Lebensgeschichte von Anton dem Schwarzen /Prolog

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Wolf16
Veröffentlicht: 06.07.2018 20:21
Aktualisiert: 09.07.2018 09:28
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Kurzbeschrieb:
Die Geschichte von Anton dem Schwarzen, die ihn zu dem machte der er war.
Der Prolog in dem alles begann.

Text

Prolog:

 

Arxelos stand rund und voll am Himmel.

Aber er war der dunklere der Beiden Himmelskörper und seinen Bruder Bexellos würde man erst in sechzig Tagen wiedersehen.

Erst dann nämlich, wenn Arxelos wieder am Schwinden ist.

Und darum war es dunkel, kalt und still in der Nacht in der unsere Geschichte anfängt.

Auf den Bäumen des gigantischen Waldes der im Volksmund nur der Wald genannt wurde lag Schnee.

Wald war natürlich nicht sein richtiger Name.

Die Wissenschaftler nannten ihn Exertimos, aber auch dies war nicht sein richtiger Name.

Sein richtiger Name war in der Nacht in der unsere Geschichte beginnt längst vergessen und es war als hätte es ihn nie gegeben.

Es war unnatürlich still in diesem Wald.

Es war nicht die einfache Stille in einem Wald die bedeutet, dass sich in der Dunkelheit Wesen verstecken die sich geräuschlos bewegen können.

Nein, dies war eine Stille andere Art.

Sie rührte davor her das etwas fehlte.

Das rührte zum einem von dem Schnee der überall lag her.

Er umhüllte alles, bedeckte den Boden und hatte sich dick auf die Äste gelegt und somit wie eine dicke Wolldecke über den Wald gelegt die jedes Geräusch schluckte.

Aber es rührte auch daher, dass die Wesens des Waldes jenen Teil in dem unsere Geschichte beginnt in dieser Nacht mieden.

Unsere Geschichte fängt auf einer Strasse an die mitten durch den Wald verlief.

Sie war den ganzen Tag häufig befahren worden, auch wenn sich in diesen Zeiten nur noch grosse Gruppen in den Wald trauten und auch das nur wenn es hell war und somit war die Strasse leer und voller braunem Schneematsch.

Das erklärte nun vielleicht die Abwesenheit schwacher und schreckhafter Wesen die von einer Strasse leicht vertrieben wurden.

Aber es waren auch keine Baumtrolle und keine Wolfsrudel unterwegs und auch die Wildechsen waren nicht auf der Jagd.

Jedenfalls nicht in diesem Waldteil.

Der Grund dafür war unspektakulärer als man jetzt vielleicht gedacht hätte.

Mitten auf der Strasse lag im Schneematsch ein Körbchen in dem etwas lag, das in dicke Decken gewickelt war.

Plötzlich rannte eine kleine Opokaimaus, die Warnzeichen ignorierend zu dem Körbchen und sprang auf den Deckenberg.

Nichts geschah und die Maus traute sich weiter und hüpfte noch ein bisschen weiter in die eine Richtung.

Plötzlich schnellte eine Hand aus einer Deckenfalte, schnappte sich die Maus und zog das überraschte Tier unter die Decken.

Die Maus quickte einmal, mehr überrascht als ängstlich und dann hörte man ein Knacken wie von einer kleinen, brechenden Wirbelsäule und danach ein Reissen wie wenn ein kleiner Kopf von dem dazugehörigen Körper gerissen wird.

Danach hörte man nur noch ein Schmatzen das hier nicht weiter beschrieben wird.

Danach war wieder Stille.

Die Stille blähte sich auf und hätte schwer auf den Trommelfellen eines lauschenden gelastet, wenn es einen Lauschenden gegeben hätte.

Sie wurde immer durchdringender, bis man plötzlich Hufgetrampel hörte.

Es war zwar noch in weiter Ferne aber kam schnell näher, dazu hörte man raue Lieder die schief gegrölt wurden und nach einer Weile kam auch Fackelschein näher.

Die Stille sah sich um und floh dann in die Dunkelheit.

Es waren ohne Zweifel Menschen die sich da näherten.

Nur diese Spezies ist dumm genug um nachts durch einen uralten Wald zu reiten, mit Licht das man aus mehreren Meter Entfernung sah und dabei so viel Lärm zu machen wie 200 Elefanten die alle gleichzeitig brüllen und trompeten während sie mit Eisenstiefel über eisernes Kopfsteinpflaster donnern.

Es ist eines der grossen Rätsel der Geschichte wie diese Wesen überhaupt zurechtkamen.

Jedenfalls waren es zwei Reihen von je 10 Soldaten und ein General.

Und offenbar war die eine Hälfte betrunken (wozu auch der General zählte) und die andere Hälfte schläfrig.

Es ist seltsam, dass sich immer gerade diese Leute darüber beklagen ausgeraubt zu werden, wenn sie auf so freundliche Räuber treffen die sie mit dem Leben davonkommen lassen.

Der General trug einen Eisenhelm und ein Schwert, dass in der Scheide steckte.

Seine Rüstung war wie seiner Soldaten fleckig, rostig und verbeult.

Jeder seiner Soldaten trug einen Schild und einen Speer, einige eine Fackel und einen meist verbeulten Helm.

Ihre Wappenröcke waren mit Schmutzflecken und Essenresten bedeckt.

Die Pferde auf denen sie ritten waren ungepflegt und einige waren offenbar krank.

Sie galoppierten auf das Körbchen zu ohne es zu sehen.

Und dann passierte es.

Sechs Pfeile kamen aus den Bäumen geflogen und je zwei durchbohrten einen Mann.

Der General fiel aus dem Sattel, ihn hatten zwei perfekter Schüsse getroffen, beide Pfeile waren durch die Augenhöhlen ins Gehirn eingedrungen.

Die beiden ersten Soldaten die hinter ihm ritten waren ebenfalls getroffen.

Der eine hatte einen Pfeil durch den Hals und den anderen durch die Wange bekommen und der Andere hatte zwei Pfeile durch den Hals bekommen.

Nun entstand wildes Durcheinander unter den verbliebenen Soldaten.

Einige wendeten ihre Pferde, einige Betrunkenen und einige Leichtsinnige lenkten ihre Pferde zu dem Baum aus dem die Pfeile kamen.

Sie waren kaum drei Meter gekommen als aus einem Gebüsch ein Pfeilregen kam und die Männer zielsicher aus dem Sattel holte.

Viele Fliehende bekamen einen Pfeil in den Rücken.

Kein Pferd kam zu Schaden.

Innerhalb von wenigen Minuten waren 17 Soldaten des Trupps tot und zwei schwer verwundet.

Einer konnte entkommen.

Nun traten ein dutzend Meerlaner aus den Büschen.

Sie trugen jeder eine Doppelbogenarmbrust oder einen Langbogen und fünf waren ausserdem mit Schwertern bewaffnet, wohingegen der Rest Äxte mit kurzen Stielen trugen.

Ihre Hautfarben waren von türkis bis blau und einer hatte auch die Farbe von Flussschlamm.

Leise und schnell wurden die Pferde eingefangen und die Leichen geplündert.

Drei Meerlaner entfernten sich nach einer Weile und holten ein dutzend, gesattelte Wildechsen her.

Und dann fand ein Meerlaner der eine hellblaue Haut hatte ein Pferd einfing das sich ein wenig von dem Ort des Gemetzels entfernt hatte stolperte er beinahe über den Korb.

Verwundert hob er ihn hoch und brachte ihn zu seinen Kameraden.

«Seht mal was ich gefunden habe.» rief er leise.

«Wir sehen später nach Almos.» antwortete ein anderer.

«Aber es ist ein Korb und ich weiss nicht genau was drin ist.» sagte Almos.

«Also gut aber nur ganz schnell. Wir müssen schnellstens hier weg. Jasim, bring mir eine Blausteinlampe.» antwortete die zweite Stimme in resigniertem Tonfall in dem aber auch ein Hauch von Neugier mitschwang.

Almos, Jasim und ein dritter Meerlaner mit einer tieftürkisenen Haut hockten um den Korb und Jasim hob eine Blausteinlampe und schaltete sie an.

Ein dünner Lichtstrahl fiel auf das Deckenbündel im Korb, das sich im Licht plötzlich bewegte.

Der mit der tieftürkisenen Haut schlug die Decken zurück und alle machten verblüffte Gesichter.

In dem Korb lag ein nackter Säugling.

Er war offenbar ein Dunkelelf, dass erkannte man an der schwarzen Haut und den spitzen Ohren, aber was machte er dann hier, und warum hatte er das blanke Skelett einer Opokaimaus in der Faust.

Dunkelelfen lebten nicht in diesem Teil der Welt.

Der Junge im Korb regte sich plötzlich und öffnete die Augen.

Almos und Jasim schnappten entsetzt nach Luft und machten Zeichen gegen das Böse.

Der Türkisfarbene sagte nur «Na das erklärt doch einiges.»

«Was machen wir jetzt?» fragte Almos der immer noch um Fassung rang.

Jasim dessen Haut deutlich heller geworden war stand die Furcht ins Gesicht geschrieben.

«Wir nehmen ihn erst mal mit.» sagte der Türkisfarbene nach einer kurzen Denkpause.

«Was aber du kannst doch so was nicht mit ins Lager nehmen.» sagte Jasim mit furchtsamer Stimme.

«Wirklich. Stellst du meine Urteilsvermögen in Frage.» fragte der Türkisfarbene mit kalter Stimme.

Jasim senkte den Blick und sah wieder auf das Kind im Korb hinunter.

Es hatte die Augen immer noch geöffnet und sah die drei Meerlaner aus feurig roten Augen an, aber noch als Jasim den jungen beobachtete veränderte sich die Augenfarbe…

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