Trauma im Kopf

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Tiley
Veröffentlicht: 25.05.2020 17:00
Aktualisiert: 25.05.2020 17:07
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Kurzbeschrieb:
Trigger für Gewaltbetroffene

Text

 

 

Trauma im Kopf

In Echt Jetzt?

 

 

 

 

Teil 1

 

von

Cora T. Heimgartner

 

 

 

Gewalt ist (nicht) nur Streit

 

 

Das Trauma kann mich mal kreuzweise!“

Sehe ich aus wie ein verkümmertes Etwas? Naja, vielleicht ein bisschen. Von meiner Heutigen Vogelnest Frisur bin ich nicht gerade begeistert. Ich habe bis fast 10:00 Uhr den Tag verpennt. Wobei ich davon eine weile nur im Bett herumlungerte. Und mir das Nächst best anzog, was ich in die Finger bekam. Nachdem mich Rückenschmerzen dazu zwangen aufzustehen. Und ich taumelnd, im Traummodus, zur Waschmaschine torkelte.

Von wegen, „das Trauma kann mich mal.“ Es hatte mich schon längst im griff, ehe ich es bemerkte. Und ich hatte keine Chance.

 

 

 

Arten von Gewallt:

Lasst mich mal aufzählen, was für furchtbare Strapazen auf der Welt Existieren. Und welche ich selbst erlebt hatte. Ja. Ich gehe mit der Sache Humorvoll um. Jedenfalls versuche ich das.

 

Also; da wären: Die Körperliche/Physische Gewalt

  • Klaps auf den Po

  • Schütteln

  • Stossen

  • Festhalten

  • An den Ohren/ Haaren ziehen

  • Kaltes abduschen (Da war ich am meisten schockiert, das dies zu dem Thema Gewalt zählt.

  • Gegenstände durch die Lüfte werfen

  • Gegenstand (z.B Liegestuhl) kaputt schlagen (Und das meine ich Wortwörtlich. Es war nur noch Splitter davon übrig.)

 

Dann wäre da noch die all zu bekannte Art von Gewalt. Die Sexuelle Gewalt.

  • Geschlechtsverkehr im gleichen Zimmer wie das (scheinbar) schlafende Kind

  • Kind mit Fremden Mann ins Auto steigen lassen (Kindesmissbrauch)

  • Ausserhalb der Familie Zweimal Vergewaltigt

  • Bruder bedrängt Schwester auf Sexuelle Art

  • Mutter Verteilt die Telefonnummer an Fremden Mann. Der dann natürlich Kontakt sucht.

  • Sogar Sätze wie, „Kannst du Endlich einen Freund haben? Ich freue mich so auf Enkel.“ oder „Geh doch mit dem Zusammen. Ihr passt gut zusammen.“ können schon als Belästigung eingestuft werden.

  • Und wenn ein 42 Jähriger Mann du einem Kind sagt; „Willst du meine Freundin sein?“ und „Gefällt dir das?“ muss ich glaube ich nichts mehr kommentieren.

 

 

Das ist aber noch nicht alles. Habt ihr gedacht ich wäre fertig? Nein. Nein. Da gibt es noch mehr. Diese Art von Gewalt wird nur meistens „übersehen.“ sag ich mal.

Die Emotionale oder Psychische Gewalt ist weit verbreitet.

  • Vergleichen mit Schulischen besseren Kindern

  • Einschüchtern (So was wie am Strassenrand aussetzen, sehe ich als Einschüchterung. Weil ich damals sehr angst gehabt hatte.)

  • Aggressives anschreien wie „Du bist Dumm.“

  • Verleumdung

  • Drohen (Mit einem Messer drohen sich aufzuschlitzen, empfinde ich als sehr bedrohlich. Oder was denkt ihr?)

  • Runter machen

  • Androhungen anderen (Haustieren) zu schaden

  • Beschimpfungen

  • Abwertungen wie, „Du kannst nichts.“

  • Belästigung und Terror (Nachts ins Kinderzimmer stürzten und vorwürfe heraus brüllen.)

  • Beim Nächtlichen Terror die Tür extrem fest zu knallen. Und damit meine ich wirklich fest. So das alle Blätter vom Tisch gefegt werden und die Gegenstände im Raum wackelten. Was in mir extremer Stress und Panik ausgelöst hatte.

  • Erzeugung von Schuldgefühlen

  • Loyalitätskonflikt; „Familie ist wichtiger als Freunde!“ Oder. „Geh doch zu Papa wenn du unbedingt willst. Musst nie mehr zu mir kommen!“

  • Im Zimmer einsperren (Männer tun das auch, um bestimmtes von dir zu bekommen. Wenn du verstehst was ich meine.)

  • Ökonomische/Finanzielle Gewalt („Du darfst nicht ausziehen. Ich brauche dein verdienten Lohn!“)

  • Stalking, wie es gewisse Männer im Internet machten.

  • Mobbing (Seht und staunt. Das ist auch Gewalt. Natürlich wussten das schon die meisten, nehme ich an.)

  • Soziale Gewalt (Wenn dir ein Gewisser Mensch den Kontakt zu anderen verbieten will. Was er/sie natürlich nicht kann. Da hat er/sie echt mal die Arschkarte gezogen.)

 

 

 

Da hab ich ganz schön was aufgezählt. Was? Aber um jetzt mal klar sagen zu können; Streit ist nicht Gewalt. Und Gewalt ist kein Streit. Verstanden?

Gut. Dann .... ich mach nur Spass. Ich erklär es Euch natürlich. Also. Hört ihr noch zu? Schön. Last mich euch das mal Darstellen, zum Verständnis.

 

Streit: Ist eine Auseinandersetzung zwischen etwa gleichstarken Personen

 

Gewalt: Liegt vor, wenn die eine Person zum Beispiel Körperlich überlegen ist. Oder eine Waffe bei sich trägt. Also eine Ungleichheit zwischen den Personen herrscht. Und die Stärkere davon, die Macht ausnutzt, um seinen willen klar zu stellen.

 

Soweit verstanden? Ich hoffe es mal. Und so ganz nebenbei, als sehr wichtige Info; Menschen, die Miterleben, wie andere Gewalt ausgesetzt sind, erleben somit auch Gewalt. Weil man sich meistens zu schwach fühlt um zu helfen, entsteht ein innerer Konflikt und extrem viel Stress. Das ist viel bei Kindern der Fall.

Und woran erkennt man Gewalt? Das ist hier die Frage, die ich versuche zu beantworten.

 

Symptome von Gewalt betroffene: Psychosomatisch/Körperliche Auswirkungen;

  • Herz und Kreislaufprobleme

  • Magengeschwüre (Das ist echt nicht lustig, glaubt mir)

  • Kopfschmerzen

  • Verspannungen (Und je nach den auch Körperliche Verletzungen. Aber nicht immer der Fall.)

 

Die Psychischen/Emotionalen Auswirkungen sind:

  • Depressionen

  • Antriebslosigkeit

  • Reizbar

  • Schlafstörungen (Auch ja. Das hab ich immer noch nicht im griff)

  • Alpträume, als Zusatzbonus zur Schlafstörung. Da wollte Euch das Schicksal wohl beschenken.

  • Angstattacken

  • Überspanntheit

  • Wachsam

  • Schreckhaft

  • Hilflosigkeit

  • Selbsthass = Selbstverletzung

 

Und all diese Dinge können so weit gehen, das es dann heisst; „Sie? Sie haben eine Post-Traumatische-Belastungs-Störung.“

Und du denkst dann nur; „Au du heiliges.“

 

 

 

 

 

 

Phasen der Trauma und andere Gefühle

 

 

PTBS? Nicht mit mir. Oder Doch?

Ich hatte wirklich viele Gedanken darüber, im meinem Kopf. Das heisst doch Trauma im Kopf. Oder nicht? Denn PTBS fand für mich damals nur im Kopf statt. Ich wusste nicht viel darüber und verurteilte es zu schnell. Und ausserdem hatte ich gar nicht realisiert, das ich das überhaupt haben könnte. Ich dachte mir nur, „Was bin ich für ein gestörter Mensch? Beweg dein Hintern hoch und geh Einkaufen.“ Aber für mich waren da so viele Gefahren. Und ich kapierte nicht, wieso ich so Angst davor hatte, unter die Menschen zu gehen. Ich verbrachte Wortwörtlich einmal 14 Tage am Stück nur im Haus drin. Ich tat alles was ich drin machen konnte. Aber weigerte mich, raus zu gehen. Und ich war glücklich. Mir ging es wirklich blendend. Und dann schaute ich aus dem Fenster und sah, wie andere im Garten spielten und lachten. „Was war falsch mit mir? Wieso machte mich das überhaupt nicht an?“

Irgend einmal ... ganz lange ... lange später begriff ich, was so wirklich in mir vorging. Und ich grübelte lange darüber nach.

 

Beim BTBS sind etwa die gleichen Symptome aufzufinden, wie ich davor schon aufgezählt hatte.

  • Flashbacks (Das blöde wieder erleben von den echt blöden Situationen. Die dich runter ziehen, wie ein Wasserstrudel)

  • Emotionale Taubheit

  • Ekel

  • Teilweise Gedächtnislücken

  • Erhöhte Erregung (Ich nenne es Hyperaktiv mit einer priese Angst)

  • Schlafstörungen

  • Schreckhaftigkeit

  • Sozialer Rückzug (Das was so Typisch für mich. Und ich dachte ich wäre dumm. Jetzt mal ganz ehrlich. Ich weiss nicht wie ich darauf gekommen war.)

  • Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen.

  • Beim Akuten erleben von Flash-back; Zittern, Herzrasen, Angst, Panikattacke, (Ich war ein Fall von Hyperventilieren) Trauer, Wut, Suizidgedanken, Warum Fragen, ...

 

Die folgenden genannten Symptome, sind Tatsachen, die vorkommen können, wenn man Gewalt erlebt hat. Bei Jeder Person wirkt es sich unterschiedlich aus. Dazu gibt es verschiedene Verarbeitungsphasen;

 

 

Die Phasen der Trauma – Verarbeitung:

 

Schockphase:

Ich war wie in Trance. Man zieht sich zurück und völlig perplex, von allem. Verwirrtheit kann auftreten und ein flacher Atem.

 

Einwirkungsphase:

Also. Man beschäftigt sich Intensiv mit dem Erlebtem. Die Bilder lassen einem nicht los. Zu realisieren was einem widerfahren ist, kann man nicht war haben. Es sich einzugestehen ist einfach und ganz und gar unmöglich. Man kann und will es nicht begreifen. Und gibt sich selbst du schuld. Immer wieder hat man das Gefühl unter zu gehen und hasst sich selbst für die Entscheidungen, die man getroffen hat. Und für die, die man nicht getroffen hat. Ich hasste mich so sehr dafür, das ich das Gefühl hatte, Gott nicht zu verdienen und legte sein Kreuz um meinen Hals ab. Innerlich war ich ihm so weit weg und hasste mich dafür, nicht vergeben zu können. Mir selbst und den Menschen. Und weil ich mir nicht vergeben konnte, hasste ich mich noch mehr. Und ich hasste mich dafür, mich zu hassen. Nicht vergeben zu können. Nicht vergessen zu können. Und Gott, meinem Glauben so weit weg zu sein. Ich fühlte mich allein. Und ich glaubte fest daran, dieses Gefühl verdient zu haben. Und ich stürzte mich weiter in die Selbstverletzung. Und so ging es weiter, dieser Teufelskreis. Ich war in mir selbst gefangen. Gedanken leiteten mich in eine Zerstörerische Richtung. Und ich trieb in ihnen. Das Gefühl nichts zu verdient zu haben, schottete mich von allen ab und ich war nirgends mehr ausser in meinem Zimmer.

Ich hatte das Gefühl, mich mit nichts mehr beschäftigen zu können, ausser mit dem Geschehenen. Und dabei merkte ich nicht mal, das ich mich selbst noch in einer Traumatischen Umgebung befunden hab. Mein Zuhause. Und immer wenn es ich das Gefühl hatte, mir würde es besser gehen, geschah etwas zu hause, was mich zurück warf.

An die Schreie und die knallende Tür erinnere ich mich am Deutlichsten. Abgesehen von den Vergewaltigungen. Diese dinge machten mir am meisten Angst. Und so kam es dazu, das ich mich dazu verpflichtet fühlte, meine kleine Schwester zu beschützen, wenn eines meiner Elternteile einen Gewaltausbruch hatten. (Meistens Emotionale, aber auch Körperliche Gewalt.) Und so vergass ich mich und meine Probleme. Und gleichzeitig erzeugte ich einen gewaltigen Gefühlsstau in mir. Und ich brach innerlich zusammen, während ich meine Weinende Schwester umarmte, und mir sagte, ich darf jetzt nicht weinen. Sie brauchte mich doch.

In dieser Phase (Einwirkungsphase) endet der Schock und man ist voll und ganz in das Trauma gesunken. Versucht es zu verstehen. Obwohl man es nie verstehen wird. Und meine Gefühle standen auf einmal Still. Und ich fragte mich; Geht das Leben noch weiter?

 

Wenn man auch das Überstanden hat, kommt die letzte Phase:

 

Die Erholungsphase.

Diese Phase tritt meistens nach etwa 14 Tagen ein. Erregungs - Symptome klingen allmählich ab. Man findet allmählich zum Leben zurück. Die Gedanken werden Positiver. (Haha. Schön wer s.)

 

Und dann fand ich s heraus. Dann ging mir endlich ein licht auf. Oder besser gesagt ich hab im Internet recherchiert .... Ich dachte immer ich wäre schon in der Erholungshase. Doch noch lange nicht. Es stellte sich heraus, das ich noch nicht mal aus der Schockphase war. Naja, so halb. Ich verstand nie, wo genau ich mich aus der Tabelle befand. Aber eins wurde mir endlich klar: Mir ging es nicht gut. Im Gegenteil. Mir ging so was von echt beschissen! Und zur dieser Erkenntnis kam ich als ich mich zum Vierten mal mit der Schere den Körper aufschnitt. Ja ich weiss. Wenn ich darüber nachdenke, schockiert es mich auch. Und ich hab lange nichts gemacht, weil ich nicht wollte, das alle denken, ich wollte nur Aufmerksamkeit. Das war nicht der Fall. Es war sehr beschämend, meiner Ärztin zu berichten, das ich mich selbst verletzt hab. Ich brachte es fast nicht über die Lippen. Wirkliche Scham überkam mich. Dies zu erzählen wollte ich eigentlich nicht. Aber ich wusste, wenn ich Antidepressiva wollte, musste ich ihr erklären warum. Ohne Grund würde ich es nicht bekommen. Und ich wollte es, weil ich mich dafür hasse, so tief abgesunken zu sein. Denn Nie ... nie wollte ich einen von denen sein, die sich selbst verletzten. Ich habe einmal im Zug ein Mädchen gesehen, die genau solche Narben am Arm hatte. Und ich dachte nur; „Mädchen. Bist du blöd? Das leben ist so schön.“ Und dann kam ich. Die, die niemals dachte, es ebenfalls mal zu tun.

 

 

 

Trauma und Reflexe

 

 

Ich bin kein Doktor. Aber ich zähle hier trotzdem mal auf, was ich 100% weiss.

Ganz ehrlich. Ob ein einmaliges Trauma oder ein langwieriges. Ein Trauma bleibt ein Trauma. Und da hab ich es euch schon aufgezählt. Es gibt einmaliges und langzeitiges Trauma.

 

Langzeitiges Trauma

Krieg, Flucht, Terror, Häusliche Gewalt, Missbrauch, Vergewaltigung, Folter ...

 

Einmaliges Trauma

Verkehrsunfall, Vergewaltigung, Überfall ...

 

Doch wenn und so was passiert, dann reagieren wir. Und das nennt sich Reflex.

 

 

  1. Eingefroren

  2. Flucht

  3. Kampf

  4. Tod stellen (Todesreflex)

 

Beim erleben eines Traumas, fällt der Körper in einen Schutzmechanismus. Das ist ganz wichtig zu erwähnen. Manchmal hört man Sätze wie „Warum hast du nichts getan.“ und so weiter. Aber der Körper ist nicht mehr in der Lage zu denken, wenn er in diesen zustand fällt. Das denken fällt aus, um nach Reflex zu handeln. Und das kann unterschiedlich sein. Es ist nicht zu Kontrollieren und sorgt dafür, das wir überleben. Also wir, die überlebt haben, waren nicht zu feige, oder zu schwach. Es war die Natur des Menschen, die uns in Situationen unterschiedlich handeln lässt. Das ist wie der Reflex zu blinzeln, wenn jemand vor deinen Augen Klatscht. Kaum zu unterdrücken, das man die Augen schliesst. Ein Schutz. Und von dem Schutz, von dem ich rede, gibt es Vier.

 

Eingefroren:

Du bist erstarrt. ... Zu Stein ... Eine Eisskulptur. Du kannst nichts tun und musst zusehen, wie das um dich herum eben geschieht und dein Körper kann sich nicht rühren. Deine Körperteile gehorchen dir nicht und du hast das Gefühl, jeder Bereich deines Körpers zittert und bricht jeden Moment zusammen. Du fühlst dich schwach, aber unbeweglich. Ohne Worte, ohne Gestiken, deines Willens passiert es. Und das ist für mich persönlich das schlimmste. Weil es am meisten Schuldgefühle hervorrufen kann. Das heisst nicht, das die anderen nicht auch furchtbar wären! Aber das ist eben meine Ansicht der Dinge. Denn man sieht zu, wie es passiert und kann nichts tun. Doch in dir drin, da hast du schon dies und Jennies versucht. Nur das der Körper nicht auf deine Signale reagiert.

Bei mir war es so, das ich zu Anfang auch erstarrt bin. Keine Regung und kein zucken. Ich dachte mir nur Tu irgend etwas! Egal was. Denn ich spürte alles. Und tat nichts!

 

Kampf:

Und so kam es, ich wusste selbst nicht wie, fiel ich wie aus der Trance heraus. Ich sass also aufrecht in dem Bett, wo der Fremde Mann mich zuvor runter gedrückt hatte und versuchte mich zu beruhigen. Weil Er mich eingesperrt hatte und mich überall befummelte! Und ich ihn auf einmal vor mir stiess!

Das Zimmer war dunkel und ich schubste ihn von mir, während die düstere Musik von Jazz die Luft erfüllte und im Geräusch des Regens unter ging, der an die Fensterläden rieselte. Im Schatten des Raumes leuchtete das Schlüsselloch der Türe mich hämisch an.

Ich sagte Nein. Und stiess seine wiederkehrenden Berührungen von mir ab. Wollte mich weiter aufrichten doch wurde von ihm zurück auf die Matratze gedrängt. Seine Hand von mir zu reissen, ging nicht. Egal wie ich mich auch wehrte. Meine Worte Kämpften. Und mein Körper Kämpfte.

 

Tod stellen:

Ich glaube nicht, das ich in diesem Reflex gelandet war. Vermutlich war es einfach ein eingefroren sein, was folgte. Aber dieser Reflex wollte ich dennoch erwähnen.

Also; Ich erstarrte wieder, nachdem das wehren mir nichts brachte und meine Gedanken drifteten ab. Ich war nicht mehr anwesend sondern ganz wo anders. Ich kann es auch nicht ganz erklären. Aber im Kopf war ich auf einer Wiese mit Schmetterlingen. Wortwörtlich. Es war wirklich so. Lediglich die Schmerzen, die ich dann fühlte, holten mich manchmal zurück, in die Realität. Doch schwanke hin und her, zurück ins Schmetterlingsland.

Ich denke, Tod Stellen ist; Wenn man Ohnmächtig wird und nach der Tat wieder aufwacht. Da ich das nicht erlebt hatte, kann ich nicht genau erklären wie das ist. Ich denke es ist so, das du aufwachst und merkst, das du schmerzen hast. Und nicht weisst, wie das zu Stande gekommen ist. Wie, wenn du plötzlich einen Mückenstich entdeckst, aber die Mücke nie gesehen hast. So ähnlich würde ich sagen.

 

Flucht:

Dann kam der Moment, wo er sich nicht mehr rührte, und ich die Möglichkeit sah, zu fliehen. Die Pure Sehnsucht da weg zu kommen treibt einem jeden Weg entlang, den es gibt. Doch zu meinem Pech war die Türe zu. Und ich musste im Raum selbst vor ihm flüchten. Und wollte am liebsten rennen, als er mich an die Tür drängte und sich vor mir aufbaute. Ich wich zurück. Flucht war alles was ich wollte. Ich wollte frei sein. Weg von hier. Und fühlte mich wie eine Beute, die vom Tiger gefangen wurde. Und beschämt, traurig, enttäuscht, dass meine Worte und Gestiken ihm nicht genügt hatten.

Als er mich raus lies wollte ich nur noch weg, doch er packte mich und ich versuchte zu fliehen. Mein Körper war endlich fähig zu flüchten und nun konnte ich nicht mal.

Der Fluchtreflex kommt von der puren Angst und Panik! Das Bedürfnis zu überleben. Und das ist natürlich und richtig, das wir so handeln. Nur stellt das auch etwas in unserem Gehirn an. Und Die Erinnerung daran wird nicht richtig eingeordnet.

Es wird eingestuft als; Zu viel. Das System stürzt ab. All wäre es irgend wo zwischengelagert, bis man in Sicherheit ist. Da beides nicht gleichzeitig funktionieren kann.

Und wenn es vorbei ist: dann kommt das Trauma.

 

 

Kommentare

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Am 29.10.2022, Knjiga
Liebe Tiley
Es war bestimmt schwer, darüber zu schreiben, und ich bewundere dich dafür. Mir war nicht bewusst, dass die Psychische Gewalt so weit verbreitet ist, denn ich erlebe sie manchmal auch. Zwar nicht stark und nicht oft, doch es ist trotzdem verletzend. Es ist toll, dass du mit dem humorvoll umgehen kannst, obwohl es ein schwieriges Thema ist.
Vielen Dank, dass du darüber berichtet hast!
Knjiga
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Am 28.01.2022, Fireheart
Liebe Tiley
Es tut einem in der Seele weh diesen Artikel zu lesen. Du bist fähig deinen Lesern bestimmt Situationen und Gefühlen nahe zu bringen. Du bist so unglaublich stark dieses Trauma so zu sehen. Vielleicht kannst du ja einmal einen Kurs für all diejenigen machen, die ähnliches erlebt haben. Du könntest das bestimmt gut.
Mach weiter so.
Liebe Grüsse
Fireheart
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Am 01.07.2020, Kirja
Mir gefällt wie du den Text aufgebaut hast. Auch der Schreibstil in sich selbst, mit den Kommentaren, den Auflistungen, den Beschreibungen, sind gut gelungen.
die Briese Humor macht es leichter zu lesen, auch wenn es 'trauriger' Humor ist.
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Am 01.07.2020, Kirja
Über dies zu schreiben ist sicher nicht leicht und was mir besonders gefällt ist, das du zwischen Langzeit und Einmaligem Trauma unterscheidest. Ich hatte zwar nie die extremen Situationen denen du ausgesetzt warst, aber in abgeschwächter form kenne ich von der Gefühlsbasis vieles was du beschreibst. Ich hab mich dann in meiner Therapie zeit auch sehr intensiv damit befasst und wie du es hier jetzt auch tust, kreativ verarbeitet, wie eine art transformiertes Tagebuch.

Auf was ich dich hinweisen wollte, dein vermutlich richtiger Name ist im text voll sichtbar.

Was du im kapitel Tod stellen beschreibst(deine Erfahrungsanteile) nennt man übrigens auch dissoziieren.

Ein sehr umfassender und persönlicher Text, danke fürs teilen!
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Am 28.05.2020, Tiley
Gefällt dir eigendlich meine Geschichte oder meine Arrt zu schreiben. Aus reiner neugier.