Ein fremdes Land

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Natane
Veröffentlicht: 01.07.2018 03:41
Aktualisiert: 01.07.2018 03:41
Kategorie: Dies & Das
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Text

Ich bin auf dem Weg in ein fremdes Land, in eine mir unbekannte Zukunft. Natürlich, ich habe ein Ruckflugticket aber wer weiss was nach einigen Monaten ist. Ich sehe einen anderen Kontinent, muss eine andere Sprache sprechen und wieder Freunde finden. Ich muss mir all die Wege einprägen. Ich werde in einer Familie leben die ich nicht kenne. Am Anfang war ich verirrt, verwirrt von allem. Die Bus Pläne sind anders, die Menschen verhalten sich anders, die Produkte sind nicht dieselben, werde ich mich auch verändern? Habe ich das schon? Als man mich im Shop, das erste Mal gefragt hat wie es mit geht, war ich verwirrt, wieso fragt mich dieser Verkäufer sowas? Will er mit mir flirten? Ich antwortete ein wenig unsicher, dass es mir gut ginge. Mit dieser Antwort dachte ich sei das Gespräch beendet, war es nicht, er fragte weiter.

«Was machst du heute noch?»

«Ich wollte klettern gehen.»

«im Core oder draussen?»

Wieso will er all das wissen? Fragte ich mich. Vielleicht ist er ein Stalker. MHM… Für einen Stalker sieht er zu gut aus. «Im Core.» Erwiderte ich und händigte ihm eine Hand voll Münzen aus die mich ebenso verwirrten wie der gutaussehende Verkäufer.

«Warst du schon mal draussen?» Er nahm sich den Betrag, den er brauchte und lehrte den Rest wieder in meine Hand.

«Nein»

«Das musst du unbedingt ausprobieren, es ist echt toll.»

 «Ja, kann sein.» ich konzentrierte mich darauf, die Münzen zurück in meine Geldbörse gleiten zu lassen, was sich einfacher anhört als es tatsächlich ist. Wieso trage ich auch so viel Kleingeld mit mir herum und wieso ist mein Münzfach so klein? Das ganze Schauspiel endet, nachdem ich knieend, vor dem gutaussehenden Verkäufer, mein Geld vom Boden aufgesammelt habe. Nun stehe ich hier, vor einem frech grinsenden Stalker, der zu gut aussieht, um tatsächlich einer zu sein, mit hochrotem Kopf. Das dies keine Dauerfarbe ist verwundert mich immer noch, denn niemand ist so talentiert im untalentiert sein wie ich. Er wünschte mir noch einen schönen Tag und ich verliess hastig den Landen. Doch inzwischen, stehe ich an der Kasse und freue mich auf die kleinen Konversationen mit den arbeitenden hier. Der Typ war und ist kein Stalker, er ist einfach nur ein Typ. Es ist hier ganz normal jeden zu Fragen wie es ihm geht und was er noch so macht. Ich mag das, Menschen sollten öfters miteinander sprechen, auch wenn es nur belanglose Dinge sind, man fühlt sich dann weniger einsam. Hier ist es auch ganz normal einen zu loben, wenn man seine eigene Einkaufstüte mitnimmt oder wenn man die etwas teurere Stofftasche anstatt der Plastiktüte nimmt. Ebenso ist es völlig normal, jeden der eine Plastik tüte nimmt abwertend anzuschauen und Naserümpfend zu fragen, ob er nicht doch lieber eine stoffige wolle, damit Plastik gespart werden könne. Ist mir total symphytisch sowas, ich mag kein Plastik, mag keine Menschen die Plastik bevorzugen, weil es «ja eh nichts ändern wird, wegen einer Tasche» und mag es die Nase zu rümpfen, kann ich übrigens sehr gut. Habe ich mich nur angepasst? Oder habe ich mich verändert? Wie werde ich sein, wen ich wieder zu Hause bin? Werde ich wieder die alte sein? Will ich überhaupt wieder die alte sein? Ich werde es wohl oder übel herausfinden. Ach wenn wir schon dabei sind? Wie geht es euch und was macht ihr heute noch so?

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