Meine Krankheit
Aelin |
Veröffentlicht: 07.01.2021 23:10 |
Aktualisiert: 07.01.2021 23:10 |
Kategorie: Slam Poetry |
Bewertung: |
Kurzbeschrieb: |
Ein kurzer Text über meine psychische Krankheit. |
Text
Da ist diese Krankheit.
Sie raubt mir den Atem und mein Lächeln, sie lässt mich nicht schlafen, sie lässt mich glauben, dass die Welt ein schlechter Ort ist und dass es besser wäre zu sterben.
Diese Krankheit besteht aus schrecklicher Trauer und unglaublicher Freude, sie besteht aus Wut, aus Erschöpfung.
Sie nahm mir mein Leben.
Sie nahm es mir am Tage meiner Geburt.
Das Universum wollte keinen leichten Weg für mich.
Es wollte, dass ich kämpfe.
Ich bin hier und ich kämpfe. Ich kämpfe so fest.
Aber da sind trotzdem die Tage, an denen meine Krankheit mir meinen Atem und mein Lächeln raubt, sie mich nicht schlafen lässt und mich glauben lässt, dass die Welt ein schrecklicher Ort ist.
Aber ich atme. Ich atme, wenn mir der Atem geraubt wird, ich hole Luft, nachdem sie weg war, ich atme, ich lebe.
Ich lächle. Ich lächle, wenn ich einen guten Tag habe, ich lächle, weil mein Lächeln wunderschön ist und weil es automatisch glücklich macht, wenn man lächelt.
Ich nutze meinen Schlafmangel für die Förderung meiner Kreativität, ich schreibe, ich male, ich musiziere, ich hole meinen Schlaf nach, sobald ich wieder Luft habe, sobald meine Krankheit mir einen Tag Ruhe gönnt.
Die Welt ist kein schrecklicher Ort, zu leben und es lohnt sich nicht, frühzeitig und vorallem nicht durch die eigene Hand zu sterben.
Also kämpf ich, atme ich, lächle ich und denke, dass die Welt wunderschön ist.
Auch wenn es nur für einen Moment, den ich noch einmal erleben will, ist, auch wenn es nur für meine Freunde ist.
Ich kämpfe weiter und ich lächle dabei, weil mein Lächeln wunderschön ist.
Und ich sage mir: «noch einen weiteren Tag».
Du hast geschrieben „Sie raubt mir den Atem“.
Genau das hat deine Geschichte bei mir gemacht.
Sie ist wunderschön berührend!
Mach weiter so.
Das Glück wartet auf der anderen Seite der Brücke.
Liebe Grüsse Schreiberin
Wow!
Du hast einen einfachen verständlichen Wortschatz benutz, der jedoch extrem viel erzählt. Ich finde du hast es geschafft deine Gefühle zu übermitteln.
Stephanie Lena