Schmerz durchzog meinen ganzen Körper. Das ist eigentlich auch der einzige Grund,wieso ich überhaupt aufgewacht bin.Die morgendlichen Schmerzen waren nichts neues.

Mein Arzt hatte sowohl eine Medizinisches als auch ein psychologisches Studium absolviert, daher war das einzige auf das er schliessen konnte, dass meine Schmerzen psychosomatisch bedingt sind.Mittlerweile vermutet er dass ich, während meines Schlafs irgendetwas verarbeite. Doch mehr konnte er mir bisher nicht sagen.

Ich hatte schon mehrere Sitzungen, doch es gibt nichts zu verarbeiten, mein Leben ist oder verlief bisher nicht perfekt.Aber mir ist bisher auch nichts unglaublich schlimmes passiert was dringlich hätte verdrängt werden müssen.Natürlich das Problem ist lästig und ich würde gerne anders aufwachen, aber es könnte schlimmer sein.

Wenn ich zurück denke, fing das ganze vor ziemlich genau 6 Monaten an.

Es fühlt sich an, als hätte mein ganzer Körper auf Reservemodus geschaltet, das Atmen viel mir schwer, als würde jemand auf meinem Brustkorb sitzen. Ich verspürte keine kraft und dann, dieses brennen. Als hätte jemand ein Gift durch meine Venen fliessen lassen.

Dieser Zustand dauerte etwa 30 Sekunden vielleicht auch etwas mehr, aber egal wie lange er wirklich andauerte. Er fühlte sich an wie eine Ewigkeit.

Um ehrlich zu sein, war es nie wieder so schlimm wie an diesem Tag, aber trotzdem sehr unangenehm.

Ich stieg aus dem Bett, ging ins Badezimmer und schaltete das Licht an. Viel zu hell, wie immer. Ich betrachtete mich im spiegel, sah in meine dunklen braunen Augen, mein braunschwarzes Haar viel mir über die blassen Schultern.

Morgens hatte ich immer diesen ausdruckslosen Gesichtsausdruck, keine Motivation, kein Feuer, kein Antrieb.Ich bin nicht glücklich, nein. Wieso?Diese frage hatten sowohl andere als auch ich mir schon oft gestellt. Aber wie erkläre ich jemanden was mein Problem ist, wenn ich selber nicht weiss was es ist.Mir geht es gut, aber wiederum auch nicht, es gibt kein Problem und doch, wiederum gibt es eins. 

Man sagt jeder ist seines eigenen glückes Schmied, doch was wenn ich den Antrieb einfach weiterhin nicht finde?Oder einen Antrieb hatte und diesen verloren habe..

Jeder sagt dir, mach was dich glücklich macht, lenk dich ab, unternimm was mit deinen freunden, benimm dich nicht wie ein trauer Klos.

Ich gehe aber aus mit meinen Freunden, ich schliesse mich nicht ein, ich rede über meine Erlebnisse, ich habe Hobbys, ich unternehme viel was mir Spass macht.

Doch dies ändert nun mal nicht, wie ich mich am Ende des Tages fühle.
Wenn du alleine lebst, keinen Partner hast und nicht glücklich bist, kommst du am Abend oder in der Nacht nachhause und legst dich in dein Bett.

Da kommt die Einsamkeit und Tränen befeuchten dir die Wange.
Dann Suche dir einen Partner, werden andere dir Sagen. Heul mal nicht so Rum, anderen geht es schlechter.Mir ist bewusst, dass es anderen schlechter geht und es andere Probleme gibt.Aber bedeutet das, dass nur weil es schlimmeres gibt, dass ich egoistisch bin weil ich auch sage das es mir nicht gut geht? Oder das es unwichtig ist wie es mir geht nur weil meine Probleme nicht schlimm genug sind?

Jeden Morgen schaue ich in den Spiegel und stellte mir genau diese Frage.
Ziemlich viele Gedanken, für das ich gerade erst aufgewacht bin.

Ich wäre froh wenn ich meinen Gedankengang ändern könnte, aber leider kann ich dies nicht abstellen, so gerne ich dies auch tun würde.

Ich löste meinen Blick vom Spiegel und ging wieder zurück in mein Zimmer .