschweigen der Wiesen

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Stephanie Lena
Veröffentlicht: 01.11.2022 19:07
Aktualisiert: 01.11.2022 19:07
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Kurzbeschrieb:
Ein Gedicht über die Suche nach sich selbst.

Text

das Totschweigen der Wiesen

Blumenblätter bilden

zarte Körper

 

wie Girlanden hänge ich dazwischen

ohne jeglichen Schutz

landen Worte auf der Hand

                                                           ungefiltert; nicht immer charmant 

 

( Regenbogen ziehen seine Linien     -

blau dunkelgrau schwarz )

 

wären meine Haare blau

schwämme ich in den Worten der Flüsse

meine Füsse ins Strandkorn gepresst

            irgendwo dazwischen ich

 

brandneu; laminiert

Körper die singen

Schwalben die fliegen                        davon

Worte gespiegelt zwischen Pinnen

 

wood of word

Wälder der Worte

Horizont des Romans

            a story 

            a story about a life

 

ein Lachen zum Monde

weinende                               Augen

            Flüsse der Erinnerungen

fliessen ins Tal

 

Bilder              die einst verschwinden

Haare gegen den Wind haltend

 

hoffe Worte zu fangen

möge reich an Worte sein

jegliche Erinnerungen in Worte schreiben

 

wenn Schwalben singen

und Universen summen                                Worte

 

vor sich hin

zwischendrin                                      die ganze Fülle

                                   leer gekehrt

 

Flüsse die fliesen

Körper die sich finden

 

teils leer; leblos

 

fasse mit meinem nackten Verstand

            in meine offene Brust

blutige Haare

an der weissen Wand

 

bis Stimmen erblühen

und Körper bilden

 

zwischen grauen Wänden

und bunten Dünen

von Menschlichkeit bis Schwermut

            zwischendrin die ganze Fülle

 

            human; everyday life

Pinien erhellen

im Walde unter dem scheinenden Monde

 

Flüsse in Worte der Universen geformt

Schönheit von Melodien                    ungefiltert;

 

Blütenblätter schwingen im Winde

bis Flüsse trennen

 

Körper             fliessen

Blütenblätter bilden

 

ein starres Innenleben hängt dazwischen

                        in ganzer Fülle

            gewickelt

schweigend

ohne jegliche Worte              in der Hand

voneinander getrennt

                                               lost in space

 

ob Wälder in Flammen erblühen

oder Flüsse ertrinken

                                               und Bilder verschwinden

 

ausgetrocknet bin ich selbst

 

bleibe für einen kurzen Moment 

                                               just a short moment

 

ohne jegliche Farbe

blau dunkelgrau schwarz

 

Körper ertrinken

stumm; nicht elegant

 

durchströmen Erinnerungen

            fliessen neben mir                 vorbei

 

ertrinke

            lost in river

 

spiegelnde Haare

fliessende Flüsse

 

zwischen Menschlichkeit und Schwermut

            in der Leere der Unendlichkeit

 

Haare dem Winde überlassen

            verlassen        der fliessende Köper

 

verloren 

verschont von den Worten                ungefiltert; nicht immer charmant 

 

ein starres Innenleben

                        in ganzer Fülle gewickelt

dazwischen ich                       wie eine ungeöffnete Girlande

 

schreibende Haare

blau     wie die Flüsse der Menschlichkeit

rot       wie der Roman des Horizontes

übersprungen             Linien zeichnend

                                   Linien              überschritten

 

ein ich             in Wasser verpackt

und Pinien gehüllt

Flüsse die ertrinken

            unter dem Schutz des Mondes

 

Körper fliessen in den Melodien des Lebens

 

Möwen kreisen über den Flüssen

            irgendwann dazwischen ich

fliege mit 

                        fly away

Kommentare

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Am 04.11.2022, Amanda_8
Hallo Stephanie Lena und vielen Dank für diesen Text!
Es gibt selten welche, die dermaßen pur und echt rüberkommen und dennoch die Schönheit der Worte in sich tragen. Für mich war das Lesen wie ein Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich mag deine Art, Wörter und Sätze scheinbar willkürlich aneinander zu reihen, aber so, dass sie dennoch eine Wirkung und versteckten Sinn haben.
Mach weiter so :)
Hannah
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Am 02.11.2022, Schreiberin
Hi Stephanie Lena!
Wow.
Das ist echt ein krasser Slam Poetry.
Mir gefällt, wie du den Text gegliedert hast, also dass es nicht immer gleich ist.
Gibt es einen Grund dafür (der nichts mit Optik zu tun hat....) ?
Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Suche.
Schreiberin :) :) :)