Lola (12)

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dreamy
Veröffentlicht: 24.04.2016 11:52
Aktualisiert: 28.04.2016 13:32
Kategorie: Krimi
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Text

Zuhause angekommen ging ich direkt in mein Zimmer und legte ich mich aufs Bett. Mom war noch immer nicht Zuhause. Während ich an die Zimmerdecke starrte dachte ich an das kurze Gespräch mit Dylan. Einerseits freute ich mich darüber, dass er mit mir gesprochen hatte, andererseits war ich etwas traurig, da er nicht den Anschein gemacht hatte, an einem richtigen Gespräch mit mir interessiert zu sein. 

um mich von den Gedanken um Dylan abzulenken, ging ich in die Küche. Ich wollte nicht schon wieder Essen bestellen, also öffnete ich den Kühlschrank, doch dort herrschte gähnende Leere. Nach kurzem Suchen, konnte ich aber noch eine Packung Toasts und ein Glas Honig auftreiben. Ich öffnete das unterste Regal und holte unseren viel zu teuren Luxus Toaster heraus und steckte zwei Scheiben Toastbrot hinein. Jetzt musste ich kurz warten, also holte ich mein Handy heraus und scrollte gelangweilt durch mein Newsfeed. Ich sah, dass ich eine neue Freundschafts Frage bekommen hatte und klickte sie ohne grosses Interesse an. Ich war nicht die Art von Mensch der hunderte von Facebook Freunden hatte und es spielte für mich auch keine Rolle. Die meisten waren irgendwelche Leute aus der Schule, mit denen ich kaum Kontakt hatte. Eigentlich waren Timi und Philippa meine einzig richtigen Freunde.

Als ich las was auf dem Bildschirm stand, fing mein ganzer Körper an aufgeregt zu kribbeln. Dylan Huber hat dir eine Freundschaftsanfrage geschickt, ich las es nochmal und nochmal und klickte dann auf bestätigen. Ich tippte auf seinen Namen und landete auf seinem Profil. Ich blickte direkt in seine dunklen Augen. Während ich mir seine anderen Bilder ansah, fragte ich mich was diese Freundschaftsanfrage wohl bedeutete. 

Nichts. Ich durfte mir nichts darauf einbilden, es war ja nur eine einfache Anfrage auf Facebook. Plötzlich fühlte ich mich total lächerlich, wie ich da so sass und mir Bilder eines Typen an sah in den ich schon lange heimlich verliebt war. Ich legte mein Handy zur Seite und liess mich auf den Boden sinken. Plötzlich überkam mich  ein Gefühl von unglaublicher Einsamkeit und Während ich da so sass, verspürte ich das Bedürfnis meine Mutter anzurufen, sie hätte schon längst wieder hier sein sollen. Also griff ich wieder nach meinem Handy und rief sie an. 

Ich wünschte mir einfach ihre Stimme zu hören auch wenn ich nie eine gute Beziehung zu ihr hatte. Seit Lolas Tod war sie noch viel kühler mir gegenüber. Sie sprach nur das nötigste mit mir und arbeitete noch mehr als früher, ich sah sie eigentlich kaum. Ich war selten alleine gewesen, immer war Lola für mich da, genauso wie meine beste Freundin Timi. Ihr war ich immer schon näher gewesen als Philippa, doch inzwischen verbrachte sie ausserhalb der Schule kaum noch Zeit mit uns. Ich konnte ja nachvollziehen, dass sie so viel wie möglich Zeit mit Nick verbringen wollte, doch seit einigen Monaten, schien sie kein Interesse mehr daran zu haben, auch mit mir und Philippa ab und zu etwas zu machen. Mit Timi hatte ich viele der schönsten Momente in meiner Kindheit erlebt. Die ganzen Jahre hatten wir uns nie gestritten, erst als Philippa in der 7. Klasse in unsere Schule kam und ich mich mit ihr anfreundete. Sie hatte mir leidgetan, weil sie in der Schule immer so alleine war und ich fand sie ganz in Ordnung, weshalb ich sie anfing miteinzuladen, wenn Timi und ich in der Freizeit etwas machten. Timi war nicht gerade begeistert gewesen, doch ich dachte, dass sie inzwischen nichts mehr dagegen hätte. Vielleicht irrte ich mich? Oder was wahrscheinlicher war, sie zog Nick uns beiden einfach vor. 

Ich wartete und wartete, doch meine Mutter nam nicht ab, also  gab ich es auf. Es war wahrscheinlich besser so, doch nun fühlte ich mich noch einsamer und Tränen rollten mir die Wangen hinunter. Ich brauchte irgendetwas, das mich wieder aufheiterte, also versuchte ich an Dylan zu denken, doch das machte mich noch trauriger. Mir war klar, dass wir nie zusammenkommen würden, wenn ich ihn weiterhin nur heimlich anhimmeln würde, wie so ein kleines Mädchen. Ich öffnete Facebook und beschloss ihm eine Nachricht zu schreiben. Hei wie geht es dir so? Ich konnte sehen, dass er onlein war,  doch er antwortete nicht. Ich starrte geschlagene 10 Minuten auf den Bildschirm, dann ging er offline und ich gab es auf. Ich bereute es ihm geschrieben zu haben, nun fühlte ich mich noch schlechter als zuvor.

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