Wasser

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Giaa
Veröffentlicht: 16.12.2017 23:09
Aktualisiert: 16.12.2017 23:09
Kategorie: Dies & Das
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Text

Es ist wie das unter Wasser sein. Ich kann nicht atmen und das Bewegen fällt mir schwer und trotzdem fühle ich mich so frei, wie nie zuvor. Ich lasse mich fallen und sinke einge Meter, um mich dann wieder an die Oberfläche zu stossen um Luft zu holen. Aber es tut weh. Jede Sekunde davon bereitet mir höllische Schmerzen und lässt mich innerlich zerreissen. Dort wo sonst mein Herz in meiner Brust liegt, fühle ich nur ein grossen klaffendes Loch. Mein Kopf ist so voll, er droht zu platzen. Mein Blut schiesst durch meine Adern und ich fürchte, es könnt meine Haut durchbrechen und aus meinem Körper rinnen und mich verbluten lassen. Ich versuche zu schreinen, aber aus meinem Mund kommt nur Luft. Luft gefüllt, mir tausend ungesagten Worten, die hoch hinaus in den Himmel getragen werden, wie kleine Wölkchen, um dann zu verblassen, wenn der Wind kommt und sie voneinander stäubt. Meine Hände zittern, ich versuche das Loch in meiner Brust zu ertasten. Aber da ist keines. Ich versuche zu atmen. Ich versage. Meine Lungen füllen sich nicht mir dem notwendigen Sauerstoff, sondern mit diesem toxischen Wasser, das eigentlich nur existiert, in den Weiten meiner Vorstellungskraft. Ich fühle mich kaputt und benutzt und geliebt und auf eine unfassbar leere Art auch frei. Frei und doch gefangen. In diesem herzlosen Körper, der bald verbluten würde. Ich will nicht, dass sie mich ansieht oder mich berührt. Ich würde zerbrechen, in tausend kleine Scherben aus Fleisch und Knochen.

Das bin ich. Ich und meine unendliche Psyche. Ich weiss, ich bin ander Aber gleichzeitig weiss ich, dass ich doch wie alle anderen bin. Wir haben alle die gleichen Bedürfnisse. Wir sehnen uns nach Anerkennung und bedingungsloser Liebe. Wir atmen alle dieselbe Luft und sind gefangen auf diesem winzig kleinen Planeten, auf dem wir uns jeden Tag ertragen müssen. Bilde dir nicht ein ander zu sein, denn wir sind alle ganz genau gleich. Ich möchte dieses Thema nicht vertiefen. Ich könnte wahnsinnig werden. Vielleicht bin ich es schon längst. Es fühlt sich auf jeden Fall so an. Ich tue Dinge, die andere nicht versthen. Die niemand versteht. Aber hat nicht jeder diese Eigenarten? Eigenarten, bei denen andere den Kopf schütteln und sich verziehen. Denn jeder schämt sich für Eigenarten. Ob es seine sind oder die der anderen. Niemand mag sie. Denn sie sind nicht gewöhnlich. Sie passen nicht in unsere verdammt perfekte Gesellschaft. Sie sind nicht erwünscht, obwohl sie es doch so nötig hätten beachtet zu werden, in einer Welt, in der alle gleich sind.

Kommentare

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Am 25.12.2017, Nederlandfreak
Hi Giaa

Als erstes muss ich sagen, dass ich deinen Text echt hammermässig finde. Ich finde das Thema, welches du aufgreifst, sehr interessant. Besonders, wie du es aus deiner Sichtweise wahrnimmst. Ich kann auch echt gut nachvollziehen, wie du dich fühlst.

Hingegen hast du an manchen Stellen noch ein paar Rechtschreibefehler und das "und" in ein paar Sätzen meiner Meinung nach, etwas zu häufig verwendet. Sonst aber, wirklich gut! :)

LG Nederlandfreak