Das schwarze Pferd 5.

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Fireheart
Veröffentlicht: 04.09.2021 11:36
Aktualisiert: 04.09.2021 11:36
Kategorie: Fantasy
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Text

Der Boden war weich. Als würde ich auf einer Wolke liegen. Ich schlug die Augen auf. Und fand mich anstand im Wald, in einem kleinem Zimmer wieder. Mit einem schlag fiel mir alles wieder ein. Stöhnend liess ich mich wieder in die Decken fallen. Daunen wenn ich mich nicht irrte. Die Tapeten waren grauenvoll. Eine Mischung von Bordell und der Hölle (Ein Bordell ist ein Ort, an dem Protestuirte arbeiten). Meine Kleider fand ich über einen Stuhl geworfen. Ich stand auf. Irgendjemand, wahrscheinlich Niola, hat mir ein altmodisches Spitzenhemd übergezogen.  In einer Ecke stand ein winziger Schreibtisch. Ein Halfter lag auf ihm. Ich ging näher um es mir anzusehen. Viele komplitzierte Knoten. Die Seile waren aus Nylon, die Farbe war ein Mix aus Silber und Gold. Das Halfter glitzerte in der Sonne. Ohne danach fragen zu müssen, wusste ich für welches Pferd dieses Ding bestimmt war. Und es gefiel mir gar nicht. Das Halfter lies ich liegen und ging weiter zum Stuhl. Seufzend nahm ich meine Kleider und zog mich an.

Angekleidet öffnete ich vorsichtig die Tür. Der Flur war leer. Von draussen hörte ich ein Vögelchen zwitschern. Irgendwo musste ein Fenster offen stehen. Weiter den Gang hinauf sah ich eine Tür. Ich pirschte darauf zu und öffnete die Tür langsam. Dahinter befand sich die Küche wie es schien. Und da auf dem Tisch, ein Krug, gefüllt mit Wasser. Klarem, reinem Wasser. Ich fand ein Glas in einem Schrank und füllte es mit Wasser. Mein ausgedörrter Körper lechzte nach der Flüssigkeit, doch ich wusste es besser. Nie mit leerem Magen Wasser einfach hinunterstürzen. Einmal ging ich mit meiner Familie wandern und ich hatte mich verirrt. Einen Tag später fand man mich. Da hatte ich als erstes auch Wasser in mich hineingeschüttet. Und hatte es glatt wieder erbrochen. In vorsichtigen kleinen Schlucken trank ich. Ach, tat das gut! Ich schnappte mir noch einen Apfel aus einer Obstschale auf der Arbeitsplatte und wandte mich der Küchentür zu. Eine Tür die direkt nach draussen führte. Auf eine Weide, wenn mich meine Sinne nicht täuschten. Langsam drückte ich die Klinke herrunter, als erwartete ich, dass sie abgeschlossen war. Es klickte und die Tür schwang auf. Ich trat heraus. Die Berge in der Ferne schimmerten. Ein geschecktes Pferd kam auf mich zu. Die Augen gütig und doch irgendwie leer. Gebrochen. Freundlich blickte es mich an und stupste meine Hand mit dem Apfel an. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Von einer Freundin, die ritt, wusste ich, dass Pferde Äpfel liebten. Ich biss mir selbst ein Stück ab und reichte den Rest dem Pferd. Vorsichtig nahm es den Apfel aus meiner Hand. Danach standen wir beide einträchtig kauend nebeneinander. Komisch, fand ich. Dieses Pferd war so anders, als das weise oder der Hengst. Viel zutraulicher. Woher das wohl kam. Plötzlich schoss der Kopf des Pferdes hoch. Dann galoppierte es ans andere Ende der Weide. Wenig später hörte ich es auch. Das leise Klappern von Hufen. Ich drehte mich um. Niola kam mit einem braunem Pferd an den Zügeln. Mit gesenktem Kopf trottete es neben der Ältesten her. Doch auch diesen gebrochenen Ausdruck in den Augen. Ein schwerer Sattel lag auf seinem Rücken. Gemacht aus hellbraunem Leder und mit vielen Laschen um etwas zu befestigen. Ein Horn vorne am Sattel. Ich kannte diese Sättel aus den alten Westernfilmen, die mein Dad so gerne sah. Ein Westernsattel. Bei mir angekommen grinste Niola. Ihre abgewetzten Zahnstummeln hatten ein grässliches Gelb. Putzte sich die eigentlich nie die Zähne? Immer noch abscheulich grinsend meinte sie: "Um dein Seelenpferd bändigen zu können, musst du als erstes Reiten lernen."

Kommentare

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Am 14.09.2021, welcome home
Hoi Fireheart

Dieses Kapitel hat mir richtig gut gefallen! Du hast die einzelnen Szenen wunderbar beschrieben und ich konnte mir beim Lesen alles super vorstellen :)
Wenn ich ehrlich bin habe ich mich bei den vorherigen Kapiteln ans das hastige hin und her gewöhnt und mich gefreut, dass dieses Kapitel ruhiger war. Als wäre sie angekommen. Ich als Leserin war aber teilweise noch skeptisch, ob das Wasser wirklich trinkbar ist zum Beispiel :) Gut gemacht.

Ich bin gespannt, wies weiter geht.

Lieber Gruss
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