An der Schwelle

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Tiley
Veröffentlicht: 16.11.2020 16:47
Aktualisiert: 16.11.2020 16:51
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Text

Ich will sterben, weil ich nichts mehr habe, woführ es sich lohnen würde. In der Zukunft gibt es nichts, worauf ich mich freude. Alleine wohnen ist bitter. Und Männer machen mir angst. So kann ich keine Familie gründen. So werde ich alleine bleiben. Arbeiten, essen kaufen, schlafen. Das ist so sinnlos. Wir Arbeiten, für Geld. Mit Geld zahlen wir miete und anderen Kram, den wir nicht brauchen. Hat das Leben überhaubt einen sinn? Wir sterben doch sowieso. Und am ende, des Lebens, sind wir dann doch allein. Warum suchen wir also Leute, wenn wir an der Schwelle, doch allein sind? Wiso Arbeiten wir, wenn wir doch nie Glücklich werden können? Wir gehen weiter, doch es braucht immer mehr, dass wir uns zufrieden fühlen. Wir Arbeiten, um Glücklich zu werden. Warum werden wir nicht gleich Glücklich? Warum nicht Jetzt? Warum Arbeiten wir, für eine glückliche Zukunft, wenn wir im hohen alter dann doch alleine sind? Und so habe ich beschlossen, dass es besser wäre, doch gleich zu sterben. Allein zu sterben, in einem Haus, in vergessenheit geraten. Wo kein Mensch an dich denkt. Und dich niemand kennt. Niemand versteht. Niemand da ist. So will ich nicht existieren. So will ich nicht sterben. Da gehe ich lieber jetzt. Warum Leben wir, nur um dann wider zu sterben? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist Leben? Und so stehe ich an der Schwelle. Bereit nach dem Sinn zu suchen. Bereit, ihn zu finden.

Kommentare

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Am 03.12.2020, Tinto
Liebe Tiley, danke für den Text. Ich denke, dass das Leben eben gerade deshalb so kostbar ist, weil es begrenzt ist. Eine Reihe vieler Momente, die unwiederbringlich sind. Das kann Angst machen. Oder es kann Sinn geben, genau diese Momente so zu füllen, dass man sich und anderen was Gutes tut. Es kann Sinn machen, sich auf die Lebensphasen zu freuen, die wir noch vor uns haben mit all den Erfahrungen und Überraschungen, die kommen werden. Frei nach dem Motto: "Es zählen nicht die Jahre im Leben. Sondern das Leben in den Jahren." Ich bin sehr sicher, dass du überrascht wärst, wieviele Menschen du in deinem Umfeld hast, die vielleicht du nicht direkt siehst und die dich wahrnehmen, dir zuhören, Anteil nehmen, dich sehen und - wie z.B. wir hier - deine Geschichten lesen. Das ist alles andere als "in Vergessenheit geraten". Aber ist das nicht auch ein schönes Gefühl, Teil eines grossen Puzzles zu sein, das sich Leben nennt? Herzliche Grüsse und alles Gute dieser Welt! Tinto
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Am 24.11.2020, tamara18
Hey Tiley,
Ich kenne das Gefühl. Ich habe einen Kommentar und eine Bitte.
Zuerst der Kommentar: Wiso Arbeiten wir (...), Wieso mit e.
Jetzt die Bitte. Ich habe nur eine und ich fände es gut wenn du sie ernstnimmst. Pass auf dich auf. Das wars. Pass auf dich auf.
Liebe Grüsse,
t18