Von gemischt zu Champagner (Kapitel 26)

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Nederlandfreak
Veröffentlicht: 14.08.2015 22:22
Aktualisiert: 14.08.2015 22:22
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Mit hohem Tempo raste Fred durch die Einfahrt des Parkplatzes, parkierte sein Auto und stieg hastig aus. So hastig, dass er fast auf die Nase fiel. Der abkühlende Regen war nun noch stärker geworden. Fred störte dies kaum, er war ohnehin schon nass. Auf dem Weg zur Kirche begegnete er vielen Leuten mit schicken Anzügen. Waren das die Besucher seiner Hochzeit?

Versuchend nicht aufzufallen, schlich Fred hinter diversen Büschen und Bäumen dem Weg entlang. Hin und wieder schnappte Fred Worte von vorbeigehenden Personen auf, wie: ,,Echt unerhört einfach bei seiner eigenen Hochzeit nicht aufzukreuzen! Die arme Lea!“ „Pah! Wenn die wüssten!“, dachte sich Fred. Oder: ,,Jetzt sitzt die Arme bestimmt heulend in ihrem Zimmer und bereut, sich auf diesen Mistkerl eingelassen zu haben!“ Am liebsten wäre Fred aufgestanden und hätte dieser Person eins gedonnert. An der Kirchentreppe angekommen, stürmte er zur Tür und lief hinein. Einige Besucher sassen noch da oder packten gerade ihre Sachen um zu gehen. Vor dem Altar stand Karl, die weinende Lea in den Armen. Bei diesem Anblick wäre Fred am liebsten wieder verschwunden. Es brach ihm das Herz.

Näher und näher lief Fred, bis sein Bruder ihn bemerkte. Dieser formte mit seinem Mund ein Wort, das hätte heissen sollen: ,,Und?“ Fred schüttelte endtäuscht den Kopf. Lea schluchzte und schluchzte unaufhörlich, während Fred daneben stand. Hatte den Karl ihr nichts gesagt? Vorsichtig sagte Karl: ,,Lea, sieh mal wer da ist.“ Sie hob ihren Kopf und blickte Fred misstrauisch an. Fred fehlten die Worte. ,,Lea…ich öhm…es…es tut mir Leid. Mein Vater-“ ,,Ach, spar`s dir!“, sagte Lea erzürnt und begann ihren Schritt Richtung Tür. Da auf einmal, fielen Fred die Worte wieder ein. Worte, die er bisher noch nie zu Lea gesagt hatte. Worte, die so viel bedeuteten, aber so schwierig waren um sie auszudrücken.

Er packte sie am Arm und redete drauflos: ,,Ich werde dir nicht die ganze Geschichte erzählen, da ich genau weiss, dass es dies nicht Wert ist. Ich sage nur, dass es dumm und unnütz war in meinen Wagen zu steigen und Etwas hinterher zu jagen, das schon längst Vergangenheit ist. Es war egoistisch von mir, dich hier im Stich zulassen! Aber jetzt, da ich endlich mit der Vergangenheit abschliessen konnte, weiss ich umso mehr, dass ich dich für den Rest meines Lebens an meiner Seite haben will. Ich weiss nun umso besser, dass ich dich auf alle Zeit ehren und schätzen werde, so dass wir eine gemeinsame Familie in der Zukunft gründen können. Denn die Zukunft ist von jetzt an meine neue Heimat, unsere neue Heimat.“ Mit Tränen in ihren Augen sah sie ihn an. Alles hatte Fred erwartet. Eine Ohrfeige, ein Kratzer mit ihren scharfen Fingernägeln oder ein Spucken. Stattdessen schnappte sie sein Gesicht und küsste ihn auf den Mund. Ein Kuss, den Fred niemals in seinem Leben vergessen würde.

Und so hielt Fred sein Wort ein. Er ehrte, schätzte und beschützte Lea vor allem Bösen und Misstrauen, liebte sie wie noch keinen anderen Menschen auf dieser Welt. Ihr neues Haus in der Stadt mit einem grossen, schönen Rasen bot sich ausgezeichnet, um ihre gemeinsamen Kinder Maja und Karlo draussen spielen zu lassen. Fred liebte seine beiden Kinder unaufhörlich. Egal, welche Verletzung sich Karlo beim Fussballspiel zutrug und egal, welchen Streit Maja durchleben musste, Fred war immer da. Denn er wusste, alles was er liebte und alles was ihm gehörte, war seine Familie.

Kommentare

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Am 23.08.2015, Nederlandfreak
Hi Lissan

Nein, es war nicht der letzte Teil, glaub mir, es wird eine überraschende Wendung geben. :)
Danke für dein positives Feedback.

ich kann dir leider nicht sagen, wie das bei mir war, denn ich habe jedes Kapitel dieser Geschichte x-mal durchgelesen ;)

Ja, wenn man es genau nimmt hast du schon Recht. Ich habe einfach auf die Schnelle kein anderes Wort gefunden.
Danke :) und es wird auf jeden Fall noch mehr von mir zu lesen geben!

LG Nederlandfreak
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Am 19.08.2015, Lissan
Hallo Nederlandfreak

Ich gehe einmal davon aus, dass dies der letzte Teil dieser Geschichte war. Stimmt das?

Nun zum Inhalt: Auch dieses Kapitel finde ich echt gut. Der dritte Absatz gefällt mir persönlich am besten von diesem Kapitel. Du hast dich dort toll ausgedrückt und die Situation somit bestens beschrieben!

Zum Schluss: Als ich das Kapitel zum ersten Mal durchlas, ging für mich persönlich die Geschichte ein bisschen sehr schnell zu Ende. Beim zweiten Mal war es dann schon etwas weniger überraschend zügig zu Ende. Wie siehst du das?

Dann ist mir noch etwas aufgefallen: Du hast im zweiten Absatz geschrieben "Am liebsten wäre Fred aufgestanden ..." Doch meines erachtens ist er gerade am schleichen und somit am gehen. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Ansonsten ist dein Text echt super! Ich freue mich schon darauf noch mehr von dir zu lesen :)

lg Lissan