Das Fenster

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Morena
Veröffentlicht: 30.12.2018 17:39
Aktualisiert: 30.12.2018 17:39
Kategorie: Krimi
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Text

Seit einigen Monaten ist mindestens jede Woche in verschiedenen Zeitungen von einem sich immer wiederholenden Ereignis zu lesen.

Mord. Niemand weiss wie.

Keiner weiss wieso.

Und keiner weiss wer.

Jedoch spielt sich alles gleich ab.

Mit abgetrennten Köpfen liegen die Opfer am nächsten Morgen tot im Bett. Um sie herum eine Blutlache.

 

Keine Anzeichen auf einen Einbruch. Null Hinweise die zu den Angehörigen führen.

Keine Zeugen.

 

Dies analysiert er jeden Tag.

Er ist geübt darin, hat Routine und arbeitet alleine.

Hinterlässt keine Spuren und arbeitet schnell und grausam.

Noch nie hat er gesehen wie seine Opfer bluten.

Und doch bringt er sie mit schlafwandlerischer Genauigkeit um.


Heute ist es wieder so weit, von seinem all abendlichen Rundgang kommt er zurück und hat gefunden was er suchte.

Er streckt sich zu den braunen abgewetzten Lederhandschuhen auf dem grossen Mahagoni Schrank. Der vertraute Geruch des gebrauchten Leders steigt ihm in die Nase und er streift sie sich über die langen Finger.

Er streicht sich kurz über den schwarzen alles verdeckenden Mantel und holt seine Maske. Leuchtend grün ist sie. Nur für die blauen Augen und die Nasenlöcher hat es einen Spalt. Jedes Mal erinnert er sich daran wie es war als sie gemacht wurde.

 

So klein und unschuldig war damals dieser nun hagere grossgewachsene Mann.

Seine Grossmutter Nana hatte ihm  geholfen und er war unglaublich stolz sie an Halloween tragen zu dürfen.

Jetzt ist sie mit angenähten Stofffetzen grösser geworden.

 

Mit einem die stille durchdringenden Ton schliesst sich der Reissverschluss zwischen den Augen. Das altvertraute Gefühl der Enge lassen ihn Vorfreude spüren.

Er steigt die Treppe runter und öffnet den Besenschrank um sein Heiligtum zu holen. Das worauf er stolz ist, dass was ihn bekannt gemacht hat.

 

Gefährlich grinsend geht er raus und öffnet die Tür. In der Manteltasche wartet ein Messer darauf benützt zu werden falls ihn jemand sieht.

Geduckt geht er durch die Strassen bis zu seinem Ziel.

Ganz abgelegen ist das grosse Haus. Oben im Dachgeschoss ist ein Fenster offen, so wie jedes Mal wenn er sein Werk vollführt.

Wie ein verlängerter Arm ragt seine Waffe in den Wolkenverhangenen Himmel. Den kleinen Spiegel welchen er zu Beginn als Hilfe hingemacht hat benötigt er nicht. Wie ein Galgen ist der Stock rechtwinklig nur hängt oben eine Axt. Eine Axt die darauf wartet gebraucht zu werden. Durch ein offenes Schlafzimmerfenster über der Person zu schweben nur um darauf blitzschnell herunter zu schnellen und den ruhigen Schlaf der Person zu unterbrechen. Ihr Vermächtnis zu löschen und unzugänglich für all die kommenden Generationen zu machen.

 

Das sirrende Geräusch durchschneidet die Luft und kurz darauf ist ein knacken zu hören. Mit dem Wissen erleichtert, sein Werk vollbracht zu haben beginnt er zu lachen. Krächzend und abgehackt wie von einer Person die schon lange nicht mehr geredet hat.

Es hallt von den Wänden und frisst sich bis ins Herz.

Ein Vogel flattert erschrocken auf.

 

 

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