Wenn Sprache meine Stadt wäre,

dann wäre sie verwinkelt,

mit Gassen, Straßen und Ecken,

verwunschen, geheimnisvoll und lebendig.

Worte wären meine Bürger,

jeder einzigartig und ganz selbst,

jeder gehört zu einer (Wort-) Familie

und Häuser genau nach ihrem Bilde.

Wenn Sprache meine Stadt wäre,

dann wären an jeder Ecke Büchereien

und Bibliotheken,

ein ruhiges, friedvolles Lernen und Verstehen.

Sätze würden die Straße pflastern

und die Häuser wären alt, ganz wie Fachwerkhäuser

und doch wäre jedes wunderschön,

einzigartig, mit einem Wort als Hausnummer.

Wenn Sprache meine Stadt wäre,

dann würde jeder jede Sprache sprechen

und jede Sprache hätte ihre eigenen Straßen

Nur der Marktplatz wäre multikulturell.

Und an jedem Haus wären Kreidetafeln,

damit jeder sein Lieblingswort draufschreibe,

und die Buchstaben leicht und schwungvoll,

Wörter überall in der Stadt.

Wenn Sprache meine Stadt wäre,

dann wäre sie geheimnissvoll, mystisch,

mit lauter kleinen (Lese-) Ecken, zum entdecken

verwunschen, magisch, lebhaft.

Wenn Sprache meine Stadt wäre,

dann würde ein Spaziergang das Erlernen neuer Wörter bedeuten,

der Besuch beim Bäcker das Finden neuer Synonyme,

das Treffen mit Freunden das Entdecken neuer Lieblingsworte.

Wenn Sprache meine Stadt wäre,

dann wäre sie voller Worte.

Jedem zugänglich.

Mit einem Hauch Magie.