
Alera Kapitel 7

rockygirl2000 |
Veröffentlicht: 07.12.2013 14:46 |
Aktualisiert: 07.12.2013 14:46 |
Kategorie: Fantasy |
Tags: Verwandlung, Schlange, Freiheit |
Bewertung: |
Kurzbeschrieb: |
Nach etwas längerer Zeit, hier das nächste Kapitel! :D |
Text
Kapitel 7
Es war so dunkel, dass Alera nur schätzen konnte, wo sich das Bett befand. Unter ihren Füssen raschelte ein Teppich und das Fenster war mit Tüchern verhängt so dass das Tagelicht nicht hinein konnte. Das Mädchen wurde auf einen kleinen Holzstuhl gedrückt. Die alte Frau nahm neben ihr Platz. Sie starrte das Mädchen eindringlich an. „Du musst hier weg, hast du mich verstanden? Hier ist es nicht sicher. Wenn Marianne bemerkt hätte, wer du bist… oder gar der König!“ Alera war verwirrt. „Bist du denn nicht Marianne?“, fragte das Mädchen stirnrunzelnd.
Die Frau schüttelte den Kopf. „Mein Name ist Emily. Ich bin die Schwester von Marianne. Ein Glück, dass du nicht zu ihr gelaufen bist. Marianne hätte dich gleich dem König ausgeliefert. Sie steckt mit ihm unter einer Decke.“ „Du weisst wer ich bin?“, fragte Alera verwirrt. „Als du Charlet erwähnt hast wusste ich, wer du bist. Dieser Name ist hier nämlich verboten. Der König hat seine Zweifel an ihrer Identität nämlich nie ganz abgelegt und als sie dann vor seiner Nase flüchten konnte war für ihn eine sehr grosse Niederlage.“, erklärte Emily. „Was wolltest du von Marianne?“, fragte Emily. „Ich habe so viele Fragen und niemand kann sie mir beantworten. Da dachte ich, das Marianne mir vielleicht helfen könnte.“ „Möglicherweise kann ich dir ein paar Fragen beantworten.“, murmelte Emily nachdenklich.
Dann schaute sie Alera erwartungsvoll an. Diese schluckte dann fragte das Mädchen: „Wer ist mein Vater?“ Emily seufzte. „Dir ist wahrscheinlich klar, dass ich dir das nicht sagen kann weil ich es selber nicht weiss. Aber laut meinen Informationen wurde sie kurz nach ihrer Freilassung schwanger.“ Alera nickte. „Daraus schliesse ich, dass sie in der Burg geschwängert wurde. Nur von wem? Sie stand die ganze Zeit unter Beobachtung. Es kann also nur einer der Wachen gewesen sein.“ Alera schnappte nach Luft. Demnach sollte ihr Vater also mit dem König zusammenarbeiten? Womöglich wurde Charlet sogar vergewaltig! Dieser Gedanke war zu schrecklich.
Nein, als Alera einmal den Versuch gewagt hatte, nach ihrem Vater zu fragen, waren die Gesichtszüge von Charlet weich geworden und kurz war sogar ein Lächeln über ihr Gesicht gehuscht. „Nun, dann stelle ich eben eine andere Frage.“, sagte das Mädchen resigniert. „Was habe ich mit dieser Prophezeiung zu tun?“ Emily seufzte. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so komplizierte Fragen stellst. Aber nun gut. Ich werde dir sagen, was ich weiss.
Vor ungefähr zwanzig Jahren hatte Marianne eine ihrer Visionen. Damals waren wir noch gut befreundet. Sie war noch sie selbst. Wir waren nie gross aufgefallen, nie wirklich wichtig gewesen. Doch als der König so grossen Wert auf die Vorhersagen von Marianne legte, wurde diese sehr eitel. Die dachte, dass sie etwas Besseres sei als ich. Und das nur, weil der König sie zu etwas Wichtigem machte. Sie sprach kaum noch mit mir und wenn, dann mit herablassendem Ton. Ich war wütend und fühlte mich auch von ihr gekränkt. Wir lebten uns auseinander. Doch zurück zu der Vision. Ich denke, du weisst, wie sie lautet:
„Wenn sich der Herbst einläutet, im alles entscheidenden Monat, wird ein Kind geboren werden, das über die Macht verfügen wird, uns alle zu retten, oder aber unser Untergang sein wird.“
Nun, es ist nicht besonders schwer, dies zu interpretieren obwohl ich sicher bin, das nicht so viel Blut hätte vergossen müssen. Aber ich bin sowieso eher ein friedvoller Mensch. Meine Tiergestalt ist ein Schwan. Aber ich verfüge auch über sehr viel Feinfühligkeit, ähnlich wie ein Adler. Dies ist dem König ein Dorn im Auge denn es grenzt an Gestaltwandler. Aber dazu bin ich nicht in der Lage. Obwohl ich denke das jeder dazu fähig-„ Emily unterbrach sich als sie ein Klopfen an der Tür hörte. Dann betrat ein grosser Mann den Raum. Es musste wohl ein Diener sein der jedoch eine höhere Stellung als Alera hatte.
Er machte eine kurze Verbeugung vor Emily und betrachte Alera mit einem kalten Blick. „Das Abendessen wird aufgetragen, Lady Emily. Hat dieses Geschöpf sie belästigt.“, fragte er mit schneidender Stimme. Die Stimme von Emily klang fest, als diese sprach: „Nein, keineswegs. Wenn sie mich nun bitte zu Tisch geleiten würden.“ Mit einem letzten Blick auf Alera verliess sie, gefolgt von dem grossen Mann, den Raum. Als die Tür krachend zu fiel, zuckte das Mädchen zusammen. Dann erinnerte sie sich wieder an ihre Pflichten. Rasch eilte sie zum Speiseraum der Bediensteten zurück. Den Weg fand sie glücklicherweise sehr schnell. Dort angekommen liess sie sich auf einen Stuhl nieder.
Sie stopfte sich etwas Brot in den Mund und kaute, ohne jedoch etwas zu schmecken. Alera konnte den Gesprächen am Tisch nicht folgen. Zu sehr beschäftigten sie die Worte von Emily. Ihr Vater war ein Ritter oder eine Wache gewesen. Daran gab es keinen Zweifel. Und was sollte sie nun tun? Sie konnte nicht mit Marianne reden und nochmal zu Emily zu gehen erschien ihr als keine gute Idee. Der Mann von vorher schien sowieso schon Verdacht geschöpft zu haben. Was tat sie denn noch hier? Andererseits, wo sollte Alera denn sonst hin? Mit diesem niederschmetternden Gedanken legte sie sich schliesslich schlafen.
In den darauf folgenden Tagen gewöhnte sich das Mädchen an ihre Arbeit. Sie verrichtete sie mechanisch. Morgens aufstehen, frühstücken, dann in der zugeteilten Abteilung bis Abends arbeiten, zu Abend essen, schlafen gehen. So sah ihr Tagesplan aus. Langsam wurde Alera nur noch ein Schatten von sich selbst. Verschwunden war das Mädchen, das steht’s ein Ziel vor Augen hatte. Übrig war nur jemand geblieben, der die Tage ausharrte und auf etwas wartete, das es nicht nennen konnte. Eines Tages wurde sie damit beauftragt, etwas speziell vom Schmied gefertigtes, abzuholen. Es war das erste Mal seit langer Zeit, das Aller etwas anderes sah, als die Mauern des Schlosses.
Es war ein lauer Herbsttag und die Sonne schien. Sie liess die wenigen Blätter, die noch an den Bäumen hingen, leuchten und zauberte ein Lächeln auf das Gesicht des Mädchens. Das reiten auf Mystics Rücken fühlte sich wunderschön an. Alera wurde plötzlich klar, wie sehr sie ihre Stute vermisst hatte. Als sie sich auf den Rückweg machen wollte, schweifte ihr Blick über die vertrauten Bäume, die man in der Ferne erkennen konnte. Was würde sie nur dafür geben, noch einmal das Rascheln zu hören, wenn sie über den Waldboden galoppierte? Und den Wind in ihrem Gesicht zu spüren. Entschlossen ritt das Mädchen auf den Wald zu. In einigen Minuten wäre sie dort denn es war gar nicht so weit entfernt, wie es schien.
Als sie endlich die ersten Bäume erreichte, lächelte sie fröhlich. Sie fühlte sich so frei und unbefangen wie schon lange nicht mehr. Erst jetzt wurde ihr klar, wie viel ihr die Burg genommen hatte. Tagtäglich arbeite sie und fühlte sich eingesperrt. Von Tag zu Tag war sie weniger sie selbst gewesen. Doch nun war sie frei, jedenfalls würde man in den nächsten Stunden nicht nach ihr suchen. Vorsichtig stieg sie ab und rannte dann wie ein kleines Kind über die Wiese, Mystic steht’s hinter ihr. Irgendwann liess sie sich ins Gras fallen und lachet ausgelassen.
Dies war ihre Welt, hier gehörte sie hin. Plötzlich spürte sie, wie sich ihr Körper veränderte, zuerst unmerklich, dann immer mehr. Sie streckte sich durch, wurde länger und geschmeidiger. Entgeistert starrte Alera auf ihre Arme. Ihre Haut schien sich abzuschälen. Darunter kamen Schuppen zum Vorschein. Als sie vorsichtig an sich herunter sah, stellte Alera fest, das alles an ihr, aus Schuppen bestand. Dann, plötzlich verschmolzen ihre Arme und Beine mit dem Rest ihres Körpers, wurden Eins. Als sich Alera aufrichtete und vorsichtig bewegte, raschelte ein mit schwarzen Schuppen bedeckter Schwanz hinter ihr her. Auch ansonsten war sie vollkommen schwarz. Das war es also, ihre erste Verwandlung.
„Es hat überhaupt nicht weh getan.“, dachte das Mädchen überrascht. Plötzlich hörte sie ein Knacken im Unterholz. Ein Zischen kam aus ihrem Mund als sie herumfuhr. Wer versteckte sich dort?
lg rocky
im allgemeinen kann ich ihre Gefühle nachvollziehen und sie sind auch sehr logisch. nur am ende wäre ich mehr geschockt gewesen, wenn sich mein körper so plötzlich verwandeln würde!
vielleicht solltest du das noch überarbeiten.
die verwechslung von marianne und emily ist etwas tollpatschiges, was den text natürlicher gestaltet! niemand ist perfekt und auch die Hauptperson kann fehler machen!
PS: tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe! ich habe das kapitel schon vorher gelesen :))
Würde mich über einen Kommentar bzw. eine Kritik freuen. :D
lg rocky