Der Affe

Der Affe klammert sich an meine Schulter

und im Klammern zieht er mich runter.

Er flüstert fiese Worte in mein Ohr,

erst eins dann zwei, ein ganzer Männerchor.

Er hält mir die Augen zu, drückt auf meine Augenlieder,

verwehrt mir die Schönheit wieder und wieder.

Er führt seinen Finger in meinen Rachen,

erstickt mein befreites Lachen.

Er kitzelt mit seinem Affenhaar meinen Magen,

Übelkeit, kein Appetit wehes Klagen.

Seine Strategie,

permanente Elegie.

Mit seinem Schwanz würgt er mir den Atem weg,

er kuschelt mit mir wenn ich mich unter dir Decke leg.

Mit Affentheater verscheucht er alle,

bis ich der Einsamkeit verfalle.

Er lästert und lacht mir schrill ins Gesicht,

er ist es mein Richter, mein Gericht.

Er thront wie ein König auf meinem Leben,

versucht wie Leim an mir zu kleben.

Ich mag ihn nicht und er kann mich nicht leiden,

scheint sich an meinem Elend zu weiden.

Er ist meine Depression, er macht mich krank,

doch ohne ihn tu’ ich keinen wank.

Manchmal streich’ ich im durch das Borstenhaar,

kraul ihn liebevoll, ‘s ist wahr.

Er tanzt und schreit, ein wildes Tier.

Doch der Affe gehört zu mir

© Merlin