Ein Weihnachtsengel

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Linus
Veröffentlicht: 01.12.2017 12:16
Aktualisiert: 01.12.2017 12:17
Kategorie: Dies & Das
Tags: Weihnachten
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EIN WEIHNACHTSENGEL

Der Nachmittag vor dem Weihnachtsfest war kalt und neblig. Die Leute hasteten die Einkaufsstrassen entlang, um die letzten Geschenke zu besorgen. In einer dunklen Ecke fror ein armer Mann. Er breitete ein zerfetztes Tuch aus und setzte sich darauf. Er zitterte am ganzen Körper. Der eiskalte Wind streifte seine Haut. Plötzlich spürte er einen feinen Tropfen auf seinen nackten Füssen. Er schaute traurig in den Himmel hinauf, da öffnete der seine Schleusen. Wenig später waren die alten Kleider des Mannes durchnässt. Er fror nun noch mehr. die Menschen auf der Strasse spannten ihre Regenschirme auf und brachten sich vor dem Regen in Sicherheit. Niemand beachtete den Mann. Die wenigen Weihnachtsbäume die noch auf der gegenüberliegenden Strassenseite zum Verkauf standen, liessen die Äste hängen über die das Wasser auf den Boden tropfte. Vor Kälte, spürte er seine Hände nicht mehr. Der Mann schaute wieder in den Himmel, es wurde langsam dunkel. In den Fenstern gingen die Lichter an. Im Haus neben den Weihnachtsbäumen, zündete der Vater die Kerzen am Christbaum an. Die Mutter packte die letzten Geschenke ein und legte sie unter den prachtvoll geschmückten Baum. Der arme Mann glaubte sogar den leichten Geruch von Zimt einzuatmen. Vielleicht kam er von den Weihnachtsplätzchen, die die Mutter gerade auf den Weihnächtlichen dekorierten Tisch stellte. Es war für 9 Gäste gedeckt. An der Haustür klingelten nun Zwei ältere Leute. Ein kleines Mädchen öffnete die Tür und bat sie in die warme Stube. Wenig später kam noch ein weiteres Ehepaar mit einem Jungen dazu. Die Familie sang mehrere Weihnachtslieder. Der Mann sah, wie sie das Zusammensein genossen. Als die Kirchenglocken läuteten packte sich die ganze Familie warm ein. Die Haustür ging auf und das kleine Mädchen trat, in seinem roten Wintermäntelchen, auf die nasse Strasse hinaus. Sie warf mit ihren blauen Augen einen schüchternen Blick auf den armen Mann auf der anderen Strassenseite. Ihre Mutter kam aus dem Haus und drehte sie von dem Mann weg. Die ganze Familie lief nun in Richtung Kirche.

Es war ganz dunkel und noch kälter geworden, als die Familie wieder aus dem Krippenspiel in der Kirche zurück war. Bevor das kleine Mädchen, mit dem blonden Haar, wieder im Haus verschwand, warf es dem Mann nochmals einen Blick zu. Aber als sie bemerkte, dass der ihren Blick erwiderte, drehte sie sich schnell weg und folgte der Familie ins Haus. Man konnte nun sehen wie die Kinder drinnen in der Stube freudig ihre Geschenke auspackten und sich anständig bei ihren Eltern bedankten. Nach dem auspacken begaben sich alle an den Tisch. Die Mutter holte einen Braten aus dem Ofen und stellte ihn auf den Tisch. Den Erwachsenen wurde Wein eingeschenkt und die Kinder tranken Apfelsaft. Dem armen Mann lief das Wasser im Mund zusammen. Nach dem Essen redeten die Erwachsenen noch lange am Tisch weiter, während die Kinder sich auf dem Teppich mit ihren neuen Spielsachen vergnügten. "Gutenabend", riss da plötzlich eine feine Stimme den armen Mann aus den Gedanken. Es war das kleine Mädchen. " Was machen sie denn hier draussen", fragte sie "sie erfrieren ja". "Na ja, weisst du, ich habe keine Familie mit der ich Weihnachten feiern kann." "Tatsächlich?" fragte das Kind betroffen. Sie schwiegen eine Weile. Da fragte der Mann das Mädchen: "Hast du einen Weihnachtswunsch?" Das Mädchen sah auf. Der Mann sah ihr in die leuchtenden Augen. "Ehrlichgesagt, wünsche ich mir endlich mal eine weisse Weihnachten zu erleben." Das Mädchen schaute in den Himmel hinauf. Da sah sie, wie eine kleine, glänzend weisse Schneeflocke  durch die Luft tanzte und auf ihrer Nasenspitze landete.

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Am 05.12.2017, Nivi
tolle Atmosphäre