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Ich bin, was ich bin. Egal was ich sein will 4.

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Fireheart
Veröffentlicht: 19.07.2022 20:04
Aktualisiert: 19.07.2022 20:04
Kategorie: Dies & Das
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Mila:

Ich frage mich mal wieder, wie er nur so unsensibel sein konnte. Warum kann Jori mir nicht einfach die Wahrheit sagen? Ich klettere eine Hausfassade hinauf und ziehe mich auf das Dach, während die Dämmerung hereinbricht. Immer, wenn ich nachdenken muss, klettere ich auf ein Dach und streife in der Nacht über die Dächer der Stadt. Im Moment gehen mir zu viele Gedanken durch den Kopf, als dass ich mich konzentrieren könnte. In der Ferne ertönt Musik. Nur ein Klavier und eine tiefe Männerstimme. Geschickt springe ich über die Dächer, bis ich den Hafen erreiche. Hier bin ich am liebsten. Früher durfte ich nie in die Nähe des Hafens. Als ich es einmal versucht hatte, zerschmetterten sie mir zur Strafe die Hände mit einem Hammer.

Ich schüttle den Kopf um die Erinnerung zu vertreiben. Sie hatten noch viel schlimmeres getan, taten es immer noch. Mit einem letzten Blick auf den Hafen drehe ich mich um und entferne mich. Ich habe noch Informationen zu besorgen.

Jori:

Ich komme die Teppe runter und Jubel ertönt unter meiner Bande. Sie alle waren Diebe, Lügner, Falschspieler oder Schlimmeres. Und alle ergeben sich der Lüge meiner Existenz. "Bald werden wir genügend Geld für Waffen, Munition und Kleider haben!", verkünde ich. Meine Männer und die vereinzelten Frauen heben ihre Becher. Die Hälfte ist bereits Besoffen. Aufgrund von Respekt und Höflichkeit bleibe ich eine Weile bei ihnen und trinke. Schliesslich schleiche ich mich raus, vollkommen nüchtern. Die Bande sehnt sich nach Kameradschaft. Und das finden sie auch. Aber nicht bei mir. Ich bin ihr Boss und das sollen sie auch realisieren. Sie haben schon lange aufgehört nach mir zu rufen, wenn ich gehe. Heute nehme ich den Weg zum Wald ausserhalb der Stadtgrenze. Ich weiss, dass sie da ist und mir folgt, doch ich bleibe stumm. Zu tief geht der Schmerz, wie jedes Jahr am Todestag meines Vaters.

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