Die stärkste Droge (Teil 1)

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Taff8
Veröffentlicht: 10.07.2018 12:56
Aktualisiert: 10.07.2018 12:56
Kategorie: Abenteuer
Tags: Drogen, Psyche
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Kurzbeschrieb:
Eine Geschichte über ein Mädchen, das drogenabhängig ist und in den Bann einer neuen, völlig anderen Droge gezogen wird.
Welchen Einfluss diese Droge auf die Psyche des Mädchens hat und vieles mehr erfahrt ihr in den nächsten Teilen ;-)

Text

Es war an einem schwül-warmen Sommerabend, meine Freunde und ich wollten uns an einem gemütlichen Plätzchen am Ufer des Flusses treffen. Das machten wir nämlich fast jedes Wochenende, doch dieser Freitag war nicht so wie die anderen, denn dieser Freitag würde mein Leben verändern. Ich war schon seit Tagen etwas aufgeregt, da Lina, meine beste Freundin, angekündigt hatte, sie hätte etwas «Neues». Mit etwas Neuem meinte sie eine neue Droge, denn wir trafen uns immer dort am Flussufer, um ungestört konsumieren zu können.

Alles begann, als ich 14 Jahre alt war. Ein Freund von mir hatte damals etwas Gras dabei und wollte dies unbedingt uns Mädchen zeigen. An diesem Abend waren wir so drauf, dass wir beschlossen, uns jedes Wochenende dort zu treffen und zu kiffen. Natürlich blieb es nicht bei Gras, denn, wie es mit Drogen so ist, waren wir natürlich auch immer auf der Suche nach einem neuen, noch besseren Rauschgefühl. So dass wir bis heute unzählige weitere Drogen konsumiert haben.

Heute bin ich 18 Jahre alt. Ich weiss, man sollte in solch jungem Altern noch keine Drogen konsumieren, doch ich konnte mit der Zeit einfach nicht mehr ohne diese Freitagabende leben. Gab es ein besseres Gefühl, als völlig zugedröhnt in der Wiese zu liegen und dem Rauschen des Baches oder dem Pfeifen des Windes zuzuhören? Für mich auf jeden Fall nicht. Natürlich war es längst nicht mehr nur am Freitag, wo wir uns mit verschiedensten Drogen abschossen, bald trafen wir uns auch am Samstagabend und inzwischen waren wir so weit, dass wir uns auch oft unter der Woche trafen, um einen Joint zu rauchen. Es dauerte nicht lange bis meine Eltern davon Wind bekamen und ich brachte sie bis zu Verzweiflung, denn sie konnten einfach nichts gegen meine Sucht tun. Selbst als sie mir Hausarrest gaben, konsumierte ich heimlich in meinem Zimmer. Denn ohne diese Glückshormone, die sich bei einem Rausch in mir ausbreiteten, konnte ich einfach nicht mehr leben. Ohne Drogen war ich dann immer traurig und sah denn Sinn in meinem Leben nicht mehr. Zwei Mal habe ich sogar probiert mir selber das Leben zu nehmen, da ich einfach nicht wusste was ich noch mit meinem Leben anfangen konnte. Doch während einem Rausch waren all diese Probleme nicht mehr da, dann fühlte ich mich als wäre ich in einer Wolke am schweben, die alle Probleme von mir fernhielt. Meine Freunde standen aber immer hinter mir. Das lag natürlich auch daran, dass sie auch selber konsumierten. Trotzdem waren sie immer für mich da. 

Vor ein paar Monaten wollten meine Eltern mich in ein Heim stecken, wo ich erst einmal auf Entzug gewesen wäre. Meine Freunde halfen mir damals beim Ausbruch von Zuhause und von da an lebte ich bei meiner besten Freundin Lina. Sie war die einzige, die sich unsicher war bei dem, was wir taten. Von ihr hörte man immer wieder Sätze wie: «Denkt ihr nicht, dass wir etwas übertreiben?» oder «Wir können doch auch ohne Drogen unseren Spass haben.» Trotzdem stand sie immer hinter mir und war auch längst selber abhängig von dem Zeug. Nicht so, dass es nur Lina so ging, auch die anderen wussten, dass es nicht das Richtige war mit 18 mehrmals in der Woche Drogen zu nehmen, doch niemand traute sich der Spassverderber zu sein und uns aus der Illusion des Rausches zu befreien.

Es machte mich umso glücklicher, als Lina auch einmal mit einer neuen Droge ankam. Sonst waren immer wir diejenigen, die sie zum Konsum überredeten, doch diesmal war es sie, die völlig überzeugt schien von einer gewissen Pille.

Der Freitag, an dem auch wir dieses Wundermittel testen wollten war nun gekommen. Ich konnte mich bei der Arbeit im Schuhgeschäft, wo ich eine Anstellung hatte, kaum mehr konzentrieren. Irgendwie war ich an diesem Tag viel nervöser, als die anderen Male wo wir eine neue Droge testeten. Vielleicht lag es daran, dass diese Droge von Lina war. Ich beruhigte mich, indem ich mir immer wieder sagte: «Du kannst nichts falsch machen und am nächsten Tag erinnerst du dich sowieso kaum mehr an etwas.» Pünktlich um 16:00 Uhr, als meine Schicht vorbei war, ging ich los, kaufte mir in der Bäckerei nebenan noch ein Brötchen und machte mich auf den Weg

Pünktlich erschien ich am Flussufer. Lina wartete bereits auf mich. «Wo sind die anderen?» fragte ich während ich mir ein kühles Bier aus dem Rucksack nahm und öffnete. «Ich möchte, dass du die erste bist, die diese Pille testet» antwortete Lisa. Sie schaute mir dabei tief in die Augen und ihre Stimme verriet mir, dass sie es vollkommen ernst meinte. Ich setzte mich zu ihr hin und sie erklärte mir, dass sie von keiner Droge jemals einen so krassen Flash hatte, wie von der hier. Sie zeigte mir die Verpackung und ich musste grinsen. Eine kleine Aludose mit einem Einhorn und einem Regenbogen draufgedruckt. Obwohl, so billig wie die Dose aussah, hätte das Einhorn auch einfach draufgeklebt sein können. Langsam öffnete Lina die Dose und ich sah die weisse längliche Pille zum ersten Mal. Irgendwie wirkte sie geheimnisvoll und ich bekam direkt Gänsehaut. Lisa warnte mich, es sei die stärkste Droge, die sie je gehabt hätte. «Jaja, gib her du Angsthase.» spottete ich und versuchte cool zu wirken. Lisa sagte: «Angst brauchst du keine zu haben. Ich habe mich einen ganzen Tag lang glücklich gefühlt deswegen.» Einen ganzen Tag Wirkung von einer so kleinen Pille? Das konnte ich nun wirklich kaum glauben und ich wollte jetzt unbedingt probieren.

Ich nahm mir eine der Tabletten aus der Dose und schluckte sie mit Hilfe des Bieres runter. Nun wollte ich mich hinlegen, um auch den Flash voll auf mich wirken lassen zu können, also breitete ich meine Jacke in der Wiese aus und machte es mir gemütlich. Ich schloss sogar die Augen und spürte nur noch, wie Lina sich neben mir hinlegte. Dann fiel ich in einen tiefen Schlaf, aus dem ich erst am nächsten Morgen wieder aufwachen sollte...

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