Moore sind mein Leben V

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Aida
Veröffentlicht: 07.05.2020 21:09
Aktualisiert: 16.06.2020 23:09
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Kurzbeschrieb:
Kapitel 3

Text

Ich glaube, das Nichts hat auch mich mitgenommen. In meiner Hoffnungslosigkeit bin ich zusammengesunken, verschwunden in dieser Welt. Als wäre ich machtlos und kraftlos. Zitternd atme ich durch. Doch ich habe das Gefühl, dichte Luft liegt um mir. Fast Wasser. Langsam beginne ich alles wieder wahrzunehmen. Ich liege auf etwas schuppigem Grünen. Da erreicht eine Gefühlsbotschaft meine Sinne. «Du warst am Schlafen. Ich habe auf dich aufgepasst. Wenn du willst kann ich dich wieder zum Moor des Westens bringen.» Danke. Das wäre lieb ja, vielen Dank. Noch immer etwas benommen, nehme ich wahr, wie sich das schuppige Grüne durch die dichte Luft bewegt. Nach oben? Falls hier oben und untern überhaupt existieren. Es wird immer heller, bis es mich blendet und da schiesst das Wesen aus dem Wasser und ich hole endlich, wie nach Jahrtausenden wieder Luft. Ich danke ehrfürchtig dem drachenartigen Wesen, gerade als es wieder verschwindet. Erschöpft lege ich mich auf den Stein des Westens. Doch der Ort fühlt sich nun so seltsam an. Als würde er in der Schwebe zwischen existieren und nicht sein stehen. Ich bin immer noch unfähig mich zu rühren, habe keine Kraft, zerstört von diesem zerstörerischen Hass dieser Menschen. Ich weiss nicht einmal, was sie genau getan haben. Vermutlich liess ich den Ort verschwinden bevor sie etwas tun konnten. Ach, Energie sei dank!
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich es nicht schaffe, den Ort wiederherzustellen und ihn zu beschützen vor allem, das ihn bedroht, habe das Gefühl, dass es nichts bringt. Ich, jetzt Ysian, Moorfrau des Westens, bin doch hier, um diesen Ort zu beschützen, diesen Ort heilig zu behalten, und jetzt zeigt es sich mehr denn je. Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich so stark gebraucht werden würde. Und dennoch kann ich nicht. Schwärze schwebt wieder um mein Bewusstsein…

«Xina?» Eine Stimme weckt mich wieder. «Ja, Wanda?» Die umsorgende Energie meiner Vorgängerin umschwemmt mich. Sie sorgt sich darum, was los ist, so sende ich ihr alle meine Gefühle, Gedanken und das Erlebnis. Und sie hüllt es in grenzenloses Licht. Ach danke <3<
Aber dann erfüllt ein neuer Gedanke Wandas meine Luft. Es gibt eine Möglichkeit, an einem Ort der Menschen zu wandeln, um zu lernen und zu heilen. Und ich zu sein. «Geh dorthin, wenn du willst. Dein Ort wird verschwunden bleiben», spüre ich noch Wandas Kraft und dann bin ich weg. «Für immer?», frage ich mich. «Nein», antwortet die Stimme dieser Kraft, «solange du wählst».  
Plötzlich  sehne mich so sehr nach diesem anderen, existierenden Ort, der mir Wanda vorgeschlagen hat, dass ich im Nichts versinke und in einem Fluss wieder auftauche.

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