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Ich wünschte, mein Leben wäre ein Ententeich

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Amanda_8
Veröffentlicht: 16.12.2021 18:26
Aktualisiert: 16.12.2021 18:26
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Ich bin auf einem Meer. Einem Meer des Lebens. Wellenberge und Täler türmen sich auf und es geht immer wieder hoch, so hoch, dass ich nach den Sternen greifen könnte, und achterbahngleich rasend wieder runter. So tief, dass ich meine zu ertrinken. Und wieder hoch und runter und hoch und runter und hoch und runter und hoch und… Ich versuche es zu entschleunigen. Habe meine Tricks gefunden, über Wasser zu bleiben, mich wieder hoch zukämpfen und den Fall zu verlangsamen. Aber immer wieder, auch wenn ich weiß, dass sie kommt, trifft mich die Welle von neuem. Und reißt mich runter. Und es ist, als würde ich untergehen. Bekomme keine Luft, keinen Ausweg. Keinen Rettungsring von oben. Und andere dümpeln gemütlich  vorüber und sehen mich nicht. Sehen nicht, wie ich kämpfe. Und dann kommt wieder der Wellenberg und ich bin so weit oben, dass ich die fast ganze Welt überblicken kann. Und irgendjemand nimmt mich mit auf sein Boot und unternimmt mit mir diese Reise, hinauf, immer höher. Und ich denke, ich schaffe alles, denke, es wird alles gut, die Zukunft wird es gut mit mir meinen und das Meer, in dem ich schwimme, auch. Ich bin glücklich. Und ganz plötzlich sinke ich wieder. Und steige wieder. Und es geht immer hoch und runter und hoch. Auf und ab. Auf und ab auf dem Meer des Lebens. Vielleicht wäre es schöner, dass Leben wäre ein Ententeich. So ein winziger. Mit Fröschen, Schilf und Windstille. Ruhe.

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