Ich bin allein…

Momentan bestimmt der Takt der Musik gerade den Schlag meines Herzens. Mein Herz schlägt zu den harten Drums von Phil Rudd. Der bittere Biergeschmack beherrscht meinen Mund und mein Körper ist, so scheint es mir, geruchlos. Meine schwarzumrandeten Augen glänzen und ich spüre etwas Salziges auf meinen trockenen Lippen. Dazu nehme ich ein leichtes Brennen war. Ich zittere und versuche kein Wimmern hervorzulassen. Meine  Lieblingsjeans ist nun mehr grau als schwarz und das weisse Nirvana-Shirt ist schmutzig.

Dass mich das alles gerade so hart getroffen hat, hätte ich nicht erwartet. Ich hatte doch meine Geheimwaffe, die bisher einwandfrei funktioniert hatte. Nun bin ich also zurück… zurück in meinem schwarzen und kalten Loch. Und wieder einmal muss ich mir überlegen, wie ich da raus komme. Oder ob ich es überhaupt will. Denn eigentlich hat dieses Loch ja auch etwas Gutes. Ich bin allein, niemand sieht mich und ich habe meine Ruhe. Einzig die Tatsache, dass ich eben doch nicht völlig allein bin, verunsichert mich. Ich bin allein, ohne andere Menschen. Jedoch sind meine Gedanken ab jetzt wieder meine ständigen Begleiter. Diese Gedanken die mir von Zeit zu Zeit beinahe die Luft zum Atmen nehmen und einfach immer, zu jeder Tages- und Nachtzeit, da sind. Da, bei mir. In meinem Kopf, in meiner Haut, in meinem Herzen. Ich bin zurück in der Leere. Ohne alles, ohne nichts. Allein und eben doch nicht.