Last leaves the last (Kapitel 32)

Cover
Nederlandfreak
Veröffentlicht: 26.06.2017 23:24
Aktualisiert: 26.06.2017 23:24
Kategorie: Fantasy
Tags: angst, Aufregung, Handeln, Nacht, Wohnwagen
Bewertung:
Deine Stimme wird abgegeben.
Bewertung: 4.8 von 5. 5 Stimme(n).
Klicke auf die Sterne, um den Text zu bewerten.

Text

Stille herrschte im Haus. Nacheinander und immer wieder nahmen die drei grosse Schlucke von ihren Flaschen. Sogar Aisa, die eigentlich so gar nichts mit dem Getränk anfangen konnte, war bereits nach kurzer Zeit in der Hälfte. Die Situation schien wirklich aussichtslos zu sein. Den Rest der Zeit, in der sie auf Rey warteten, verbrachten sie schweigend. Niemand verspürte wirklich die Lust, noch etwas zur Situation oder zu sonst was zu sagen. Ruhig versuchten sie von den ganzen Adrenalinschüben herunter zu kommen, dabei ein kühles Bier geniessend.

«Leute, das Auto steht draussen. Brian kannst du mir kurz helfen, den Wohnwagen anzuhängen? Ach du meine Güte, das sieht ja aus hier!» Reys Stimme hallte durch das Erdgeschoss des grossen Hauses, welche die ganze Atmosphäre der Ruhe und des Herunterkommens auf einen Schlag niedermähte. Brian seufzte laut auf, richtete sich schwertuend auf und stellte seine, wie auch die anderen zwei Flaschen in das Spülbecken in der Küche. «Hast du mir auch eins?», fragte Rey, seinen Kumpel verfolgend. Brian verneinte und erklärte ihm, dass es nur drei im Kühlschrank hatte. Lachend schlug Rey Brian freundschaftlich auf die Schulter und sagte: «Ach keine Sorge, ich habe vorhin extra noch fünf Kisten von dem Zeug gekauft.» Brian hingegen war nicht zum Scherzen zu mute. Sein bester Freund und dessen Schwester waren verschwunden, Leonard war tot und der verschwundene Adam womöglich auch.

Mit sturem Blick lief die Gruppe aus dem Haus hinaus. «Immerhin muss jetzt niemand mehr abschliessen», sagte Rey erneut lachend. Brian kannte seinen Humor und er war auch dankbar, dass jemand wie Rey mit ihnen dieses unfreiwillige Abenteuer bestritt. Aber in diesem Moment brauchte es solche Witze nicht. Der Rest der Gruppe ignorierte seinen überflüssigen Spruch und setzte den Weg zum Wohnwagen fort.

«Bist du eigentlich ganz alleine gekommen?», fragte Wulfric. «Nein, auf der Rückbank sitzen Gregory und Tom», antwortete der grossgewachsene Rey, welcher sich so sehr bücken musste, um den Anhänger mit dem kleinen Toyota zu koppeln, dass es so aussah, als würde er versuchen, eine menschliche Brücke darzustellen. «Gregory und Tom? Die beiden mögen sich doch kaum!», wandte Brian ein. Rey lachte auf und erwiderte: «Tja, nach einer Tüte schon.» Das war ja klar. Brian hatte zu Beginn gehofft, dass nur einer bei diesem wichtigen, bevorstehenden Kampf komplett zu gedröhnt war. Nun waren es schon zwei.

Während sich Wulfric und Ailsa in den Toyota setzten, half Jeffrey seinem Mitstreiter beim Koppeln des Wohnwagens. «Tut mir leid wegen meinen Sprüchen vorhin», begann Rey, während er die Hauptkopplung des Wohnwagens mit viel Kraft anzog, «Es ist echt schwierig für mich. Mein Vater hat sich wieder verwandelt, meinen Bruder verletzt und irrt jetzt mitten in der Nacht in den Wäldern umher. Möglicherweise schliesst er sich sogar wieder dem Goatman und der Vispera an. Ich muss einfach die ganze Situation etwas herunterspielen, um mich zu beruhigen.» Brian hatte vollstes Mitgefühl und antwortete ihm: «Kein Ding. Du weisst, dass du mit uns über alles reden kannst!» Es war erstaunlich. Rey war um die fünf Jahre älter als die jüngsten der Gruppe und dennoch gehörte er dazu, wie die Flügel zu einem Vogel. Ohne den treuen, fürsorglichen Rey, wäre die Gruppe nicht dasselbe gewesen.

Erneut wurde es eng im Auto. Ailsa quetschte sich auf Wulfrics Schoss in der Mitte der Rückbank, neben ihnen zwängten sich Gregory und Tom, welche so sehr stanken, als wären sie gerade auf einer Hanfplantage gewesen. Brian nahm den Beifahrersitz ein, während sich Rey ans Steuer setzte und sich dabei heftig den Kopf an der Decke des kleinen Autos stiess. «Auu! Verdammte Dreckskarre!», rief er aus und knallte die Türe zu.

«Ich habe mit den anderen telefoniert. Sie warten vor dem Waldeingang», informierte Wulfric den Fahrer. Rey nickte mit einem Blick der Zuversicht und der Siegessicherheit.

Kommentare

Noch keine Kommentare vorhanden. Kommentiere den Text über den Kommentieren-Button.