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Ever a Moment, Die Suche 16.

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Fireheart
Veröffentlicht: 29.04.2022 20:51
Aktualisiert: 29.04.2022 20:51
Kategorie: Fantasy
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Kurzbeschrieb:
Dies ist der letzte Teil von "Die Suche. Aber keine Angst, es wird ein zweiter Band folgen.;)

Wenn ich alles abgeschrieben habe.

Text

 

16.

S

am ließ Clares Hand auf dem Weg zu Merina nicht ein einziges Mal los. Er spürte ihr anhaltendes Zittern, sah den Funken Hoffnung in ihren Augen. Auch Neron schien zu spüren, dass etwas in der Luft lag. Sam hatte ihm nichts verraten oder einen Befehl gegeben, aber der Teufelstiger wich nicht von der Seite der Söldnerin. Selbst als er ein Eichhörnchen entdeckte. Zerklüfte Steine lagen wie Riesen am Wegesrand. Sie hatten zwei weitere umrundet, als sie sie erblickten. Die Hexe war schön. Das Alter sah man ihr nicht an, ihr Gesicht war faltenlos, die goldenen Augen klar und die rotbraunen Haare leuchteten im Licht. Clare verbeugte sich vor der fast 1000-jährigen Hexe. Sam ebenfalls und Neron schob eine Vorderpfote hinter die andere und verbeugte sich tollpatschig. Ein Lächeln huschte über das Antlitz der Hexe. „Ihr habt da aber einen hübscher Welpe.“ Ihre Stimme klang wie Stahl in Samt gelegt. Schließlich wandte sie sich an das Paar, das vor ihr stand. Mit schief gelegtem Kopf fragte sie schließlich: „Ihr habt lange nach mir gesucht, nicht wahr, Windmädchen?“ Ein Schluchzen stieg in Clare auf, als sie ihren alten Kosenamen hörte. Sam drückte ihre Hand. „Wir sind gekommen, weil…“ „ich weiß, warum ihr gekommen seid. Deshalb habe ich euch ja auch gerufen“, unterbrach ihn die Hexe barsch. „Unser Universum ist unendlich. Es gibt noch viele andere Welten, die wir uns nichtmal vorstellen können. Welten in denen es keine aktive Magie gibt wie hier. Welten, vollkommen zerstört vom Krieg oder aufgeblüht durch Frieden. Doch all diese Welten sind miteinander verbunden. Dieser Verbundenheit verdanken wir unsere Kräfte. Ich habe mal von einer Welt gehört, in der viele Kinder voller Einsamkeit zum Himmel hinaufschauen und sich endlich Freiheit wünschen. Auf dieser Welt gibt es Bücher, die von Welten wie unseren berichten. Von der Macht solcher Wünsche und Büchern besteht die Verbindung der Welten. Bald wird diese Verbindung bis ins äußerste strapaziert werden. Tod wird mit Tod vergeltet werden. Doch es wird auch endlich Frieden geben.“ Ein Schauer fuhr Clare den Rücken herunter und Neron presste sich an ihre Beine, als Merina fortfuhr. „Der König von Saltorsh hat die Welt mit einem Fluch erobert. Nun wollen wir ihn damit schlagen. Vor vielen Jahren flog der Gegenfluch durch die Verbindung der Welten.

Wenn Schwerter singen und ein Falke auf eine Armee herabstößt,

Wenn schwarze Rüstungen glänzen und längst vergessene Kreaturen an eurer Seite kämpfen,

Strahlt hell wie Sterne und findet zu euch selbst zurück.

Mit weichen  Knien verbeugte sich Clare zum Dank. Sam und sie blieben unten, bis es Neron auch hingekriegt hatte und richteten sich dann gemeinsam mit ihm auf. „Danke“, meinte Clare ehrlich und mit einer Hand auf dem Herzen. Merina verbeugte sich ebenfalls und verblaste. Neron und Sam starrten überrascht auf den nun leeren Felsen. Doch Clare hatte es gewusst. Für Merina gab es nur eine mentale Reise zu ihnen. Sie drehte sich wie in Trance zu Sam um. „Wir haben es geschafft“, flüsterte sie mit rauer Stimme. „Wir haben es tatsächlich geschafft.“ Ihre Schultern begannen zu beben. Dann schlang sie dem Assassinen die Arme um den Hals. Vor Erleichterung schluchzend barg sie lächelnd den Kopf an seiner Schulter. Sam nahm sie in die Arme und hielt sie stumm fest. Bald würden sie sich auf die Rückreise machen müssen. Doch einen Moment konnten sie noch verweilen.

Taras Schreie gellten in ihren Ohren. Tränen liefen Jeria über die  Wangen. Ihre Instinkte schrien ihr zu einzugreifen, dem ein Ende zu setzen. Doch sie tat es nicht. Sie würde nicht reden. Und am Ausdruck in Taras Augen sah sie, dass die Hexe dies auch wusste. Dass sie es verstand.

Jake wanderte weiter. Egal wie sehr es stürmte, regnete oder die Sonne brannte. Er hatte es Rave nicht gesagt. Er hatte ihm nicht gesagt, dass der böse Zauber des Königs bei ihm nicht gewirkt hatte. Dass er wusste, wer Clare war.

Am nächsten Morgen schlug Clare die Augen auf. Vögel zwitscherten in den Bergen. Neron schnarchte und drehte sich auf den Rücken. Seine Beinchen strampelten im Traum. Clare legte ihren Schwanz um ihn, um ihn zu wärmen. Die ganze Nacht hatte sie über den Gegenfluch nachgedacht. Sie wusste, was er bedeutete. Was sie tun musste. Welche Geheimnisse sie enthüllen musste.

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