Aufbruch

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twogonba
Veröffentlicht: 26.04.2019 20:03
Aktualisiert: 26.04.2019 20:03
Kategorie: Liebe
Tags: Liebe, einsam, Reise, Alleine
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Kurzbeschrieb:
Es ist der Anfang meines Buches.

Text

Wenn du eine von denen bist, die ihren Weg alleine geht, unfreiwillig, dann gehst du in diese Welt hinaus auf der Suche nach einem Zuhause. Du suchst und suchts, triffst auf Menschen und lässt sie in deine Welt, nein, eigentlich möchtest du in ihre Welt eintauchen und deine vergessen. Ab und zu glaubst du, bei jemandem dein Zuhause gefunden zu haben, irgendwann aber wird man dich wieder zurücklassen, alleine und verletzt. Es wird schlimmer sein als vorher, bevor die Hoffnung in dir zu leben begonnen hat. Du fragst nach dem Sinn, warum dir das geschehen musste, grübelst, weinst, versinkst im Selbstmitleid. Mit der Zeit wird es etwas besser, du fängst an, das Gefühl der Hoffnung zu vergessen und existierst wieder weiter. Ich bin eine von denen. Und deshalb habe ich Angst. Denn ich habe diese Gefühlsachterbahn schon einige Male erlebt und habe sie durchschaut. Ich habe mir geschworen, mich nie wieder auf jemanden einzulassen, nie wieder zu hoffen. Ich habe es akzeptiert, alleine zu sein und es hat sich okay angefühlt, nicht gut aber okay. Gerade so, dass es nicht schmerzt und ich trotzdem funktioniere. So, dass ich ein Lächeln erwidern kann ohne mich gleich noch einsamer zu fühlen. Ich habe verstanden, dass es mein Schicksal war, alleine zu sein, ich habe es akzeptiert. Und nun kommst du und versprichst mir die Liebe? Willst mit mir durchbrennen und von vorne beginnen?

Sie zerknüllte das Blatt Papier und warf es an den Boden. Er würde sie sowieso nicht verstehen, niemand hatte sie bis jetzt verstanden, niemand. Sie konnte es einfach nicht. Eine Träne kullerte ihre Wange hinab und sie wischte sie mit ihrem gestrickten, braunen Lieblingspulli ab.

‘’ Es tut mir leid, ich kann es nicht. Bitte versteh mich’’,

schrieb sie auf ein leeres Blatt und legte es auf den Tisch. Sie hob die zerknüllten Blätter vom Boden auf und packte sie in ihre Reisetasche, zog ihre Jacke an und ging leise aus dem Zimmer. Sie warf noch einen letzten Blick zu ihm, sie sah nur sein zerzaustes schwarzes Haar und wie die Decke sich langsam im Rhythmus seines Atems auf und ab bewegte. Dann schloss sie die Tür hinter sich zu. Sie hatte sich ein Uber bestellt, es musste jeden Moment da sein. Draussen hielt sie im Dunkeln Ausschau nach dem blauen Ford. Er war noch nirgends zu sehen. Sie dachte kurz darüber nach, noch mal umzudrehen, und ihn aufzuwecken, legte diesen Gedanken aber gleich wieder zur Seite. Es ergab einfach keinen Sinn, sie wusste es. Sie musste auf ihr Bauchgefühl hören, dieses Mal. Ihr Herz hatte sie bis heute immer nur in die falsche Richtung geschickt. Von weitem hörte sie ein Auto in ihre Richtung fahren, und da erblickte sie es auch schon. Es war ihr Uber. Der Ford hielt neben ihr an und liess die Scheibe herunter: ,,Sind sie Katie?’’ ,,Guten Abend, ja die bin ich,’’ antwortete Katie.

 ,,Ich bin Salem, ihr Uber’’ Katie stieg ins Auto, und blickte zum Fenster hoch. Ein dicker Kloss formte sich in ihrem Hals und ihre Augen füllten sich mit Tränen. ,,Ich liebe dich’’ Flüsterte sie, dann bog der Fahrer links ab und Katie verlor das Fenster aus ihrer Sicht.

,,Alles in Ordnung?’’ Fragte der ältere Mann. ,,

,,Ja, danke. Ich habe nur eine lange Reise vor mir.’’ Sagte sie mit leiser Stimme.

,,Wo geht’s denn hin?’’

,,Erst mal zum Busterminal’’, antwortete Katie. Sie wollte jetzt kein Smalltalk führen und der Fahrer schien es begriffen zu haben. Nach 15 Minuten kamen sie beim Busterminal an.

,,Da wären wir. Na dann, gute Reise wünsch ich Ihnen’’ Sagte Salem.

,,Danke, gute Nacht’’ Sagte Katie. Sie packte ihre Tasche, steig auch und lief zum Warteraum. Sie war noch eine Stunde zu früh, aber Katie wollte nicht riskieren, dass etwas schief ging. um fünf Uhr morgens ging Ihr Bus nach Miami, und das war erst der Anfang ihrer Reise.

 

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