Der Fremde

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Tiley
Veröffentlicht: 18.01.2020 15:34
Aktualisiert: 13.02.2020 14:05
Kategorie: Dies & Das
Tags: Fremde Angst, Trauma, Hoffnung
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Text

Der Fremde

 

Einsam verbrachte ich die letzten Schultagen des Sommers. Es war kurz nach meinem 17 Geburtstag, die Schulzeit Endete, die für mich nicht gerade Schön war. Viele hänselten mich. Machten meinen Kleiderstiel und meine Haare runter und taten so, als wäre ich geistig zurückgeblieben. Als könnte ich dass was sie können, niemals hinkriegen. Und liessen mich immer aussen vor. Was bewirkte, das ich mich verschloss. Warum sollte ich mich ihnen Öffnen, wenn sie sowieso nichts von mir wollten. Und ich blieb still.

Dennoch sehnte ich mich förmlich danach, gesehen zu werden. Ich wollte Freundschaft. Auch wenn ich mich schwer damit tat, sie zu finden.

Eines Tages traf ich ihn. Er kam am Bahnhof auf mich zu, als ich gerade nachhause eilen wollte und frage nach meiner Nummer. Ich war etwas irritiert und verunsichert. Aber er sagte mir mehrmals; Er wolle nur mit mir Essen gehen. An mehr wäre er nicht interessiert. Und das ich Interessant auf ihn wirke.

Nach all der Ablehnung in meiner Jahrelangen Schulzeit, hatte mich dass so überrascht und fasziniert, dass mich jemand so kennen lernen wollte wie ich war, das ich ihm meine Nummer gab. Ich freute mich, Freundschaft zu knüpfen. Und dachte in den Nächsten Tagen darüber nach in welches Restaurant wir wohl gehen würden. Ich war nämlich ein sehr nachdenklicher Mensch und wusste gern im voraus was mich erwartet.

Und dann rief er an. Er versicherte mir am Telefon, dass wir uns wie normale Leute kennen lernen würden. Und darauf bestimmt eine gute Freundschaft entstehen würde.

Er wollte mich an einem Anderen Bahnhof treffen und dort auf mich warten. Ich wurde nervös, weil ich in meinem GANZEN LEBEN noch NIE mit Freunden in den Ausgang gegangen war. Weil ich noch nie welche hatte. Wie sollte ich denn also ab und zu in den Ausgang gehen? Und allgemein verunsicherten mich die Menschen. Da ich nie wusste, was sie über mich dachten. Aber bei IHM wusste ich; er interessierte sich für MICH. Und das er mich sah, fand ich schön. Also stand ich kurze Zeit später am Bahnhof, wo er mich auch schon abholte.

Ich Schätzte ihn zwischen 25 bis 30 Jahre alt.

Wir fuhren mit dem Bus. Und spätestens da hätte ich auf mein Bauchgefühl hören sollen. Denn er fuhr Schwarz und zwang mich, das auch zu tun. Und ich verstiess sonst nie gegen ein Gesetz. Denn das hiess, dass man eine Strafe bekam. Straffe hiess; Ablehnung. Und das ertrug ich nicht so gut. Nervös wie ich war, stiegen wir aus. Und zu meiner Überraschung standen wir vor seiner Wohnung.

Er erkläre mir, dass wir bei ihm was Essen konnten. Er hätte auch gutes Essen bei sich zuhause. Das ungute Gefühl in mir verstärkte sich. Doch er zog mich an der Hand mit sich, während er versuchte mich zu überreden. Obwohl er mich schon mit sich zog. Angst machte mich breit. Und die grösste aller Ängste war; MICH ZU WEHREN. Ich wollte nicht nein sagen, weil ich GANZ GENAU WUSSTE, DAS ICH EINEN SCHÜCHTERNEN CHARAKTER HATTE. Und weil ich wegen meiner Schulzeit – Erfahrungen so zurückhaltend war, lies ich zu, das er mich mitnahm. In meiner Schulzeit hatte ich gelernt; Du musst dich anpassen. Oder sie Hassen dich! Und so begann der Kampf in mir drin zu toben.

Dann standen wir in seiner Wohnung im Flur und er Schloss die Tür. Unsicher hafteten meine Augen auf ihm. Bis er auf mich zu kam, ich Rückwerts wanderte und ich dann eingeklemmt zwischen ihm und der Wand kauerte. Dunkle Augen glitten von meinem Gesicht langsam hinunter und wider hoch. Er begutachtete mich. Ich schwieg und versuchte die Unsicherheit in meiner Stimme zu verbergen. „Wollen wir was Kochen?“ haspelte ich hervor. Und aus dieser Lage irgend wie eine Angenehmere zu machen.

Ich wollte kein Angsthase mehr sein. Ich wollte mich getrauen und mich der Sozialen Angst stellen.

Er stimmte dann zu und wir Kochten wenn auch ziemlich Schweigsam. Mir war das nur recht. Ich konnte nie gut Reden. Und vielleicht kamen wir am Esstisch mehr ins Gespräch. Ich wollte doch soziale Kontakte knüpfen und Freundschaft schliessen. Sehr viele Mädchen auf der Welt haben Jungs als BESTE FREUNDE. Ich wusste, dass die Kumpel – Freundschaft auch so existieren konnte. Und das fand ich besser als nichts.

Wir assen also auf. Geredet wurde auch nicht viel. Wobei ich beim Essen sowieso nicht viel Plappern konnte. Als wir so d sassen, ohne Regung, ausser seine merkwürdigen Blicke, wollte ich aufstehen und das Geschirr in die Küche räumen.

 

Ich bin mir nicht mehr sicher ob ich das Geschirr in die Küche geräumt habe oder ob ich es stehen lies. Abermals griff er mich am Handgelenk und zog mich in ein dunkles Schlafzimmer. Als er hinter mir die Tür VERSCHLOSS, nahm er mir meine Brille und ich konnte ohne beinahe nichts sehen. Er legte sie wo hin, wo ich es nicht sehen konnte legte sich dann ins Bett. Wobei er meinen Zombie – Artigen zustand Ignorierte. Und mich zu sich ins Bett zog.

 

Ich Zitterte und mein Herz schlug wild. Und doch blieb ich wie ein Stück Stein. Erstarrt. Eingerostet und unbeweglich. Seine Lippen Küssten meine. Und in meinem Kopf schrie ich; „Ich will weg! Dreh dich weg! Warum kann ich mich nicht bewegen?“

Seine Hände fuhren unter mein Shirt, wo er meine Busen begrabschte und zu fest zugriff. Als er dann zu meiner Hose Wanderte und sie aufknöpfte, fiel die Trance von mir ab. Und abrupt sass ich kerzengerade.

 

Nein. Was machst du denn? Ich will jetzt kein Sex! Ich will das nicht. Und zudem bin ich noch minderjährig.“ meine Hand stiess seinen Muskulösen Oberkörper weg. Doch das brachte Null Koma Nichts. Er war zu stark. Und so drückte er mich wieder runter. Und lag wieder auf mir.

Nein! Ich will nicht! Wir kennen uns doch kaum.“

Er hörte nicht hin.

Ich will nicht. Ich will jetzt kein Sex! Hörst du? Ich möchte jetzt nicht.“ Und abermals waren die Bemühungen ihn von mir zu stossen zwecklos.

 

Meine Körperlichen Anstrengungen waren zwecklos.

Und meine Worte Interessierten ihn nicht.

 

Ich erinnerte mich, das ich meine Hände um seinen Oberkörper schlingen musste, als er ober mir war. An seinen Schwitzgen Körper erinnerte ich mich immer noch, als wäre es gestern gewesen.

Immer wieder drehte ich meinen Kopf zur Seite. Zu mehr war ich nicht in der Lage. Da ER MICH FEST IM GRIFF HATTE. Ich war seine Gefangene. Und ich musste mich ihm ergeben.

 

Die Angst brachte mich immer mehr dazu, mich Körperlich zu wehren. Weil ich die Ganzen Mobbingsprüche normalerweise von mir abprallen lies, war dies ungewöhnlich für mich. Aber DIES konnte ich nicht einfach an mir abprallen lassen. Das waren keine Worte. Das warn TATEN.

 

Doch wie schon erwähnt, halfen weder meine Worte, noch meine Körperlichen Kämpfe, dass er dies Beendete. Und so folgten; Vaginal ..... Anal ...... und .. Oral. Was für mich Schmerzhaft war. Und ich mich vergeblich von ihm wegzerren wollte. Als ich auf dem Bauch lag und er Oberhalb von mir.

 

Als wir beim Oralen landeten, wollte er mich zu sich ziehen, doch abermals stiess ich mich an ihn und an der Matratze von ihm weg. „Nein! ... Nein! Das Mache ich nicht! Nein!“ wehrte ich mich. Aber ich hätte mir denken können dass auch dies vergeblich war. Und er sich holte, was er von mir wollte.

 

Das er später ruhig neben mir lag nutzte ich aus und stand hastig auf. Bevor er mich wieder zu fassen bekommen hätte. Ohne Brille suchte ich meine Kleider zusammen und zog mich an. Von Fluchtinstinkt getrieben.

Doch er wanderte zum Bettende und wollte mich wieder zu sich ziehen. „Was machst du da?“ fragte er mich.

Ich ziehe mich an. Ich muss nachhause.“ brachte ich raus. Und hoffte nicht wieder in einen Zustand zu verfallen, der mich zu Stein verwandelt. Ich musste gehen. Komme was wolle.

Nein. Nicht. Du kannst jetzt nicht gehen.“ fing er an zu widersprechen.

Doch ich muss.“

Nein. Du wirst hier bleiben.“

Ich trat zur Tür zurück, wich seinen fangen aus. Er sass immer noch im Bett. Doch er merkte, das er aufstehen musste, da ich bei meinem Leben nicht zu ihm laufen würde. Und so presste er mich an die Tür und war mir wieder viel zu nahe.

Wegstossen? Zwecklos. Dennoch versuchte ich es immer wieder.

Nein hörst du nicht! Ich muss gehen! Meine Eltern suchen mich vielleicht schon. ICH GEHE JETZT!“ versuchte ich so standhaft wie möglich zu verlangen. Und nach kurzem zögern, merkte er, dass ich es ernst meinte und dass er weniger Spass hatte, wenn ich mich so widerspenstig verhielt.

(Was für mich immer noch ungewöhnlich war, mich körperlich zu wehren.)

Aber er lies mich dann aus dem Schlafzimmer, überreichte mir sogar meine Brille und spazierte mit mir Richtung Flur. Wobei wir das Wohnzimmer durchqueren mussten. Da Packte er mich abermals überraschend an der Hand und zog mich aufs Sofa.

 

Ich in seinen Armen gefangen, schaltete er den Fernseher ein. Vielleicht sollte mich das entspannen. Und ruhig stellen. So hoffte er vielleicht.

 

Aber ich nahm nur seinen Nackten Körper hinter mir wahr. Und war er machte, brauche ich hier nicht zu beschreiben.

Und wieder versuchte ich mich aus seinen Händen zu befreien. Ich wand mich. Drehte mich. Versuchte aufzustehen. Doch er hielt mich fest. Er umklammerte mich wie sein Kuscheltier. Und befriedigte sich selbst.

 

Als er dann endlich ruhig neben mir lag, merkte ich, das seine Arme etwas lockerer geworden sind. Und ich nutzte den Augenblick, sprang auf und eilte in den Flur. Dort zog ich mich an und war dabei meine Tasche zu nehmen, als er wieder vor mir stand.

Was Machst du?“ wollte er wissen und fing mich schon wieder ein. Zwischen der Wand und ihm.

Ich will gehen.“ setzte ich meinen Standpunkt fest. Entschlossen wie noch nie. Und musste die Angst in mir unterdrücken, um nicht zusammen zu brechen.

Nein. Du bleibst!“ verlangte er.

Nein. Ich will nicht. Und ich gehe jetzt! Genau jetzt! Oder willst du das die Polizei nach mir sucht?“ er erstarrte kurz. Ich machte weiter. „Genau. Die Polizei sucht mich, wenn du mich nicht gehen lässt. Weil meine Eltern sich sorgen machen werden. Und ausserdem .... können wir uns doch wieder sehen.“ Diesen Satz benutzte ich als Ausrede. Natürlich ihn für immer vergessen wollen. Aber ich tat alles um gehen zu können.

 

Nach anfänglichem zögern und das betatschen meiner Brüste, schloss er schlussendlich die Tür auf. Und er verabschiedete sich mit den Worten; Das er sich sehr darauf freunden wird, mich wieder zu treffen.

Und dann; ging ich heim. Ich war wie erstarrt. Ich war anwesend, doch alles geschah ohne mich. Als wäre ich nicht da. Aber doch irgend wie. Eine Art Trance würde ich sagen. Und ich wusste was geschehen war. Doch in mir war alles gefroren und erstarrt.

Einige Wochen später brach es wie eine Flutwelle auf mich ein. Ich weinte allein. Da es für mich unglaublich schwierig und eine Herausforderung ist, meine wahren Gefühle zu zeigen. Das kann ich einfach nicht.

 

Erst etwa ein halbes Jahr später erzählte ich meiner Eltern grob, was geschehen ist. Ich berichtete ihnen nur, das ich ein nicht erwünschtes Sexuelles Erlebnis mit einem Mann hatte. Mehr auch nicht. Ich wollte nicht ins Detail gehen. Und zudem SCHRIEB ich es ihnen. Ich konnte es nicht aussprechen. So sehr ich mich auch bemühte. Die Worte blieben mir im Hals stecken und ich konnte einfach nicht sprechen. So schrieb ich ihnen die kleine Notiz. Und sie fragten auch nicht weiter nach. Aber wollten wissen ob ich eine Therapie machen wollte. Ich sagte ja. Und es folgte, das ich zur einer Beratungsstelle ging, wo ich ein bisschen erzählen konnte. Aber nicht so Detailliert, wie in diesem Text. Und es war so schwer, dass ich ebenfalls nicht sprechen konnte. Drauf hin fragte die Frau solche fragen, wo ich stumm Nicken oder den Kopf schütteln konnte.

Das war auch das letzte mal, das ich bei ihr war. Denn ich zog weg. Und die Beratungsstelle war zu weit weg für mich. Weshalb ich nicht mehr zu ihr gehen konnte. Und ich ging auch zu keiner anderen. Denn ich dachte mir, das geht schon vorbei.

 

Ich täuschte mich und verfiel in eine Depression. Ich habe Angststörungen. Ich erschrecke ab jedem Geräusch. Bin so schreckhaft wie ein verängstigter Hund.

Mit Männer allgemein geht es ein wenig Besser als vor drei Jahren. Aber sobald es nur die leiseste Andeutungen von irgend etwas Sexistischem gibt, da ist es vorbei. Da wird ein Hebel in mir umgelegt, der sendet mir das einzige Signal, was es kennt; Flucht! Hau ab und versteck dich! Gefahr!

Auch schlafe ich schlecht und kann mich nicht entspannen. Immer geht in mir dieses Gefühl hoch, das ich die Augen öffnen muss. Weil ich angegriffen werde. Sich jemand auf mich stürzt. Doch da ist niemand.

In träume verfolgt es mich manchmal. Und sieht ein Mann ihm Ähnlich, habe ich ein Film im Kopf, den sich niemand in Dauerschleife ansehen will. So wie ich.

 

Ich will; Damit abschliessen können. Damit ich so wie andere auch eine Beziehung haben kann. Und mit einem Mann schöne Tage verbringen können. Und mit allgemein Glücklicher und weniger schreckhaft fühlen.

Wer mich fragt, dem Antworte ich: Ich wünsche mir Frieden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

file:///C:/Users/corah/AppData/Local/Temp/sv3lvu0o.tmp/sv9pqqgw.tmp/BBC.htm

 

Kommentare

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Am 24.01.2020, Tiley
Ja. Leider ist sie wahr. Dies zu schreiben tat gut.
schade dass es so oft auf der Welt passiert.
Ich danke dir für deine Worte.
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Am 23.01.2020, tamara18
ist das eine wahre Geschichte?
Wenn ja dann tut es mir Leid. So leid. Ich musste beim Lesen fast weinen.
lg,
tamara