Last leaves the last (Kapitel 24)

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Nederlandfreak
Veröffentlicht: 22.04.2017 09:06
Aktualisiert: 22.04.2017 09:06
Kategorie: Fantasy
Tags: Delirium, Angriff, Gefahr
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Kurzbeschrieb:
Schafft es Jeffrey seine Freunde aus dem Angriff des Goatman zu retten?

Text

Als wäre das noch nicht genug, erkannte er das Zeichen wieder, welches die Vispera in die Luft gemalt hatte. Zwei Kreise, in der Mitte ein Dreieck und durch die Formen hindurch eine Linie. Das selbe Zeichen, welches der Goatman damals in Jeffreys Vision an die Wandtafel zeichnete. Er hoffte schwer, endlich erfahren zu dürfen, was dieses Zeichen bedeutete. War es vielleicht sogar der Schlüssel zu allem?

«Das ganze Gebilde im Groben steht für die Welt und deren Lebewesen. Der äussere, grosse Kreis steht für die Eifersucht und den Neid. Der zweite, kleinere Kreis, repräsentiert den Egoismus, die Selbstsucht, die Selbstverliebtheit. Das winzige Dreieck in der Mitte steht für die Gewalt und den Hass, der auf dieser Welt herrscht. Die Linie, die sich durch das Gebilde zieht, die Jeffrey, steht für die Ewigkeit. Für die ewige Präsenz der drei unbezwingbaren Geschöpfe, der Ritter, vom Teufel beauftragten Bestien des Bösen!», erklärte die Vispera und lachte daraufhin ohrenbetäubend und krächzend.

Erneut fiel Jeffrey durch den Boden hindurch, hinein in ein dunkles, schwarzes, klaffendes Loch. Er war sich bereits gewöhnt, wie ein Fussball behandelt zu werden, umhergeworfen und umhergetreten, von einer Vision zur nächsten, von einem Angriff des Goatman zum anderen. Er hatte sich daran gewöhnt, jedes Mal, immer wieder und wieder traktiert zu werden.

Anstatt in einem weiteren Stadium des Deliriums zu landen, wachte er auf. Er lag in den Armen seines Vaters, dessen Schweiss auf der Stirn in Form von Tropfen auf Jeffreys Gesicht fiel. Er schaute sich um. Die Pulte, die Stühle, die Regale, alles war ausgeräumt, die Materialien lagen auf dem Boden verteilt, die Stühle lagen kaputt auf der Seite. Voller Panik und Sorge um seine Freunde und Familie, packte er Leonards Arm und schrie ihn förmlich an: «Was ist passiert? Leben noch alle? Ist er gekommen, ist sie gekommen?!» Leonard versuchte seinen Sohn zu beruhigen: «Es sind alle in Ordnung, Jeffrey. Du musst jetzt ruhig bleiben und mir auf der Stelle sagen, was du gesehen hast.» Jeffrey versuchte seine Gedanken zu ordnen und erzählte Leonard von allem, was ihm die Vispera gezeigt und erklärt hatte.

Schockiert blickte sein Vater in die Leere und stützte sich mit den Armen auf dem kalten, vom Tumult verstaubten Fussboden ab. Jeffrey fand es schon fast erbärmlich, dass er all diese Informationen, die ihm von seinem besten Freund und seinem Vater verschwiegen wurden, von einer fremden Frau erfahren musste, die ihn womöglich gar töten wollte. Eine Sache verstand Jeffrey immer noch nicht: Weshalb suchten diese drei Wesen gerade seine Familie auf? Nur, weil ihre Familie das Böse aufhalten wollte?

Er fragte seinen Vater, welcher ihm frustriert antwortete: «Erinnerst du dich an das Gemälde von Tante Eloys?» Da fiel es Jeffrey wieder ein. Die verwelkte Ansteckrose der Vispera, auf dem Gemälde schön rot und blühend. Nach weiterem, langen Überlegen, schoss es Jeffrey in den Kopf. Die Vispera war die zweite Schwester von Tante Eloys, die Schwester von seiner Mutter.

Jetzt machte es auch Sinn, weshalb seine Mutter getötet wurde. «Der Goatman wollte sich an unserer Familie rächen, da unsere Vorfahren die drei Wesen auseinandergebracht haben. Wir sind die Nachkommen von Zeus, Jeffrey. Die Vispera ist die Schwester deiner Mutter und somit deine Tante», fügte Leonard zu Jeffreys Gedanken hinzu. Vom Gang her ertönte Lärm, Geschrei und heftiges Poltern. Dazu kam der ekelhafte Gestank von rostigem Eisen und vertrocknetem Blut. So wie es sich anhörte, fand vor der Türe ein Kampf statt. Jeffrey sah sich gezwungen das Zepter selbst in die Hand zu nehmen. Er musste seine Freunde raus aus der Situation bringen. Er musste handeln und das Böse besiegen, wie es seine Vorfahren versucht haben. Es lag allein an ihm und Samira, den Jüngsten der Familie.

Mit einem Ruck stand Jeffrey auf, wobei ihm ein wenig schwindelig wurde. Vom Schwindel torkelnd, lief er zur Tür, unmöglich für Leonard, ihn aufzuhalten und öffnete sie. Der Goatman stand an in der Eingangstür des Schulhauses und hielt den schwarzhaarigen Tom fest umklammert. All seine anderen Klassenkameraden, darunter auch seine besten Freunde, standen weit weg von ihm, die Hände zur Verteidigung ausgestreckt. Viele hatten mehrere Kratzer im Gesicht und blutende Narben. Als der Goatman Jeffrey bemerkte, sah er ihn sehr lange an. Mit einem gewaltsamen Stoss, schubste er Tom zurück auf den Boden und begann, sich dem verängstigten Jeffrey zu nähern. Plötzlich verspürte Jeffrey ein angenehmes Kribbeln in den Armen. Seine Angst verflog und er fühlte sich mutiger denn je. Er richtete sich auf, ballte seine Hände zu Fäusten, um möglichst schnell zuschlagen zu können, sollte der Goatman auf die Idee kommen, ihn anzugreifen und ging langsam auf ihn zu. Aus den Augenwinkeln konnte er die nervösen und erstaunten Mienen seiner Freunde erkennen. Er hoffte, dass Ailsa auch noch da war, um das sehen zu können, so egoistisch sich das auch anhören mochte.

«Wenn du jemanden töten willst, dann mich! Die alle hier haben nichts damit zu tun! Lass sie in Ruhe!», schrie Jeffrey seinen Gegner an. Er selbst war erstaunt, wie tief seine Stimme plötzlich war und besonders, dass ihn der Goatman erschreckt anstarrte. Jeffrey drehte sich kurz zu seinen Mitstreitern und sagte: «Los, geht alle hier raus! Ich erledige das!» Er wollte nicht, dass seine Kameraden noch mehr leiden mussten. Er wollte es beenden, auch wenn er selbst dabei sterben musste. Auch hoffte er, dass sie seinen Anweisungen folgen würden. Doch niemand rührte sich.

Zu seinem Erstaunen, richtete sich Brian aus seiner gebückten Position auf und positionierte sich hinter Jeffrey. Nach und nach, taten es ihm alle gleich. Sogar Mrs. Maryl und Tom standen plötzlich hinter Jeffrey. Der Goatman verengte seine Augen und fletschte seine Zähne. Die Gruppe versuchte den widerlichen Gestank des Tieres zu ignorieren, um ja keine Schwäche zu zeigen.

«Zur Seite! Verschwindet von hier!» Erstaunt drehte sich die Gruppe um. Remus, der Schulleiter, stand direkt hinter ihnen. Wie geheissen, machte die Klasse dem Schulleiter Platz und sah nun von der Seite aus gespannt zu, was nun passierte.

Remus nahm Jeffreys Position ein, hob seine Hände und sagte: «Also gut, jetzt heisst es Mann gegen Ziege!»

Kommentare

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Am 26.04.2017, Secrecy1
Danke Nedi,
für die tolle Antwort.
Das kann ich gut nachvollziehen.
Ich verstehe jetzt alles.

LG Secry
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Am 25.04.2017, Nederlandfreak
Hi Secrecy1

Ich dachte mir, dass das jemandem auffallen wird, haha. Es ist so, dass das Böse eigentlich jeden ergreifen kann. Bei der Vispera war das ja ein schleichender Prozess. Das Böse, also nichts physisches, hat halt einfach gerade sie ausgesucht, vor allem halt, weil sie etwas göttliches in sich hatte. Somit war sie ein gutes Ziel, um von dort aus das Gute zu schädigen.
Bei dieser Geschichte ist es so, dass das mit den Göttern eher in den Hintergrund gehört, da das ja alles Vergangenheit ist. Ich will das in den Vordergrund nehmen, was genau jetzt passiert, da es mir vor allem um die 3 Wesen geht, das einfach so zur Erklärung. :)

Ich danke dir für dein Feedback & ich werde bestimmt noch bei dir vorbeischauen. ;)

LG Nedi
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Am 23.04.2017, Secrecy1
Nedi,
hatte gerade eine Idee und habe darauf losgeschrieben.
Ich habe die Geschichte jetzt auch veröffentlicht. Also es ist eher ein Poetry Slam als eine Geschichte...

LG Secry
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Am 23.04.2017, Secrecy1
Hey Nedi,
hab gerade das neue Kapitel gelesen. Ich finde es sehr gut geschrieben. (Mal wieder)
Doch eines verstehe ich nicht;
Die Wispert ist Jeffreys Tante, somit stammt sie auch von Zeus ab, aber warum ist sie dann böse, und Jeffreys Mutter nicht? Sry nicht gecheckt!
Ausserdem finde ich das du das mit Zeus noch grösser machen könntest. Schliesslich geht es um ZEUS.

LG Secry