Von gemischt zu Champagner (Kapitel 27)

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Nederlandfreak
Veröffentlicht: 23.08.2015 22:35
Aktualisiert: 23.08.2015 22:36
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Kurzbeschrieb:
Ich möchte allen danken, die mich mit Kommenatren oder auch sonst bei dieser Geschichte unterstützt haben, das bedeutet mir wirklich viel. :) Das war das bisher wichtigste und grösste Projekt meines Lebens.

LG Nederlandfreak :)

Text

Jedoch kam der Tag, dem man unmöglich ausweichen konnte. Es kam der Tag, an dem Freds Leben ein letztes Mal verändert wurde. Es kam der Tag, an dem alle Fröhlichkeiten der letzten Jahre, ein Ende fanden. Maja und Karlo waren bereits erwachsene Menschen geworden, die nun fleissig und erfolgreich in ihrem Berufsleben tätig waren. Als sich Leas Gesundheitszustand verschlechterte, warfen selbst sie ihre Arbeit in eine Ecke und  rasten ins Krankenhaus.

Lea hatte eine unaufhaltsame Krankheit, die kein Arzt genauer identifizieren konnte. Alles, was sie sagen konnten war, dass Lea bald nicht mehr unter ihnen sein würde. Stunden und Minuten, Tage und Nächte sassen die drei um ihr Bett herum und leisteten Lea Gesellschaft. Fred redete mit ihr über ihr erstes, zufälliges Treffen, damals am Fluss und zauberte seiner Frau ein Lächeln auf die Lippen. Karlo erzählte vom allerersten Auftritt der Band seines Sohnes und Maja, erinnerte sie an gemeinsame schöne Stunden in der Stadt. Lea bekam den Abschluss, den sie verdiente. Und so geschah es, dass nach einer letzten Geschichte, sich ihre Augenlieder langsam schlossen und das Lächeln auf ihren Lippen verharrte. Keiner von ihnen trauerte, im Gegenteil. Sie verspürten Freude, denn alle wussten, dass Lea das Leben bekam, das ihr auch zustand.

Von nun an, da Lea fehlte, spürte Fred in seinem Innern, wie das Loch der Vergangenheit, das über eine Zeit lang gestopft wurde, sich wieder ausdehnte. Aus diesem Grunde wusste er auch, was er als nächstes tat. Eine Woche nach Leas Tod, ging Fred in den nächstgelegenen Blumenladen und besorgte sich die schönsten und weissesten Rosen, die er finden konnte. Eilig und voller Aufregung, stieg Fred nach der Arbeit in seinen Mercedes und fuhr auf die Autobahn um nach Wien zu gelangen. Extra für diesen Anlass hatte er seinen Hochzeitsanzug aus dem Schrank geholt. ,,Oh hoffentlich, oh hoffentlich ist sie noch da, sie wohnt bestimmt noch dort!“, sagte Fred zu sich selbst und klopfe voller Freude gegen sein Steuerrad. Etwas zu fest, denn sein Wagen machte einen kleinen Schlenker nach rechts, worauf ein LKW-Fahrer laut hupte.

Geprägt von Erinnerungen, fuhr Fred an der alten Bushaltestelle, sowie an der Wiener Tankstelle vorbei. Einiges hatte sich verändert. Wien war nun eine hochmoderne Stadt mit neuen Hochhäusern, an deren Stelle früher heruntergekommene Plattenbauten standen. Er öffnete die Tür seines Wagens und kühler Abendwind schlug ihm ins Gesicht. Als Fred an den eng aneinandergebauten, kleinen Häusern, die man früher noch fast als Villen anerkannte, vorbeilief, kamen in ihm alte Emotionen auf. Jetzt fiel ihm wieder ein, was in jener letzten Nacht zusammen mit Gaston passierte. Grausam blamiert hatten sie sich. Von diesem Gedanken musste Fred kichern.

Hoffend, dass es die richtige Wohnung war, rief er laut hinauf: ,,Lisa! Lisa! Sieh mal!“ Einige Hunde in der Nähe begannen zu bellen. Ein letztes Mal richtete Fred seine Krawatte und war nun bereit. Es dauerte eine Weile bis die Dame, die Fred gerufen hatte an ihrem Fenster erschien. Ihr silbernes Haar glänzte im Licht einer Strassenlaterne und Falten, hatte sie so gut wie keine.

Freudig begriff sie auf der Stelle, wer da gerade vor ihrer Wohnung stand. Mit einem Lächeln präsentierte Fred ihr hochstreckend, die mitgebrachten weissen Rosen. So weiss, wie die Unschuld.

 

 

Nun frage ich euch: War diese Geschichte wirklich so gewöhnlich? Ich denke nicht…

Kommentare

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Am 08.10.2015, Nederlandfreak
Hi :)

Nein, das mit dem Abkürzen geht in Ordnung. :)
Ja, das mit dem Zeitlassen ist so eine Sache. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch, vor allem wenn es ums Schreiben geht. ;) Aber ich werde es bestimmt versuchen.

Das mit dem wollen und die Ängste kenn ich leider auch zu gut.

LG Nederlandfreak
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Am 06.10.2015, Kirja
Ps: würde es dich eigentlich stören wenn ich Nederlandfreak in Kommentaren abkürze? (wenn nicht, dann wie?) sonst bleibe ich ab nun wohl bei einem simplen Hey:D
Hab übrigens noch einige Gedanken zu deinem Text unfairness geschrieben;)
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Am 06.10.2015, Kirja
Hey;)
Jups, da hast du recht, ich würde sagen, die Menge der Ereignisse war manchmal etwas an der Grenze, denke ich. Aber du hast es geschafft. Du darfst dir bei solchen langen Geschichten ruhig auch mal Zeit lassen, auch gerade um Emotionen "garen" zu lassen. Da kannst du dich eventuell noch etwas verbessern;) Aber es ist schon sehr gut.
Danke für das Angebot, ich werde es mir merken. Das gleiche gilt für dich. Im Moment ist es wohl eher ein persönliches Problem: Zu viel wollen, ängste, unsicherheiten. Eben, nicht das Schreiben selbst.
Das bei mir Reinschauen, fühl dich nicht verpflichtet;) Ich habe in letzter Zeit nichts neues hochgeladen, und weiss auch noch nicht, wann dass das nächste mal der Fall sein wird. Vogel-Frei ist zu gross und emotional aufwühlend für diese Seite. Lyrics, gedanken, poems, oft in Englisch...
Lg Kirja
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Am 05.10.2015, Nederlandfreak
Hi :)

Achsoooo ja jetzt weiss ich, was du meinst. Ich glaube das liegt daran, dass ich enorm viele Ereignisse in meine Texte bringen will. Es kann manchmal auch passieren, dass ich zu viele Informationen und Geschehnisse habe und dann alles total durcheinander gerät. Hier dieses Mal zum Glück nicht. ;)

Wenn du Tipps brauchst, kannst du dich ansonsten bei mir melden. :)
Ich werde mir auch vornehmen bei dir wieder einmal reinzuschauen & auch mal wieder zu kommentieren. :)

LG Nederlandfreak
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Am 05.10.2015, Kirja
Hey,
Naja, die Wirtschaftskriese ist eines. Du thematisierst, von der Familie verlassen sein. Konfrontation. Tod einer nahen Person. Die kürze in der sich alles ändern kann(Gaston? wenn ich mich recht erinnere) Heirat und das Leben darin. Jobsuche. sich selbst finden. Eben auch das Alter der Hauptperson. Es hat einen Einfluss. Bei Jugendlichen als hauptpersonen ist es sozusagen vorprogrammiert, dass ihr leben durcheinander gerät(übertritt in Erwachsenenwelt, sich selbst finden) Siehst du wohin ich will damit? U.a. im zusammenhang mit meiner Frage.
Ich sehe, dass dies ein Grosses projekt war, es ist komplex aufgebaut. Es ist interessant zu sehen, wie jemand so anders schreibt wie man selbst. Dein Schreibstil ist so anders als meiner, ich denke ich kann von dir was lernen;) Im Moment läuft es mir zwar nicht so mit meinen Geschichten, obwohl ich formulieren kann. Dafür bin ich intensiver dran am Musik schreiben:D
Machs gut und weiter so!
lg Kirja