Das Windpferd ( Teil IV )

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Horselover
Veröffentlicht: 03.06.2017 21:10
Aktualisiert: 03.06.2017 21:10
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Kurzbeschrieb:
Hej Leute! Endlich ist auch dieser Teil fertig. Hier geht es mal nicht um Jeremy und Freia selber sondern... ach,lest doch einfach selbst! XD
Über einen Kommi und eine Bewertung würde ich mich freuen!
Eure Horselover :)

Text

Die Tür fiel hinter Paul und Tanja Holstein, Freias Eltern, zu, als sie den Polizeiposten verliessen. Keiner der Beiden gab auch nur einen Mucks von sich, während sie auf ihr Auto zuschlurften.

Es war schon Abend, nachdem Paul und Tanja jeden einzelnen von Freias Bekannten, Klassenkameraden und Freunden aufgesucht hatten, um sie zu fragen, ob sie vielleicht wussten, wo sie war, doch niemand wusste es. Danach sind sie zum Polizeiposten gefahren, um eine Vermisstenanzeige zu erstatten.

Paul riss die Fahrertür etwas fester als beabsichtigt auf und stieg in den Fiat der Familie Holstein ein. „Das ist jetzt echt blöd, oder?“, fragte Tanja, während sie sich auf den Beifahrersitz plumsen liess. Sie schloss die Autotür und schaute traurig aus dem Fenster, an das Regentropfen klopften. „Und gerade Samstag. Wollten wir nicht gerade heute mit Freia zur Pferdemesse fahren? Die Überraschung wegen ihrer guten Noten, du weisst doch.“

Paul seufzte. Er war noch nicht losgefahren. „Ja, klar weiss ich das. Aber das holen wir gleich nach, wenn wir Freia wiederhaben. Ich bin mir sicher, sie kommt bald zurück.“ Tanja lachte rau auf und verstummte wieder, als von der Ferne lautes Donnergrollen zu vernehmen war.

Etwa eine halbe Stunde sassen die beiden im Wagen. Keiner redete auch nur ein Wort. Sie standen immer noch auf dem Parkplatz zum Polizeiposten. In der Ferne schlug die Kirchturmuhr 19:00 Uhr.

„Warte mal – war Freia nicht vorgestern auf diesem Reiterhof?“, fragte Paul unvermittelt. „Ja, sie hat am Donnerstag ihre Reitstunde, aber sie ist ja erst seit heute Morgen weg. Gestern war Freitag, da war sie noch in der Schule.“, überlegte Tanja.

„Aber beim Stall haben wir noch nicht nachgeschaut!“

Tanja blickte Paul müde an. „Paul, wir haben überall nachgeguckt, wo es wahrscheinlich sein könnte, dass sie da ist. Aber sie ist nirgens. Komm, lass uns nach Hause fahren.“  Paul zuckte die Achseln. „Ich finde trotzdem, dass es einen Versuch wert ist. Man soll ja die verlorenen Dinge bekanntlich immer dort suchen, wo man sie am wenigsten erwartet.“

Tanja seufzte. „Du hast ja recht. Sollen wir jetzt fahren oder lieber morgen? Es ist ja schon etwas später geworden.“

„Lass uns morgen fahren. Komm Liebling, wir finden sie wieder. Mach dir jetzt keine Sorgen.“ Paul tätschelte Tanjas Schulter und sie fuhren nach Hause, wo sie aber nichts als gähnende Leere erwartete.

 

Zwei Stunden vorher war Xenia Strauss, die Besitzerin des Hofes, an dem Jeremy war, gerade dabei, in ihrem Arbeitszimmer etwas am PC zu tippen, als Daniel Strauss, ihr Gemahl, anklopfte und die Tür, die dabei laut quietschte, öffnete.  „Du, Schatz, weisst du, wo dieses hässliche schwarze Pferd hin ist? Das, das in der letzten Box ganz hinten im Stall stand?“

Xenia seufzte und schaute von ihrem PC auf. Sie hatte seit gestern Abend, als Freia mit Jeremy verschwand, kein Wort über den Vorfall verloren, doch jetzt musste sie es Herrn Strauss sagen. „Na ja, diese Freia Holstein hat ihn entführt. Du weisst doch, wen ich meine?“

„Was?! Entführt? Wie denn? Das muss sofort angezeigt werden!“, brauste Daniel auf.

„Dani! Bitte beruhige dich doch“, sagte Xenia beschwichtigend, und ein spitzbübisches Grinsen umspielte ihre rot geschminkten Lippen. „Hör mir zu: Warum sollten wir sie anzeigen? Dieses Biest von einem Pferd hat uns doch sowieso nichts gebracht. Im Gegensatz zu den anderen vierzehn kann es gar nichts. Es ist zu dünn und zu hässlich, um auf Shows aufzutreten, zu ungestüm und wild für die Dressur, zu schwach und zu wackelig auf den Beinen für den Springsport, und Bodenarbeit bringt uns kein Geld ein. Warum also sollten wir das Monster noch hierbehalten? Wir geben doch nur unnötig unser Geld für ihn aus. Eigentlich hat uns die dumme Göre sogar einen Gefallen getan! Zugegeben, wir hätten den Gaul an den Schlachter verkaufen können, aber viel Geld hätten wir ja nicht für ihn bekommen, er hat ja mehr Knochen als sonst was.“ Xenia warf kokett ihre dunkelbraunen Haare über die Schulter.

„Da ist was dran“, bemerkte Daniel, und er begann, ungeduldig im Arbeitszimmer seiner Frau herumzutigern. „Aber“, meinte er, „wir könnten dieses Kind ja trotzdem in Schwierigkeiten bringen, meinst du nicht?“

Xenia lächelte böse, und ihre blitzblauen Augen glitzerten gefährlich. „Das ist sie doch schon längst.“

 

(Fortsetzung folgt...)

 

 

Kommentare

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Am 16.10.2017, Horselover
pferde sind esbar und sehr deliziös
liebe grüsse jb