Ever a Moment, Wahrheit 10.

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Fireheart
Veröffentlicht: 31.08.2022 13:09
Aktualisiert: 31.08.2022 13:09
Kategorie: Fantasy
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Text

10.

Z

wei Wochen lang trainierte sie bereits. Baute ihre Muskeln von neuem auf. Alles für einen Krieg, den sie nur mit viel Glück gewinnen würden. Nun klirrten Schwerter draussen vor der Höhle. Die Hexen trainierten bereits. Jeria trat in die Sonne. Lira lächelte, als sie die Prinzessin erblickte. In diesen Wochen hatte sie den ganzen Hexenzirkel als Freundinnen gewonnen. Sie mochte jede einzelne von ihnen. Doch Lira ganz besonders. Meron trat auf sie zu. Blitzende Dolche und Jagdmesser hingen an den Hüften der Hexe. «Lust auf ein Tänzchen?», fragte die dunkelhäutige Hexe mit einem bösen Lächeln. Jeria lachte. «Ich behalte meine Eingeweiden lieber drin.» Die Hexe warf ihr weisses Haar zurück. Niemand wusste, woher es kam, dass Meron dunkle Haut und dünnes, geschmeidiges und weisses Haar hatte. Jede andere schwarze Hexe besass dunkles Haar. «Ich hoffte schon, dass ich es heute schaffen würde», erwiderte sie mit einem Grinsen. Jeria neigte ihrerseits grinsend den Kopf. Meron versuchte nun bereits seit einer Woche sie dazu zu bringen, einen Übungskampf mit ihr auszutragen. Die schwarze Hexe neigte ihrerseits den Kopf und ging zurück zu Pamala.

Jake und Toro unterhielten sich lange. Sie hatten schliesslich 400 Jahre nachzuholen. Toro berichtete von den ersten Jahren, die sie im Verborgenen lebte. Wie sie ihren Brownie gefunden hatte und er ihr ihre Erinnerungen zurückgegeben hatte.

Jake berichtete über die ersten Jahren, nachdem Clare zu ihm und Rave zog. Er erzählte, wie er begriff, dass seine Freunde sich nicht mehr an die Gestalten der Nacht erinnerten. Er berichtete von den Schlachten, die sie geschlagen hatten und über die Zeit, die sie in Cargosh verbracht hatten. Dann schliefen si, erholte sich, während Brownie über sie wachte.

Am nächsten Morgen packten sie ihre Sachen zusammen und wanderten weiter. Ihr Ziel; die Lichtung in der Mitte eines vergessenen Reiches.

Rave betrat den Raum. Ein kräftiger, braun gebrannter Mann sass hinter einem ramponierten Schreibtisch. Seine Kleidung war einfach, aber sauber. Ein prachtvolles, tödliches Schwert hing an seiner Hüfte. Gemeinsam mit mehreren Jagdmessern. Sein langes Haar hatte der Mann zurückgebunden. Rave neigte grüssend den Kopf. «Admiral.» «Rave Tarch», erwiderte der Mann und neigte seinerseits den Kopf. «Setz dich.» Der Mensch zeigte auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch. Rave setzte sich hin, stützte seine Ellbogen auf den Armlehnen ab und verschränkte die Hände. «Was sind die letzten Berichte über Saltorsh’ Armeen?» Der Admiral verschränkte die Finger über den Akten auf dem Tisch und seufzte tief. «Die letzten Informationen trafen vor 3 Wochen ein. Da haben sie sich auf den Weg nach Domkosh gemacht.» «Wo sie den Hexenzirkel massakriert haben», führte Rave den Satz zu Ende. Maurizius stimmte zu. «Seitdem haben wir keine weiteren Informationen bekommen.» Rave rieb sich die Stirn. «Wie kann das möglich sein? Wie konnte die Bewegung einer so grossen Armee im Verborgenen bleiben? Sie wird zuschlagen, Maurizius. Und der Kampf wird blutig werden.»

Es blieb lange Zeit still. Schliesslich führ sich der Admiral mit der Hand durch die bereits ergrauenden Haare. «Ich habe keine Antwort auf deine Fragen, Rave. Aber in letzterem stimme ich dir voll und ganz zu. Kannst du mich nach drüben mitnehmen? Ich will nochmals mit den Jungs sprechen.» Rave stand auf. «Aber natürlich, Maurizius. Auf nach Tolkey.» Der Admiral stand ebenfalls auf. «Ich erwarte mal, dass wir nicht besonders lange brauchen werden», meinte er mit einem bemühten Grinsen.

Der Tag verging in angespanntem Schweigen. Clare war gespannt wie eine Bogensehne, Neron wich nicht von ihrer Seite und Sam glühte schier vor nervöser Energie. Chase sagte kein Wort. Sie machten kurz zum Mittagsessen Rast, dann ging es weiter.

Kurz vor 17 Uhr hob Clare die Hand. «Hier lagern wir», meinte sie. Vor ihnen lag eine kleine Lichtung. Sie war übersäht mit kleinen Blumen. Blumen der Sorte, die sich nur in der Nacht öffneten. In der Nähe plätscherte ein Bach. Die Gestaltwandlerin liess ihr Gepäck am Waldrand liegen und lief los. Chase folgte ihr und bedeutete Sam zu warten. Der Assassine setzte sich hin. Er sah, wie Clare wie Clare etwas zu Neron sagte. Mit einem letzten Blick zu seiner Freundin, lief der Teufelstiger zu Sam und machte es sich neben ihm gemütlich. Sam kraulte ihn hinter den Hörner.

«Wenn ich … nicht zurückkomme, will ich, … dass du es Sam erzählst. Alles.» Sie waren weit in den Wald hineingegangen. Bis sich Clare sicher war, dass ihr Kampfpartner sie nicht hören konnte. Chase legte den Kopf schief. «Das klingt nicht so, als erwartest du zurückzukehren.» Sie senkte den Kopf. «Ich weiss, wie meine Chancen stehen.» Der Captian legte ihr eine Hand auf die Schulter. «Versprich mir zwei Dinge.» Clare hob den Kopf. «Was?» «Versuche es wenigstens. Tu es für deine Familie. Die alte, sowie die neue. Und versprich mir, dass du, wenn du zurück bist, Sam alles erzählst. Hast du gehört? Alles!» Die Söldnerin senkte wieder den Kopf. «Ich versuche es.» «Versprich es», meinte Chase und hob ihr Kinn sanft an. «Verspreche es», wiederholte er . Clare schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, stand Entschlossenheit darin. Sie nickte. «Ich verspreche es», sagte sie mit fester Stimme und umarmte den Captian. Er schloss seinerseits seine Arme um sie und legte die Wange auf ihr Haar. «Danke.» «Gleichfalls.»

Schliesslich lösten sie sich wieder voneinander und machten sich auf den Weg zurück, wo ihnen bereits der Geruch von gebratenem Fleisch entgegenwehte.

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