Last leaves the last (Kapitel 37)

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Nederlandfreak
Veröffentlicht: 19.07.2017 16:52
Aktualisiert: 19.07.2017 16:52
Kategorie: Fantasy
Tags: angst, Aufregung, Handeln, Nacht, Tod, Jagd
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Kurzbeschrieb:
So! Nun endlich ist das letzte Kapitel online. Mein Fazit findet ihr in den Kommentaren. :)

Text

Rey sackte entlastet zu Boden. Sich auf dem Erdboden abstützend, betrachtete er die Asche seines Vaters. Jeffrey konnte gut nachvollziehen, dass es sicherlich hart sein musste, gezwungen zu sein, seinen eigenen Vater zu töten. «Man kann sie töten, Leute. Man muss sie nur so lange schwächen, bis sie selbst nicht mehr können», stellte der keuchende Rey fest. Jeffrey drehte sich zu Gregory um. Sein Gesicht war komplett weiss. Auch er zitterte, verspürte aber wie es aussah, keinerlei Trauer um seinen Vater. Auf die Frage hin, ob es ihm gut ginge, antwortete er nur mit einem kurzen Brummeln.

Jeffrey hatte genug. Es war eindeutig zu gefährlich für all seine Freunde. Er fühlte sich schon fast gezwungen, die restlichen zurückzuschicken. Der einzige, der Jeffrey noch weiteren Beistand leisten sollte, war sein bester Freund Brian. Sie mussten es so beenden, wie sie es angefangen haben, zusammen.

«Es wird Zeit Abschied zu nehmen», begann Jeffrey. «Was meinst du? Wir haben doch gesagt, wir stehen das zusammen durch!», reklamierte Ailsa. Sie schien den Ernst der Situation nicht zu verstehen. «Brian und ich haben das Ganze zusammen angefangen. Wir wissen am besten über den Goatman Bescheid. Ausserdem ist die Vispera mit mir verwandt. Ich sollte am besten wissen, wie man sie töten kann. Ich bin der Auserwählte, ich stamme von Zeus ab, nicht ihr. Das alles geht ab jetzt nur noch uns etwas an», beendete Jeffrey. Wissend, dass er eigentlich Recht hatte, blickten ihn die anderen mit entrüsteten Gesichtern an. Tom machte den Anfang. Er umarmte seinen tapferen Mitstreiter freundschaftlich. Trotz jahrelanger Feindschaft, bestritt Tom zusammen mit Jeffrey und den anderen dieses kleine Abendteuer. Gregory und Rey folgten Tom, um sich vielleicht sogar für immer von Jeffrey zu verabschieden. «Mach`s gut Alter», sagte Gregory frustriert und umarmte seinen Kumpel. Dabei gelang ein penetranter Gestank vom Marihuana in Jeffreys Nase, was ihm aber in diesem Moment nichts ausmachte.

Als letzte kam Ailsa dran. Jeffrey hatte keine Ahnung, wie er sich von ihr hätte verabschieden sollen. Immer noch weinte sie und konnte sich kaum richtig fortbewegen, da sie so gebrochen wegen des Verlustes ihres Freundes war. Aus diesem Grund fiel sie schon fast in Jeffreys Arme und hielt ihn so fest, dass das Blut in seinen Armen abgedrückt wurde. Tapfer biss er sich auf die Zunge, um dem hinunterrutschenden Gewicht standzuhalten. Dann gab sie ihm einen ersten und letzten Kuss. Ein Kuss, der Jeffrey so sehr genoss. Ein Kuss, von so weichen und zarten Lippen. Ein Kuss, nachdem Jeffrey sich seit so langer Zeit gesehnt hatte.

Die letzten der Gruppe verliessen die beiden. Das Licht von Reys Taschenlampe verschwand immer wie mehr in der Dunkelheit, bis es dann schliesslich komplett weg war. «Wie sieht dein Plan aus?», fragte Brian mit ein wenig Angst in der Stimme. «Ich würde sagen, wir laufen. Wir suchen sie nicht, sie werden uns suchen und womöglich auch finden», antwortete Jeffrey fest entschlossen, die zwei letzten Wesen zu töten. Brian reagierte mit einem lauten Schlucken. So liefen sie immer weiter durch das dichte Gestrüb, immer weiter durch die Dunkelheit. Die Äste knackten unter ihren Füssen und die Blätter raschelten furchteinflössend im Wind.

Plötzlich vernahm Jeffrey ein leises Wispern, als sie bei einer Gruppe von grossen Linden angekommen waren. Das Wispern wurde immer Lauter und Jeffrey konnte dauernd seinen Namen hören. «Brian, hörst du das auch?» Brian wusste nicht wovon er sprach. Die Stimme in seinem Kopf wurde immer lauter und lauter. Sie wurde so laut, dass Jeffreys Kopf zu schmerzen begann. «Ach du…Jeffrey! Sie ist hier!» Er hatte gar nicht bemerkt, dass er vor Schmerzen zu Boden gesackt war. Brian wohl auch nicht, denn er war gerade der Vispera begegnet. «Hallo zusammen! Na, hattet ihr eine schöne Nacht?», fragte die Vispera in ihrer zischenden, sarkastischen Stimme. Mit einem rabenschwarzen Gewand stand sie vor ihnen auf dem Rasen. Ihre Zunge zitterte unaufhörlich hin und her.

Jeffrey spürte den Schmerz immer noch so sehr, dass er sich am liebsten einfach auf den Kopf geschlagen hätte, was es natürlich nur schlimmer gemacht hätte. «Ihr habt versagt. Ich und der Goatman werden euch töten. Niemand kann uns besiegen!» Die Vispera lachte schrill. Jeffrey antwortete mit einem Schrei. Einem Schrei der Wut und der Verzweiflung. Die Vispera packte Brian uns stiess ihn gegen eine der Linden. Jeffrey kämpfte gegen den Schmerz an und versuchte seinem besten Freund irgendwie zu helfen. Er torkelte auf die Vispera zu, warf ihr Stöcke und Steine hinterher und rief ihr Dinge zu, die aber wohl wegen seines Zustandes, unmöglich zu verstehen waren. Nichts half. Die Vispera schlug und warf Brian umher, als wäre er ein Handball gewesen. Auf einmal surrte etwas spitziges knapp an Jeffreys Kopf vorbei. Schlagartig stoppten die Kopfschmerzen. Verwirrt und sich fragend, was denn jetzt wieder los war, schaute Jeffrey auf. Die Vispera wurde von einem langen Speer durchbohrt. Jeffrey drehte sich um und sah den Werfer des Speers. Der Goatman, der unmittelbar hinter ihm stand.

Die Vispera drehte sich um und versuchte noch etwas zu sagen, bevor auch sie sich blitzschnell in Asche verwandelte. Vorsichtig drehte sich Jeffrey zum wütend aussehenden Viech um. Der Goatman blutete stark an seiner rechten Seite und überall fehlten an ein paar Fetzen Fell. Er schnaufte lautstark, worauf wegen der nächtlichen Kälte im Wald, Rauch aus seiner Nase stiess. Jeffrey traute sich nicht den Goatman zu fragen, weshalb er selbst eines der Wesen getötet hatte. Er wollte nichts riskieren.

«Alles Verräter! Sie alle haben mit Menschen agiert. Keiner von ihnen, ausser ich, war das reine Böse. Ich bin das reine Böse! Nur ich bin das Böse und unbesiegbar!», beantwortete der Goatman die noch nicht gestellte Frage mit seiner rauen Stimme. Mit hasserfülltem Gesichtsausdruck setzte er zum Angriff an. Für Jeffrey war es unmöglich zu reagieren. Deshalb war er auch froh, dass Brian dies für ihn erledigte, als er einen Schuss abgab, der Jeffrey nur knapp verfehlte und den Goatman am Arm traf. Er fiel zur Seite und rannte meckernd und schreiend in die weiten Wälder hinaus.

«Ach, verdammt, schon wieder so knapp!», rief Brian endtäuscht aus. Jeffrey wusste was zu tun war. Er musste auch seinen besten Freund nach Hause schicken. «Brian, du musst gehen. Es steht nun einer gegen einen. Ich muss den Goatman alleine töten», sagte Jeffrey. «Nein, das kannst du gleich wieder vergessen!» «Ich weiss, dass du mich nicht alleine lassen willst. Aber überleg doch mal. Du kannst noch etwas für deine Zukunft tun, eine gute Ausbildung beginnen. Ich habe meinen Vater verloren und ich bin der nächste in der Familie. Ich bin einer der Nachfahren von Zeus», überredete er seinen besten Freund.

Jeffrey machte sich auf, in die Richtung, in die der Goatman entschwunden war. Ein letztes Mal wandte sich Jeffrey zu Brian. «Pass gut auf meine Schwester auf.» Brian gab ihm keine Antwort, sondern schaute ihn nur mit einem langen Gesicht an. Dann spurtete er auf ihn zu und umarmte ihn fest. «Geh nicht drauf, okay? Komm bald wieder zurück!», sagte er schluchzend. Jeffrey gab ihm sein Ehrenwort. Er durfte jetzt nicht sentimental werden. Er musste stark bleiben. So übergab ihm Brian sein Gewehr und lief ebenfalls zurück in Richtung Wohnwagen. Jeffrey lief hinein ins Gebüsch, hinein ins Ungewisse.

 

Der Nachtwind strich durch Jeffreys verstrubeltes Haar. Seit zwei Tagen suchte er. Stehend auf einer Klippe schaute er auf die Wälder hinab. Irgendwo da draussen lauerte er. Irgendwo da draussen wartete er. Der Goatman.

Kommentare

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Am 19.07.2017, Nederlandfreak
Hier mein Fazit zu diesem grossem Projekt. Über anderthalb Jahre habe ich an diesem Projekt gearbeitet. Ich ging durch Höhen und Tiefen, durch Schreibblockaden und durch Schreibflows. Egal wie schwer es ab und zu war, ich hatte immer mein Ziel vor Augen gehabt, was mir viele wertvolle Erfahrungen bereitet hatte.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die meine Geschichte bis zum Schluss verfolgt haben. Bei allen, die mir Feedbacks gegeben haben, Verbesserungsvorschläge gegeben haben, hier auf der Seite oder mündlich. Auch möchte ich mich bei der Leitung der Seite bedanken, dass die Möglichkeit besteht, ein so grosses Projekt hier zu verwirklichen. Vielen Dank!! :)

Mit herzlichen Grüssen
Nederlandfreak