Einmal nicht gegen die Indianer! Teil 2

Cover
Kleeblatt
Veröffentlicht: 20.04.2020 15:43
Aktualisiert: 20.04.2020 15:43
Kategorie: Abenteuer
Tags: Indianer, Mädchen, Traum, Pferde
Bewertung:
Deine Stimme wird abgegeben.
Bewertung: 4.0 von 5. 1 Stimme(n).
Klicke auf die Sterne, um den Text zu bewerten.
Kurzbeschrieb:
Mylen will die Indianer besuchen. Sie bricht aus dem Internat, wo sie bis jetzt gewohnt hat, aus und macht sich auf den Weg.

Text

In der Hütte war es dunkel. Mylen sah den Häuptling auf dem Boden sitzen. Sie sass ihm gegenüber. Der Häuptling fragte, was sie wolle. Mylen antwortete: " Hierbleiben" Der Häuptling wollte nichts mit Weissen zu tun haben. Sie diskutierten noch lange, doch es brachte nichts. Mylen wurde fortgejagt. Sie war traurig. Gegen Abend suchte sie einen Platz zum Übernachten. Als Mylen sich hinlegen wollte, merkte sie, wie jemand sie beobachtete. " Zeig dich!", rief sie. Da trat hinter dem Felsen ein Indianermädchen heraus. Es hatte lange schwarze Haare und war etwa gleich alt wie Mylen. Das Mädchen setzte sich neben sie. Mylen hatte es schon im Indianerdorf gesehen.Das Mädchen begann zu sprechen: " Ich heisse Nina. Ich bin aus meinem Stamm geflüchtet, weil die Indianer sich über mich lustig machten, weil ich die Weissen mag." Endlich erwachte auch Mylen aus ihrer Erstarrung, nannte ihren Namen und erzählte ihre eigene Geschichte. Nina unterbrach sie kein einziges Mal. Als Mylen fertig war, sagte Nina: " Wir schaffen es zusammen, wieder in den Stamm zu kommen." Ein Lächeln huschte über Mylens Gesicht. Sie wusste, dass Nina sie nicht ihm Stich lassen würde. Die beiden Mädchen lebten lange in der Wüste. Sie ernährten sich von essbaren Pflanzen und tranken das frische Wasser der Quellen. Auch Nina besass ein Pferd, Miro. Eines Tages, als die Mädchen gerade von einem Ausritt zurückkamen, hörten sie Hufgetrappel. Sie versteckten sich hinter den Felsen und sahen uniformierte Soldaten, die auf das Indianerdorf zuritten. Nina und Mylen wussten, was das bedeutete. Auch wenn sie beide aus dem Stamm ausgeschlossen wurden, wollten beide dem Dorf helfen. Da sie sich besser auskannten als die Männer, kamen sie eher im Dorf an. Gerade als sie das Dorf alarmierten, krachte auch schon der erste Schuss. Alle liefen in die verschiedensten Richtungen. Auch Mylen und Nina rannten um ihr Leben. Der Kampf dauerte lange. Pfeile und Kugeln schwirrten durch die Luft. Als die beiden Mädchen sich wieder in Richtung des Dorfes wagten, sahen sie die Frau des Häuptling. Um sie waren um die 20 Soldaten. Nina und Mylen wussten, dass nur eins helfen konnte. Sie liessen die Zügel ihrer Pferde los. Miro und Shadow wussten zuerst nicht, was von ihnen erwartet wurde. Als die Mädchen jedoch Kieselsteine nach ihnen warfen, setzten sich die Hengste in Bewegung. Mit lautem Hufgetrappel galoppierten sie in die Reihe der Soldaten. Viele fielen zu Boden. Mylen rief Shadow zurück und sass auf. Sie drückte ihm die Fersen in die Flanken und er galoppierte zu der Frau. Mylen streckte die Hand aus. Die Frau des Häuptlings ergriff sie. Mit einem Satz landete sie auf dem Rücken von Shadow. Doch alle Soldaten waren nicht blöd. Sie rappelten sich auf und ergriffen ihre Gewehre. Mylen beugte sich über den Hals ihres Pferdes und stiess den langgezogenen Schrei aus, mit dem die Indianer ihre Pferde zum schnellsten Galopp antrieben. Shadows Muskeln spannten sich und er sprengte auf die Wüste zu. Seine Hufe berührten den heissen Sand kaum. Doch einer der Männer schoss auf sie. Ein Schmerz zuckte in Mylens rechte Arm. Sie war getroffen worden. Mit einem kleinen Aufschrei stürtzte sie in den Sand. Mylen schrie der Frau zu: " Geh, ich werde mich verstecken." Die Frau verstand. Mylen sprang in den Busch auf der linken Seite. Die Pferde der Soldaten fegten an ihr vorbei. Als sie weit weg waren, kroch Mylen aus dem Busch. Doch sie hatte nicht mit dem Soldat gerechnet, der dageblieben war. Er packte sie. Mylen versetzte ihm eine Tritt ins Bein. Sie musste gut getroffen haben, denn der Mann stürtzte zu Boden. Erst da bemerkte Mylen Nina, die auf Miro geritten kam. Sie hielt einen Pfeilbogen in der Hand. Da wurde Mylen klar, dass Nina auf den Soldat geschossen hatte und ihr das Leben gerettet hat. Nina hielt an und half Mylen auf das Pferd. Als sie oben sass, verlor Mylen das Bewusstsein. Als sie wieder aufwachte, fand sie sich in der Hütte des Häuptlings wieder. Neben ihr sass Nina. Mylen wollte sich aufrichten, doch die Schusswunde an ihrem Arm war natürlich noch nicht verheilt. Stöhnend sank sie zurück auf die Decken. Zwei Tage später war Mylen wieder auf den Beinen. Als Mylen und Nina gerade baden gehen wollte, tauchte die Frau des Häuptlings auf. " Der Häuptling will mit euch sprechen." Die Mädchen liefen zur Hütte. Der Häuptling sass wie beim ersten Mal mit gekreuzten Beinen auf dem Boden. Mylen und Nina taten es ihm gleich. Der Häuptling begann zu sprechen: " Ich danke euch, dass ihr meine Frau gerettet habt. Ich möchte euch ein Geschenk machen und dachte, das beste Geschenk wäre, euch hier leben zu lassen. " Nina und Mylen sahen einander an und fingen an zu jubeln. Der Häuptling lächelte. So konnte doch jeder seinen Traum erfüllen.

Kommentare

Noch keine Kommentare vorhanden. Kommentiere den Text über den Kommentieren-Button.