Sommertage

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lunee
Veröffentlicht: 16.02.2022 19:44
Aktualisiert: 16.02.2022 19:44
Kategorie: Krimi
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Kurzbeschrieb:
Ich weiss leider nicht, wie die Geschichte weitergehen könnte, vielleicht hat ja jemand eine zündende Idee:)

Text

Teil 1

Ein warmer Sommertag. Ich stehe draussen und betrachte die Verwüstung der Stadt. Menschen rennen durch die mit Rauch bedeckten Gassen und suchen nach dem letzten kleinen Hoffnungsschimmer. Von überall her sind rufe zu hören, klägliche, weinende Stimmen. Mein Kopf dröhnt und die Welt dreht sich. Hoch und runter, hoch und runter, hoch und runter « Alex, bist du hier?» höre ich meine Mutter schreien. Ich möchte antworten, doch irgendwas scheint sich in meinen Stimmbändern verhakt zu haben.  Mit grösster Mühe schaffe ich es, mich aufzurichten. Als ich den Kopf hebe, erschrecke ich. Überall ist Blut. Meine Beine sind kaum sichtbar zwischen den nassen flecken, die sich von Zeit zu Zeit dunkelrot färben. « Alex? », versucht es meine Mutter nochmals, doch ohne Erfolg. Neben mir liegt ein Körper. Oder sowas das aussieht wie menschliche Überreste. Ein übler Geruch dringt in meine Nase und bringt mich zurück in die Wirklichkeit. Erst da merke ich, dass ich mitten auf der Strasse sitze.  Überall liegen menschliche Gliedmassen und es riecht nach Tod. Was ist nur geschehen, frage ich mich doch finde keine Antwort. «Alex, bitte, sag etwas», höre ich erneut die Stimme meiner Mutter und plötzlich geht es ganz leicht. Ich stehe auf und folge der Stimme, folge dem vertrauten rauchigen klang und da sehe ich sie. Meine Mutter. Als sie mich sieht, erstarrt ihr blick. Ich scheine übel auszusehen. Sie kommt auch mich zu, nimmt mich in ihre starken arme und trägt mich fort. Ich merke, dass sich alles um mich herum in ein Dunkles, schwarzes nichts verwandelt.

 

Ein Geräusch, ein unerträglicher Laut der sich in mein Trommelfell bohrt. Als ich es nicht mehr aushalte schlage ich meine Augen auf. Der Raum ist hell erleuchtet, Menschen kommen und gehen. Ich versuche mich aufzurichten, doch irgendwas scheint mit meinem Körper nicht zu stimmen. Mein arm brennt, als hätte ihn jemand angezündet und meine Beine spüre ich gar nicht. Ich kenne diese schmerzen nur zu gut. Von unzähligen Momenten, an denen die Schnitte nicht von allein zuwachsen wollten, und mit Nadel und Faden genäht werden musste. Ich sehe den Arzt erst, als er direkt vor meinem Bett steht. ( Meine Augen scheinen auch Schaden genommen zu haben) «Ich bin Dr. Anderson, dein behandelnder Arzt» Er hat eine warme und freundliche Stimme. «wie geht es dir?» Ich stöhne nur und er scheint zu verstehen, den er spritz irgendein Medikament in den Infusionsbeutel der direkt über mir hängt. « Du hast mächtig glück gehabt. Nicht jeder überlebt einen so ausgeprägten Blutverlust. Weiss du was passiert ist’» Ich schüttle den Kopf und er setzt sich auf den Stuhl neben meinem Bett. « Eine Miene ist explodiert. Direkt unter dir.» Ich versuche dem Dok zu folgen. Doch er benutzt Wörter, die kein Normalsterblicher verstehen würde: Amputation, Absorptionsstörung, Dermatitis facialis, Irreparabel» Die Wörter schwirren nur so in meinem Kopf und ich drifte langsam ab. Die Schmerzmittel scheinen zu wirken.

 

Als ich drei Tage später erwache liege ich in einem, von Sonnenstrahlen belichteten Zimmer. Erst frage ich mich, ob ich wohl im Himmel bin, doch dann dringt eine mir nur all zu bekannte stimme in mein Ohr. Meine Mutter sing das Einschlaflied, welches mich als kleines Kind immer in die Welt der träume katapultiert hat. Als sie merkt das ich wach bin verstummt ihre Stimme und ein Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus: « Da bist du ja», Eine Träne kullert ihr über die Wange und ich wische sie mit meiner Hand fort. «Ja». Nur ein kleines, heisseres Wort aus meinem Munde, doch es scheint sie mächtig zu erfreuen. «Die Ärzte sagten es sei nicht sicher, ob du jemals wieder sprechen kannst, doch wie ich sehe, steckt in dir ein richtiges Kämpferherz». Ich lächle, was sie noch mehr zu strahlen bringt.

«Was ist passiert?». Sie schweigt. Eine Ewigkeit lang scheint sie wie eingefroren zu sein, dann beginnt sie zu erzählen. « Weisst du noch, als du klein warst, vielleicht 9?», ich nicke und sie fährt vor. « Damals besass jeder Einwohner dieser Stadt eine Mine die auf die jeweilige DNA programmiert war. Sie diente als Schutz vor feindlichen Angriffen. Sobald man sie berührte, öffnete sich eine kleine Öffnung unterhalb der «Kugel». Die Dinger waren als alles Mögliche getarnt. Bilder, Kisten, Schuhe und sogar als Bücher. In der öffnung befand sich ein kleiner Knopf. Wenn man diesen drückte, hatte man etwas 5 sec Zeit, um sie aus dem Fenster auf die Strasse zu werfen. Was danach passierte kannst du dir sicherlich denken.» Ich kneife die Augen zusammen, so schmerzlich ist all das, was sie erzählt. Ich erinnere mich nur schleierhaft an dass, was damals geschehen ist. In diese zeit spielte ich nicht wie gewohnt draussen, mit meinen Freunden, sondern musste in einem dunklen Keller unterhalb unseres Hauses leben, oder eher gesagt existieren.

 

Timea, 15 Jahre zuvor

 

«Tim, hast du die Türe geschlossen», frage ich in die Dunkelheit hinein.  Ich erwarte gar nicht erst das er antwortet. Mein Mann, besser bekannt als Oberhaut der Stadt hat immer nur eines IM Kopf, die Sicherheit unserer Stadt. Ich steige die Treppe hinunter und sehe, dass die Tür tatsächlich offensteht. «Komisch» denke ich doch was mich mehr beunruhigt, ist das Packet welches vor der Türe steht. «Lass das, dass ist für mich », mein Mann stürmt die Treppe hinunter und wirft sich geradewegs auf das komisch aussehende ding. Ich schüttle den Kopf. Nicht das erste Mal, dass er Post erhält. Meist sind es belanglose Briefe oder Fan-geschenke. Doch dies schein wohl wichtig zu sein. Ich drehe mich um und gehe langsam die Treppe hoch und verschwinde in meinem Arbeitszimmer. Aus dem Gang höre ich meinen Mann fluchen. «Jetz ist es besser, wen man ihn in Ruhe lässt», denke ich mir und setzte mich auf den samtigen, grünen Sessel am Fenster. Vor mir liegt aufgeschlagen « Romeo und Julia», eine neuverfassung und zugleich mein Lieblingsbuch. Ich lege meine Hand auf den leicht gewölbten Bauch und beginne zu lesen.

Es ist schon dunkel, als ich den Kopf hebe. Ich scheine eingeschlafen zu sein. Langsam stehe ich auf und gehe ins nebenan gelegene Badezimmer.

 

Kommentare

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Am 20.02.2022, lunee
Vielen Dank für das tolle Feedback. Im zweiten Teil/ Timea geht es um das, was die Mutter von Alex am Schluss erzählt. Timea ist also die Mutter von Alex und gerade Schwanger mit Ihm. Ich habe diesen Zeit und Personenwechsel eingeführt damit nicht die ganze Geschichte in einer Erzählung widergegeben wird. Ich hoffe das ist jetzt etwas verständlicher. Ich würde die Geschichte auch gerne aus der Sicht von Timea weiterschreiben und am Schluss mit dem Anfang/Alex's Erzählung verschmelzen lassen.
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Am 18.02.2022, Fireheart
Vielleicht könnte im Badezimmer Tim liegen, tot. Vergiftet von einer Flasche, die in dem Paket war. Ausserdem denke ich, dass Timea Alex' Mutter ist. Das würde doch noch passen, oder nicht?
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Am 17.02.2022, Schreiberin
Ich finde, das ist ein sehr toller Text!
Wegen deinem Kurzbeschrieb: Eigentlich würde ich dir gerne mit einer Idee helfen, aber ich verstehe den Schluss nicht ganz; mit dieser Timea. Könntest du mir das bitte erklären? : )