Ich sitze hier, inmitten einer Kirche, auf einer harten Holzbank. An den Wänden sind Malereien, Erinnerungen an gute und schlechte Taten.

Vorne beim Altar steht ein Pfarrer. Er trägt über seinem weissen Gewand eine violette Stola. Die Farbe der Passion. Er eröffnet mit dem Schuldbekenntnis.

Ich verstehe seine Worte nicht, versuche, nicht zu weinen. Ich starre an die Wand, in der Hoffnung, ich würde es nicht mehr spüren. Ich spüre Trauer, Verzweiflung, Unverständnis und Mitleid. Ich bohre meine Fingernägel in meine Handfläche, hoffe, dass der physische Schmerz mich ablenkt. Aber es hört nicht auf. 

Ich kann nicht mehr atmen, diese Gefühle sind zu viel für eine Person. Ich kann nicht ruhig sitzen, die Schwere drückt mich nach unten. Die Luft ist erfüllt von unterdrückten Tränen, verpassten Gelegenheiten, vergessenen Momenten und Schuld. Vergänglichkeit. Ein Hauch Hoffnungslosigkeit. Schmerz. Es ist zu viel für mich. Meine Gedanken schreien durcheinander, fremder Schmerz nimmt mich ein. 

Ich sitze hier, inmitten einer Kirche, auf einer harten Holzbank. Das Atmen fällt mir schwer, Tränen steigen in meine Augen, lassen meine Sicht verschwimmen. Ich nehme nicht wahr, als die anderen sich zum Singen erheben. Ich bohre meine Fingernägel erneut in meine Handfläche, in der Hoffnung, der rationale Schmerz erlöst mich von dem Chaos, das in mir tobt. Zu viel. Zu viel für eine Person. Zu viel für mich.