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Das Mädchen

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lunee
Veröffentlicht: 30.03.2022 09:18
Aktualisiert: 30.03.2022 09:18
Kategorie: Krimi
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Das Mädchen
 
Das lebenswerte des Lebens besteht meistens aus Glück. Oder aus dem Fahrtwind, der mir durchs offene Fenster ins Gesicht bläst. Die Strassen sind und gewöhnlich leer für einen Freitagabend. Vielleicht ist es die Vorahnung auf das, was in wenigen Stunden geschehen wird. Ich parke mein Auto auf dem Parkplatz und steige aus. Der Plan der Kellergewölbe steckt tief in meiner Tasche und ich öffne die Tür zum Untergrund.
Im Neonlicht der Lampe erkenne ich den Weg kaum. Es scheint jedoch so, als wäre ich nicht der einzige heute Abend, der sich hierhergewagt hat. Aus Angst von hinten attackiert zu werden gehe ich seitwärts der Wand entlang. «Eigentlich hätte Marco schon längst hier sein sollen», murmle ich leise vor mich hin. Doch nicht leise genug. Vor mir steht ein junge mit einem Grinsen im Gesicht. Marco. Er hält eine Lampe in der rechten, und ein Messer in der linken Hand. «Gehen wir?», fragt er mit belustigter Stimme. «Sie warten auf uns». Eigentlich gefällt mir die Sache ganz und gar nicht. Als wir den Auftragt erhalten haben, das Mädchen zu entführen und im Keller festzuhalten, habe ich mir erst nichts dabei gedacht. Erst als ich den Wagen fuhr, in dem sich ihre Leiche befand, fing ich an, die ganze Sache zu überdenken. Und genau das war der Fehler. «Louis, hast du an das Seil gedacht?», dringt Marcos stimme in mein Ohr. «Klar, was denkst du denn?» Mit langsamen Schritten nähern wir uns dem Ort des Grauen. Ich lasse meine Hand zur Pistole an meinem Gürtel gleiten und öffne langsam die, mit Rost überzogene Tür. Es ist still. Eigenartig still. Plötzlich schliesst sich eine Hand um meine Kehle. Die Welt dreht, ich schreie. Den Mann erkenne ich nur kaum. Er trägt eine Sturmhaube und ist von oben bis unten in einen schwarzen Mantel gehüllt. Ich werde zu Boden gedrückt. Alle Versuche, mich aus dem beklemmenden Griff des Mannes zu wenden, scheitern.
Doch irgendwas ist merkwürdig. Die Art wie er sich bewegt wirkt verlangsamt. Und da sehe ich sie. Die Wunde, die sie sich vom Brustkorb bis hinunter zum rechten Fuss zieht. Ich wende mich ab und rechne mit dem schlimmsten. Plötzlich höre ich ein dumpfes Geräusch. Ein Schlag. Marco hat den Mann mit meiner Pistole ausser Gefecht gesetzt. Langsam setze ich mich auf und erst da bemerke ich die vielen Augen, die mir in der Dunkelheit entgegen leuchten. Ich bin nicht allein. Wir sind nicht allein. Ich suche nach Marco. Er steht neben dem bewusstlosen Mann und grinst vor sich hin. «Na, haste dir schon in die Hose gemacht?». Ein schrilles Lachen durchbricht die Stille. Ich bin definitiv nicht allein.
Eine Gestalt hinter mir zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Mädchen mit langem Harren. Das Mädchen, welches ich vor zwei Tagen gewaltsam umgebracht habe.
 

Kommentare

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Am 30.03.2022, Fireheart
Deine Geschichte ist richtig spannend! Hier und da sind noch Recht- und Grossschreibefehler, aber mit ein bisschen Übung hast du die draussen. Ich würe mich auf einen weiteren Teil freuen.