Die Geschichte des Matthew Cornwell 2

Cover
synonym Abyss
Veröffentlicht: 08.11.2014 22:12
Aktualisiert: 08.11.2014 22:12
Kategorie: Fantasy
Tags: Fantasy, Terror, Leid, Hoffnung
Bewertung:
Deine Stimme wird abgegeben.
Bewertung: 4.0 von 5. 1 Stimme(n).
Klicke auf die Sterne, um den Text zu bewerten.

Text

Mein Leben drehte sich nie um das Leid anderer Menschen. Ich war sehr anfangs sehr Ich-Bezogen. Aber was erwartet man von einem Kind das von vorne bis hinten bedient wird. Auch wenn ich oft einsam war, weil mein Vater nicht immer da war, hatte ich doch jeder Zeit jemanden um mich. Einheimische die mein Vater Anstellte. Sie sahen etwas anders aus als wir. Hatten silberne Haare und rötliche Augen. Sprachen auch eine andere Sprache. Doch egal in welcher Kultur, egal welche Haut, Haar oder Augenfarbe. Jede Frau hatte einen Mutterinstinkt! Anfangs bekam ich alles was ich wollte. Wenn ich etwas wollte und „Nein“ die Antwort darauf war, erwiderte ich Lautstark mit speziell einstudierten Jammer und Schrei Einheiten. Man war ich Böse. Ich bekam meistens meinen Willen darauf. Ich hatte zwar nie eine Mutter, dennoch wusste ich das die Angestellten alle Hände voll zu tun mit mir hatten. Ich war auch immer sehr lebhaft. Es gab kein Möbelstück das nicht nach mir gerufen hatte: „besteig mich“! Immer wieder landete mal ein Teil der Tischdecke, samt Frühstück auf den Handgestickten Teppich. Außerdem liebte ich das Geräusch zerbrechenden Porzellans. Und wir hatten viel von dem Zeug. Eines Abends kam mein Vater heim. Er sah sich kurz in der Wohnung um. Sah ein ganz, ganz, klitzekleines Chaos. Ähhm, die Sanierung dauerte 2 Wochen. Er lächelte mich an…, und ich lächelte zurück, natürlich, mit breitem Grinsen! Er fand das Ausgesprochen witzig und holte, Überraschung, die Nagelpistole hervor und nagelte kurzer Hand alles Ziehbare fest. Die Vitrinen und Schränke trugen seit jeher Schlösser!


Bevor ich den ersten Schritt aus dem Golden Käfig, meiner Welt hinter den Mauern setzte, war dies alles worüber ich mich Sorgen musste. Der erste Schritt, die Vollmondnach brachte meine gesamte Welt in Wanken. Als würde jemand in den Spiegel deines Scheinerfolges, von hinten, mit dem Vorschlaghammer durch die Wand, den Spiegel in Tausende Scherben samt deinem Ebenbild zertrümmern. Angst bewegte mich zum Nachdenken. Viele Gedanken durchschweiften meinen Sinn. Der wichtigste Gedanke. Endlich kann ich jetzt mit Papa mitgehen, jetzt weiß ich ja was draußen passiert. Cool oder? Er fand das nicht so „Cool“! Anfangs. Meine wahrscheinlich Preisgekrönte Jammer und Schrei Technik brachte mich wieder ans Ziel. Mein Vater war nach langem Kampf einverstanden, unter einer Bedingung. Ich sollte jeden Tag aufschreiben bzw. aufnehmen was ich gesehen habe.

Diese Bedingung war sowohl Wertvoll als auch Grausam. Als ich ihn bei dem Einsetzen begleitete, verging mir bald schon das Lachen. Nichts war so wie ich es mir Vorstellte.

Das Land verbrannte. Bäume, Sträucher, Häuser und Autos, ja ganze Landstriche wurden verschlungen vom Flammenmeer. Manches Feuer reichte in dem Himmel empor. Asche Fragmente und Rauch verdunkelten den Himmel. Das gesamte Land wurde mit Trübsal überdeckt. Der Geruch von verbrennenden Gebäuden und Vegetation lag in der Luft. Umso mehr die Hässlichkeit der Umgebung zunahm, desto mehr stachen die Schönheit, vom Feuer wenig beeindruckten, Blut Orchideen hervor. Inmitten der tanzenden, vom Wind getriebenen Flammen, wandte ihre Anmut inmitten der brennenden Hölle umher. Keineswegs brannte es in jeder Region. Doch die Menschen kämpften egal wo es uns hintrieb.

Sie wohnten in kleinen, baufälligen Hütten. Waren angewiesen auf jeden Tropfen Wasser, hungerten und litten unter Krankheiten. Auf den erste Blicken wirkten sie eher wie umhergestoßene Schaffe ohne Feste Stätte, als Individuen.

Wo Liebe regiert, dort herrscht die Freude. Wo Habgier regiert, dort herrscht Leid. 

Armut war überhaupt kein Ausdruck für die Lebenssituation der Menschen. Jeder war unzufrieden, nicht einmal die Kinder, in meinem Alter, besaßen mehr Freude. Es war sehr ernüchternd, mitanzusehen wie jeder Litt. Man atmete förmlich nur Schmerz und Leid.

Bis dahin machte ich mir keine Gedanken über meinen Leben. Ich kannte den Unterschied zwischen Reich und Arm, zwischen Freude und Leid, zwischen Leben und Tod nicht.

Durch das nachsinnen nach jedem weiteren Tag wuchs ich. Die Dinge begannen für mich ihren Wert zu Gewinnen. Selbstverständlich war seit dem nichts mehr. Meine kompletten Gedanken nahmen die Ausmaße von Baumwurzeln an. Fragen durchzogen meine Sinne, wie Vogelschwärme den Himmel.

Warum geschieht all das Leid? Wer entscheidet, über die Lebenssituation des Menschen? Was geschieht nach dem Tod? Warum unternimmt niemand etwas gegen diese Ungerechtigkeit?

Fragen häuften sich? Doch niemand konnte sie mir Beantworten. Zeit verging. Mit der Zeit, die Trübsal des Landes, und der unerfüllten Erwartung Antworten zu finden, erkrankte mein Herz. Mein Sinn wollte nicht Verstehen warum die Ungerechtigkeit und das Leid jeden Tag zunahmen. Mein erkranktes Herz wiederrum antwortete, meinem getrübten Sinn mit hoffnungsloser Akzeptanz. Was kann ein kleiner Mensch schon verändern. Mein Selbstvertrauen schrumpfte, meine Liebe erlosch, ich wurde vom Täter zum Mitläufer.

Mein Vater bemerkte meine Entwicklung. Er selbst wusste nur zu gut mit welcher Last das Herz belastet wurde. Mein Vater ist Niemand der einfach Aufgibt. Solange es noch Hoffnung gibt Akzeptiert er nicht. Als ich mit mir im inneren Streit lag, und nichts mich aufheitern konnte, beschloss mein Vater mir etwas beizubringen das selbst das schwerste Herz erleichtert.

Nächste Woche geht es weiter. Man sieht sich :D

Kommentare

Profilbild
Am 11.11.2014, synonym Abyss
Danke für die Rückmeldung :D

Bin gerade beim Forming. Nächstes Mal kommt ein neuer Charakter und ein wenig Humor um das ganze spannender zu machen :D
Profilbild
Am 10.11.2014, alleingelassen
hey
als erstes würde ich es cool finden wenn du irgendeine Rückmeldung auf diesen kommentar geben würdest, weil bei den meisten texten die ich korrigiere kriege ich keine.
es ist sehr gut geschrieben, dass muss ich dir sagen. besonders die metapher mit dem spiegel, als er das erste mal sein ,käfig' verlässt.
auch die umgebung die da draussen ist, hast sehr gut beschrieben.
ich würde versuchen mehr feuer hereinzubringen, denn wenn du weiter so schreibst trocknet dein text irgendwann aus und es wird langweilig zu lesen. aber sonst sehr gut.
lg