Elements of Magic, Kapitel 1 (Teil 1)

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Caro23
Veröffentlicht: 23.04.2018 17:34
Aktualisiert: 23.04.2018 21:11
Kategorie: Fantasy
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Kurzbeschrieb:
Livia zieht mit ihren Geschwistern in eine neue Stadt, wo sie ihre magischen Fähigkeiten auf jeden Fall verheimlichen müssen.

Text

 

 

      

1.Kapitel

 

Ich wurde von einem Schlag gegen meinen Kopf unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ich riss die Augen auf und beschwerte mich: „Hey, was soll das?!“ „Sorry, Livia!“, grinste mein Bruder Victor. „Aber wir landen gleich“, fügte Daniel, mein ältester Bruder hinzu. „Na dann danke für die sanfte Mitteilung“, grummelte ich und rieb mir demonstrativ den Kopf. Meine Brüder grinsten. „So sind nervige große Brüder eben“, sagte Lucy neben mir und legte einen Arm um meine Schultern, mit dem anderen langte sie über mich hinweg um Victor, der auf meiner anderen Seite saß, kräftig in die Seite zu zwicken. Jetzt war er an der Reihe sich zu beschweren. Er öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, als eine Durchsage, die durch das Flugzeug schallte, ihn übertönte. „Wir landen in wenigen Minuten in Los Angeles. Bitte schnallen Sie sich an, richten Sie die Sitze auf und klappen Sie die Tische hoch.“, sagte die freundliche Frauenstimme.

 

Nach unserer Landung holten wir unser Gepäck und verließen das Flughafengebäude. Draußen wartete schon ein Wagen auf uns, eine protzige schwarze Limousine. „Noch auffälliger geht es wohl nicht, oder?“, stöhnte Victor. „Typisch Dad“, fügte ich hinzu, hakte mich bei Lucy ein und ging auf den Wagen zu. Daniel und Victor folgten uns und nachdem wir alle im geräumigen Innenraum der Limousine saßen, fuhr der Chauffeur, der den Wagen steuerte, vom Flughafengelände in Richtung Autobahn. Ich blickte aus dem Fenster und dachte daran, dass wir New York und unser altes Leben mit diesem Umzug entgültig hinter uns ließen. Als hätte sie meine Gedanken gelesen, sagte Lucy in dem Moment leise zu mir: „Es wird schon alles gut werden.“ Ich nickte zustimmend und vertrieb energisch die trübseligen Gedanken aus meinem Kopf. „Was meint ihr, wie unser Haus wohl aussehen wird?“, fragte ich betont munter in die Runde. „Keine Ahnung“, meinte Victor und zuckte mit den Schultern. „Wird schon seltsam sein, wenn wir jetzt plötzlich in einem kleinen ruhigen Städtchen wohnen“, meinte Lucy, „anstatt im großen lärmigen New York.“ „Ja“, stimmte ich meiner Schwester zu. Dann war erstmal Ruhe im Auto.

 

Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir dann endlich an. Wir fuhren am Ortsschild des kleinen Städtchens Fairfield vorbei. Ich schaute neugierig aus dem Fenster nach draußen, konnte jedoch nicht viel erkennen da es schon sehr spät und daher dunkel war. Ein paar Minuten später hielten wir an und stiegen aus. Ich konnte nicht besonders viel von unserem Haus erkennen, aber da es kalt draußen war und wir alle müde waren, holten wir nur unser Gepäck und klingelten. Mein Vater öffnete und wir traten ein. Das Haus war modern eingerichtet und sehr groß. Wir gingen jedoch alle sofort in unsere Zimmer. Victor und Daniel wohnten im ersten Stock, ich und Lucy im zweiten. Ich wünschte meiner Familie eine gute Nacht und ging dann in mein Zimmer. Alles war noch voller Umzugskisten und Teilen von Schränken und Regalen. Ich zog meinen Schlafanzug an und legte mich direkt in mein Bett, das schon fertig aufgebaut und bezogen war. Kaum lag ich unter meiner Decke, schlief ich auch schon ein.

 

Am nächsten Morgen wurde ich von meiner Schwester Lucy geweckt. Sie scheuchte mich aus dem Bett, weil sie sich unbedingt die Stadt ansehen wollte. Nach dem Frhstück machten wir uns also fertig und fuhren mit Victor und Daniel in die Stadtmitte. Kaum hatten wir in dem kleinen Parkhaus geparkt und waren ausgestiegen, wurden wir auch schon von ein paar herumlungernden Typen begafft. Das war allerdings auch kein Wunder, denn schließlich war Daniels rotes Cabrio kaum zu übersehen. Ich seufzte. Natürlich würden wir auffallen. Unser Vater hatte sehr viel Geld, weshalb wir uns einiges, unter anderem auch teure Autos und teure Klamotten, leisten konnten. Aber trotz des Geldes waren meine Geschwister und ich sehr bodenständig und gaben auch mit nichts an. Wir verließen die Dunkelheit des Parkhauses und traten hinaus in die Wärme der Herbstsonne. „Wo gehen wir jetzt hin?“, fragte ich. „Wie wäre es, wenn wir uns als erstes Mal nach einem Schreibwarengeschäft umsehen? Die Schule fängt in zwei Tagen an und wir brauchen noch ein paar Sachen“, schlug Victor vor. Wir anderen stimmten zu und dann machten wir uns auf die Suche. Obwohl es eine kleine Sadt war, gab es entlang der Hauptstraße viele Geschäfte. Unterwegs kamen wir an einer Gruppe Mädchen vorbei, die alle ungefähr in Lucys Alter, also ein Jahr älter als ich, sein mussten. Als sie uns erblickten, fingen sie an zu tuscheln und unauffällig zu uns zu schauen. Lucy und ich wechselten einen genervten Blick und rollten mit den Augen. Es lag an Victor und Daniel, dass die Mädchenso aufgescheucht waren. Beide sahen sehr gut aus. Sie waren beide groß und muskulös. Man konnte leicht erkennen, dass sie in New York viel Zeit mit Sport und Krafttraining verbracht hatten. Victor hatte blondes Haar, das er etwas länger und lässig verstrubbelt trug. Seine grünen Augen leuchteten in einem inensiven Smaragdgrün, genau wie bei uns andern. Daniel hatte jedoch braune Haare, die er jeden Morgen sorgfältig gelte. Beide waren von Natur aus so gebräunt, dass sie aussahen, als wären sie gerade vom Strand in Kalifornien gekommen. Was bei uns dieses Jahr sogar der Fall war, weil wir in den Sommerferien dort waren. Es war also verständlich, warum die Mädchen jetzt nervös kicherten, als wir direkt an ihnen vorbei liefen. Daniel war der Älteste von uns vier Geschwistern. Er war siebzehn und hatte als einziger schon einen Führerschein und ein Auto. Victor war sechzehn, also ein Jahr jünger als Daniel, genau wie Victors Zwillingsschwester Lucy. Dass sie Zwillinge waren, erkannte man wirklich nur, wenn man es wusste, da sie völlig unterschiedlich aussahen. Ich war mit fünfzehn Jahren die Jüngste in der Familie. Wir sahen uns alle nur vom Gesicht her ein wenig ähnlich, denn wir hatten alle verschiedene Haarfarben. Nur eines hatten wir alle gemeinsam: Wir hatten leuchtend smaragdgrüne Augen und waren alle mit einem sehr guten Aussehen gesegnet. Eine Besonderheit gab es noch bei uns in der Familie, von der jedoch niemand etwas wissen durfte. Wir hatten alle magische Fähigkeiten. Jeder von uns konnte eines der vier Elemente beherrschen. Daniel die Erde, Victor die Luft, Lucy das Wasser und ich das Feuer. Außerdem konnten wir alle Telekinese und Telepathie. In New York gab es viele Menschen, dort waren wir nie aufgefallen. Hier in diesem Ort, wo vermutlich jeder jeden kannte, mussten wir mehr aufpassen, damit niemand etwas erfuhr. Es würde eine Herausforderung werden. Wir konnten unsere Kräfte zwar alle beherrschen, weil unsere Verwandtschaft uns von klein auf darauf vorbereitet hatte. Jeder in unserer Familie konnte etwas mehr oder weniger spektakuläres. Nur die Elemente beherrschte niemand außer uns. Das Problem war jedoch, dass es für jede magische Fähigkeit äußerlich sichtbare Zeichen in Form von tattooartigen Malen gab. Je stärker die Fähigkeiten einer Person, desto größer und auffälliger die Male. Die Elemente waren die stärksten Kräfte, die es gab. Da wir jedoch alle zusätzlich zwei weitere Fähigkeiten hatten, waren unsere Male nicht zu übersehen. Bei Daniel war das Mal an seinen Fußknöcheln. Es erinnerte an Ranken, die sich seine Beine bis zu den Knien emporschlängelten. Victor hatte seines auf dem Rücken. Es erinnert entfernt an Flügel oder so. Lucy hatte ihr Mal an den Schulterblättern. Es sah so aus, als würde ihr Wasser hinunterlaufen. Und ich hatte mein Mal an den Armen, was sehr auffällig war. Es wirkte so, als würden Flammen von meinen Handgelenken zu meinen Schultern emporzüngeln. Wir alle liebten unsere Kräfte und würden sie für nichts in der Welt eintauschen. Aber es durfte niemand jemals von ihnen erfahren.

 

 

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