Wie auch immer es sich anfühlen mag, nicht bei der Sache zu sein und stets abzuschweifen, ich fühlte es bis vor ein paar Wochen kaum. Für die Schule verdrängte ich alles, alles was ich nicht gerade gebrauchen konnte. Und das stresste mich zu sehr, als ich in diesen zwei Wochen bis zur Fachmatura keine Gefühle zuliess und mich verhielt, als würde mich der Bruch nicht angreifen oder herunterziehen.

DAS TAT ER.

Dennoch liess ich mich nicht beirren und arbeitete, lernte und büffelte für meine Prüfungen, nicht vorausahnend, dass es nachher noch viel schlimmer sein wird, wenn ich dann alles auf einmal herauslassen würde. Ich wusste es, denn ich hatte es bereits einmal in meinem furchtbar kurzem Leben getan. Einmal und nie mehr, das hatte ich mir damals vor 2 Jahren geschworen. Und jetzt gebrochen. War auch verständlich, redete ich mir ein. 

An jedem Menschen, dem ich jemals Schaden zugefügt habe, dachte ich. An jeden einzelnen Menschen, den ich sorglos auf den Boden warf und sehrwarscheinlich auch noch unbewusst mit dem Fuss zermahlte. Man kann sich im Leben so viel mal entschuldigen, wie man will, es macht nichts rückgängig, dass je getan wurde. Ein Glas ist schliesslich auch nicht mehr ganz, nachdem du es achtlos fallengelassen hast und dich anschliessend bei ihm entschuldigt hast. 

Doch ich schweife ab. Wie sorglos die Welt manchmal sein kann, merkt man ja schliesslich jeden Tag. Jeden einzelnen Tag, der dich begleitet, bis ans Ende deines Lebens.