Lasst mich euch eine Geschichte erzählen.

Es war einmal ein Geigenspieler. Er irrte während des Dreissigjährigen Krieges durch die weite Welt. Die Felder brannten, der Sonnenuntergang färbte sich rot vom Blut der Toten.

Er fror, hungerte.

Als er zu sehr fror, verbrannte er seine Geige, um sich ihrer zu wärmen, unterhalb einer Birke. In der Ferne hallten die Schüsse der Musketen, untermalt von der letzten, todessehnsüchtigen Weise, die die Geige von sich gab. Die Melodie steigerte sich in ein opulentes Crescendo, eingebettet in das wohlige Knacken des Holzes.

Stille.

Gott war tot, die Menschen lebten, und sie freuten sich dessen so sehr, dass sie sich gegenseitig vernichteten.

Während die Geige ihr letztes Lied aushaucht, fährt ein Wind durch das Laub, der Geigenspieler baumelt leblos am Baum. Das Laub wispert ihm etwas zu, doch er hört es nicht mehr.