Der Sommer Teil 3

Cover
sera
Veröffentlicht: 16.11.2020 12:51
Aktualisiert: 16.11.2020 12:51
Kategorie: Krimi
Bewertung:
Deine Stimme wird abgegeben.
Bewertung: 5.0 von 5. 1 Stimme(n).
Klicke auf die Sterne, um den Text zu bewerten.
Kurzbeschrieb:
Der letzte Teil meiner dreiteiligen Geschichte zu "Der Sommer".

Text

Wilder Sturm 

 

Wir sassen alle gemütlich beisammen auf der Couch und versuchten uns an einem Familienabend. Angespannt spielten wir Brettspiele und zwangen uns dabei freundlich zu bleiben, auf gute Miene zu machen. Immer wieder klapperten die Würfel auf den Tisch, das schleifen der Spielsteine war zu hören und gepresstes Lachen versuchte die Stimmung aufzuheitern. Der Regen prasselte laut gegen die Fenster. Entfernt war ein Grollen zu hören, es fühlte sich an, als würde mein Magen knurren. 

Der Regen prasselte immer lauter gegen die Fenster und der?Donner hörte sich an, als wäre er im Zimmer selbst. Die Blitze hellten die Wohnung so stark auf, dass man meinte, es sei so hell wie am Tag. Ich blickte mit leerem Blick nach draussen. Es soll Leute geben, die Angst vor einem Gewitter haben. Bei diesem Sturm könnte ich es nachvollziehen warum gewisse Bedrohung verspüren, natürlich nur, wenn ich es wollen würde. 

Ich widmete mich wieder dem Spiel und merkte nicht, wie der Sturm zu nahm und langsam die Dachziegel vom Dach riss, einer nach dem anderen, und den Bäumen die Blätter und Äste auszerrte, die Strassen mit Müll bedeckte und mein Auto ganz langsam den leichten Hügel zur Garage runterrollte. Ich starrte weiter aus dem Fenster, auf eine leere Auffahrt hinaus. Starrte meinem Auto hinterher. Ich sprang auf und erschreckte so meine Mitspieler, die bereits schon ganz träge vom Bier und dem Spiel waren. Der eine stiess gegen seine Bierflasche, welche mit einem lauten Knall auf dem Boden landete und dessen Inhalt sich wunderschön auf dem Teppich breitmachte. Ich murmelte etwas von Auto und weg und rannte nach draussen. Der Wind zerzauste meine Haare und ich blickte mich um. Nirgendwo konnte ich meinen blauen Blechkasten entdecken. Meine Familie kam fragend vor die Haustür. Ich wies sie an, mir bei der Suche zu helfen und wir liefen gemeinsam zur Strasse hinunter. Wir schauten in beide Richtungen und ich glaubte, mein Auto am unteren Ende der Strasse entdeckt zu haben. Wir wollten gerade loslaufen, als mit einem lauten Platsch, zwei Frösche neben uns landeten. Verwirrt schaute ich nach oben, als ein weiterer direkt auf meinem Gesicht landete. Ich schrie auf und warf den glitschigen Frosch zu Boden. Der Wind nam weiter zu, verwandelte sich schon fast in einen wilden Sturm. Der Regen klatschte kalt und, natürlich auch nass, in mein Gesicht. Ich schaute mich um. Überall auf der Strasse waren Frösche verteilt und immer mehr Anwohner kamen aus ihren Häusern, um das ungewöhnliche Geschehen hautnah miterleben zu können. Einige zückten ihre Handys und filmten alles, vermutlich für ihre Kanäle in den Sozialen Medien. Die Strasse wird bereits von einer grünen, sich bewegender labbrigen Masse bedeckt. Ich musste bereits meine Arme vor mein Gesicht halten, um nicht von herumfliegenden Gegenständen getroffen zu werden. Plötzlich wurden die Frösche grösser. Einer nach dem Anderen platzte auf, grüne Hautfetzen flogen durch die Gegend und aus dem geplatzten Frosch konnte man die wachsenden Knochen sehen, wie sich neues Gewebe um die Knochen schlossen und sich eine grüne Hautschicht über die nass glänzenden Muskeln zogen. Ich starrte mit offenem Mund zu, unfähig mich zu bewegen. Der Frosch, der zu meinen Füssen war als er noch klein war, drehte sich zu mir um und starrte auf mich hinab. Hätte ich meinen Mund noch weiter öffnen können, wäre das spätestens jetzt passiert. Ich starrte in ein faltiges, glitschiges Gesicht, zwei Glupschaugen starrten mich aus zwei Schlitzen an und der Frosch fletschte seine Zähne. Zähne die so scharf waren, dass sie Papier mit Leichtigkeit sauber schneiden konnten. Von den äusseren Eckzähnen lief der Speichel in richtigen Sturzbächen hinunter, vermutlich spielte da der Regen auch noch mit. Gedämpft hörte ich schreie und das zerreissen von Gliedmassen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, stocksteif vor Angst. Ich konnte nicht mal schreien, schon hatte mir der Frosch den Kopf von meinem Körper gerissen, den Schädel mit einem Biss zermalmt und heruntergeschluckt. Er verschlang meinen Körper und das Einzige was zurückblieb, waren meine blutigen Augäpfel. 

 

 

 

 

 

Das Nass, 

tödliche Gefahr. 

Einst ertrunken, 

wandern ruhelos. 

Schmelzende Hitze, 

Sonnenstrahlen. 

Einst verbrannt, 

Wandern ruhelos. 

Blitz und Donner, 

Sommergewitter. 

Einst erschlagen, 

wandern ruhelos. 

Der Sommer

 

Kommentare

Noch keine Kommentare vorhanden. Kommentiere den Text über den Kommentieren-Button.