Langsam ging die Sonne hinter den dunklen Wäldern unter. Verschiedene Tiere streckten bereits die Köpfe aus ihren Verstecken tief im Boden. Die warme Herbstluft kühlte sich mit der Zeit ab und Stille kehrte in das mittelgrosse Dörfchen namens Dutches Mallow ein. Das einzige, was die Bewohner des Dörfchens noch vernehmen konnten, waren die Rufe einer Eule irgendwo auf einem Baum.

Keuchend schreckte Jeffrey aus seinem unruhigen Schlaf. Sein Herz pochte. Mit zitternden Händen fuhr er mit der Hand durch sein schwarzes Haar. Schnell griff er zu seiner Wasserflasche, die neben dem Bett stand und nahm zwei grosse Schlucke. Jeffrey setzte sich auf die Bettkannte und stützte seinen Kopf in die Hände. Mittlerweile schien das helle Licht des Vollmondes durch das Fenster von Jeffreys Zimmer. Von weit her heulte ein Wolf durch die Nacht und Äste streiften vom Wind fein die Ziegelsteine des Daches. Jeffrey versuchte sich nicht aus der Ruhe zu bringen und den merkwürdigen Traum in seinem Kopf durchzugehen, den er gerade gehabt hatte. Schon jetzt konnte er sich nur noch an Bruchteile erinnern:

Er befand sich in seinem grossen Haus, respektive dem Haus seiner Eltern. Keiner war da, ausser ihm in der Dunkelheit und dem wenigen Licht, das von einer kleinen Lampe weit hinten im Wohnzimmer ausgestrahlt wurde. Da hörte er auf einmal leise Geräusche durch die unangenehme Stille. Geräusche von Fussschritten. Vom grossen Eingang her, lief er langsam die steinige Wendeltreppe hinauf. Auf einer Seite hatte die Treppe keine Wand, weshalb es leicht war, den Überblick zu behalten, falls jemand oder vielleicht etwas, aus dem Nichts kam und ihn angreifen wollte. Jeffrey lief nun die enge Treppe hinauf und befand sich im Obergeschoss seines Hauses. Anders als unten, wurde das Obergeschoss stark von einem Kronleuchter beleuchtet, den Jeffrey noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Keuchend verharrte er im Erkerzimmer des Stockes, wo er sich eigentlich sicher war, den Überblick zu behalten.

Vorsichtig guckte Jeffrey aus einem der rundlichen Fenster. Man sah nichts. Nichts. Nicht einmal ein kleines Licht einer Strassenlaterne. Urplötzlich wurde der Wind stärker und fegte wild durch die naheliegenden Bäume. Ausserdem begann er fürchterlich ums Haus zu toben. Er drehte sich um und bemerkte, dass sogar schon die Wände des oberen Flurs, in dem er stand, begannen zu wackeln. Der alte Holzboden bekam langsam Risse und die ganze Situation wurde enorm unstabil.

Mit Mühe versuchte Jeffrey sich durch die umfallenden, antiken Möbel einen Weg zu bahnen und vergass dabei, dass er vorhin merkwürdige Geräusche von Fussschritten vernommen hatte. Vor der Tür seines eigenen Zimmers angekommen, welches direkt neben der Treppe lag, drehte er sich langsam um. Da durchfuhr ihn ein Schock. Als hätte ihm jemand eiskaltes Wasser übergeschüttet. Ein merkwürdiges Wesen starrte ihn von der Treppe aus konzentriert an. Alles, woran sich Jeffrey noch erinnern konnte, waren die seltsam kleinen Augen, die ihn durchbohrend anblickten, sowie die schon fast lustig aussehenden Beine, die ihn an eine Ziege oder ein Schaf erinnerten. Doch in diesem Moment, verspürte er nur Furcht.