Der Auserwählte - Kapitel 5

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mopsi
Veröffentlicht: 02.08.2020 17:38
Aktualisiert: 02.08.2020 17:38
Kategorie: Fantasy
Tags: Königreich, Auserwählter, Krieg
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Text

"Mirko!"

Mirko lag auf dem Boden. Sein Arm blutete, sein Pferd war weg. Wahrscheinlich fiel er vom Pferd. Die Feinde kamen immer näher. Mirko versuchte tapfer zu bleiben, aber Alexander konnte die Angst in seinen Augen sehen. Er kam Mirko zur Hilfe und konnte gerade noch einen Schwerthieb aufhalten. Verärgert sahen die Feinde ihn an. 

"Wir ziehen uns zurück!", rief einer und sie ritten alle weg. Erleichtert atmete Alexander auf. Sofort stieg er von seinem Pferd und half Mirko auf. "Lass mich deinen Arm anschauen", sagte er und zog Mirkos Ärmel hoch. "Die Wunde scheint nicht tief zu sein, aber sie muss trotzdem behandelt werden. Momentan kann ich nicht mehr tun als deinen Arm zu verbinden." Mirko ging zu seiner Satteltasche und holte sein Verbandszeug raus. "Hier in der Nähe gibt es ein kleines Dorf, kleiner als die anderen. Vielleicht nehmen sie uns auf. Dann können wir uns auch deine Wunde genauer ansehen", erzählte Alexander, während er Mirkos Arm verband. Mirko stand auf, sackte aber gleich wieder zusammen, weshalb Alexander ihm auf sein Pferd helfen wollte. Erst jetzt fiel ihm wieder auf, dass Mirkos Pferd weg war. Verzweiflet rief er nach dem Pferd, aber es wollte nicht kommen. Zittrig stand Mirko auf und pfiff leise. Sofort hörten beide ein Wiehern und Mirkos Pferd kam angalloppiert. Sofort half Alexander seinem Schützling aufs Pferd und sie ritten los.

Als sie im Dort ankamen, wurden sie wie gewohnt von allen komisch angestarrt. Ein älter Mann trat hervor und fragte misstrauisch: "Was wollt ihr hier?" Alexander stieg von seinem Pferd.

"Wir sind hier, weil wir eure Hilfe brauchen. Natürlich bekommt ihr auch eine Gegenleistung."

"Und die wäre?", fragte der alte Mann direkt.

Alexander atmete tief ein und antwortete: "Wir würden uns gerne hier niederlassen. Als Gegenleistung beschützen wir euer Dorf."

"Wollt ihr uns für dumm verkaufen?!", schrie der alte Mann.

Alexander zuckte zusammen, Mirko kümmerte es nicht. 

"Geht sofort und lasst euch nie wieder blicken!"

Enttäuscht blickte Alexander auf den Boden und stieg wieder auf sein Pferd. 

"Wartet!", rief jemand. Alexander sah überrascht in die Menge und sah ein junges Mädchen, ungefähr in Mirkos Alter, das sie freundlich anlächelte. "Leyla, was sollte das werden?", fragte der alte Mann wütend. Das Mädchen ignorierte sie aber und trat vor Alexander.

"Wie können wir uns sicher sein, das ihr nicht lügt?", fragte sie. 

"Ich denke, ihr müsst uns einfach vertrauen...", entgegnete Alexander. 

Das Mädchen lächelte wieder und drehte sich zu den Bewohnern.

"So ein grosszügiges Angebot können wir nicht einfach so ablehnen", sagte sie und drehte sich wieder zu Alexander. "Mein Name ist Leyla.Ihr könnt gerne hier bleiben. Versprecht uns aber, dass ihr uns alle auch wirklich beschützt." Alexander nickte mit einem Lächeln. "Leyla, du weisst nicht was du da tust!", versuchten mehrere Bewohner sie umzustimmen. Der alte Mann von vorhin lief auf sie zu und fragte: "Leyla, wie sollten sie uns beschützen können? Sie haben keine Chance gegen diese Soldaten! Ich meine, der eine ist noch ein Kind!" Der alte Mann sah Mirko durchdringlich an. Leyla seufzte und antwortete: "Es geht mir mehr darum, dass sie auch nur Menschen sind. Wir müssen zusammenhalten. Ausserdem ist der Junge verletzt, da können wir sie erst recht nicht einfach so gehen lassen." Mirko zuckte zusammen, als Leyla ihm direkt in die Augen sah. Die Bewohner versuchten wieder, sie umzustimmen. Doch plötzlich hob der alte Mann seine Hand und brachte alle zum Schweigen. "Das ist genug. Leylas Entscheidung gilt, nicht unsere. Sie hat das Sagen. Ausserdem hat sie uns schon mehrmals mit ihren Entscheidungen gerettet, wir müssen ihr vertrauen." Die Bewohner sagten nichts mehr. Nach und nach gingen sie wieder, bis nurnoch Leyla und der alte Mann übrig blieben. 

"So, dann hätten wir das auch geklärt. Wie schon gesagt, mein Name ist Leyla. Ich bin die Tochter des Dorfoberhauptes. Da er momentan aber gerade nicht hier ist und meine Mutter auch unterwegs ist, kümmere ich mich vorübergehend um das Dorf.", erklärte Leyla.

"Wie sind eure Namen?", fragte der alte Mann.

"Mein Name ist Alexander. Mein Gefährte heisst Alan. Wir sind euch wirklich zutiefst dankbar. Ihr könnt euch darauf verlassen, dass wir dieses Dorf beschützen werden."

Leyla lächelte, während Alexander von seinem Pferd stieg und Mirko runter half.

"Ich würde mal sagen wir verarzten die Wunden deines Freundes, bevor ich euch euer neues Zuhause zeige", sagte Leyla zu Alexander und lächelte. Dieser nickte und folgte ihr mit Mirko.

Kommentare

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Am 04.08.2020, welcome home
Ich finde es toll, dass Leyla sich für die beiden eingesetzt habe und ich bin gespannt auf die Fortsetzung!

Lieber Gruss
welcome home :)
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Am 04.08.2020, welcome home
Hoi Mopsi :)
Mit Freuden habe ich dieses Kapitel entdeckt und gelesen. Es bleibt nach wie vor spannend, das gefällt mir sehr gut.

Persönlich finde ich den ersten Abschnitt etwas zu undetailliert. Mirko ist vom Pferd gefallen, deswegen hat Alexander den dumpfen Aufprall gehört (im Kapitel 4). Es ist also offensichtlich. Doch wo ist das Pferd hin? Hat er es vielleicht noch wegrennen sehen oder nur noch die Staubwolke?
Vielleicht ist es auch hilfreich, wenn du beschreibst, wie Mirko zur Hilfe eilt.

Ich frage mich auch, weswegen sich die Feinde einfach so zurückgezogen haben. Sie waren ja in der Überzahl.
Hat Alexander sie mit einem Schwerthieb so verschreckt? Oder war es aus einem anderen Grund?
Und was ist mit dem verletzten Feind? Er ist ja beim Kampf mit Mirko blutend vom Pferd gefallen. Konnte er auch flüchten oder liegt er immer noch auf dem Schlachtfeld?