
Das Geheimnis des Menschen Saitu

Suteki Hakai |
Veröffentlicht: 17.08.2013 10:05 |
Aktualisiert: 17.08.2013 10:05 |
Kategorie: Fantasy |
Bewertung: |
Kurzbeschrieb: |
das cover hat mich dazu inspiriert, diese geschichte zu schreiben. ich hoffe sie gefällt euch. ich freue mich auf jeden komi!! |
Text
Das Geheimnis des Menschen Saitu
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Verschlafen rieb ich mir die Augen und versuchte mit einem anschliessenden Gähnen, auch die letzte Müdigkeit bei Seite zu wischen. Verzweifelt fuhr ich mir durch mein dickes, braunes Haar.
Schon seit einiger Zeit wachte ich jede Nacht um dieselbe Zeit auf. Anfangs nahm ich es schweigend hin, doch nun begann ich mich ernsthaft daran zu stören.
Noch immer vollkommen verschlafen kickte ich die Bettdecke beiseite, um den Vorhand zur Seite zu schieben, damit ich einen freien Blick auf den dunkeln, von hellen Sternen bedeckten Nachthimmel hatte.
Schon seit einem Jahr lebte ich hier, in einer verlassenen Gegend von San Diego. Kaum jemand kannte dieses kleine Dorf noch, was jedoch auch keine Notwendigkeit zeigte, bei zwölf Einwohnern.
Immerhin war ich schon 21 Jahre alt und könnte jederzeit von hier verschwinden, wenn ich doch nur dieses kleine Geheimnis nicht mit mir herumtragen müsste. Ein kleines Geheimnis in Form von einer goldenen Kette, welche ich sicherheitshalber nicht bei mir trug, sondern in einer kleinen Schatulle unter meinem Kopfkissen aufbewahrt.
Zögernd trat ich vom Fenster weg.
Wie gerne würde ich sie noch einmal sehen. Meine Schwester, welche mich letztes Jahr verlassen hatte, gab mir diese Kette und band mich damit an diesen gottverdammten Ort.
Eine einzelne Träne rann über meine Wange.
Ich hatte ihr geglaubt, als sie mir versprach, zurück zu kommen. Wie konnte ich nur diesen begehen. Ich hätte es wissen müssen, wer sie wirklich war.
Die ganze Stadt war nicht so, wie es schien. Es lebte nicht ein einziger Mensch hier. Ausser mir.
Meine angebliche Schwester war ein Vampir und wurde mit einem Fluch einer Kette an diese Stadt gebunden, damit sie die Menschheit nicht belästigte.
Nach jahrelangem recherchieren fand sie die richtigen Worte, um den Fluch von sich zu lösen. Er musste jedoch auf jemanden übertragen werden, wurde also nicht wirklich gelöst.
Und sie hat ihn ohne Zögern auf mich übertragen, einem normalen Menschen, welcher nun zwischen übernatürlichen Wesen, wie Werwölfe, Elfen, Orks, Succubusse und vielen mehr, zu überleben versuchte.
Nur ein einziges Mal hatte ich den Mut, das Fenster zu öffnen, kaum hatte meine Schwester damals das Haus verlassen. Einige Narben an meinen Armen, an meinem Hals und in meinem Gesicht erinnerten mich an den Angriff eines Werwolfes.
Sie alle wollten mich töten, um ihren Fluch zu beseitigen. Doch er würde nicht verschwinden, indem sie mich umbrachten. Er konnte nur übertragen werden.
Kopfschüttelnd versuchte ich diese Gedanken weg zu schütteln.
Meine einzige Hoffnung bestand darin, dass meine Schwester zurück kehrte und dies schien unmöglich zu sein.
Langsam schlurfte ich zu meinem Kleiderschrank und schlüpfte in eine enge, helle Jeans und in ein türkises T-Shirt, welches perfekt zu meinen braunen, schulterlangen Haaren und meinen hellen, fast goldenen Augen passte.
Obwohl ich schon seit einem Jahr in diesem Haus lebte und nicht ein einziges Mal einen Fuss vor die Tür gesetzt hatte, war meine Haut nicht bleich, sondern genauso sonnengebräunt wie vor einem Jahr.
Misstrauisch beäugte ich die Waffen, welche sich im hinteren Teil des Schrankes stapelten.
Ich hatte sie alle dort in getan, um sie nicht sehen zu müssen.
Ich verabscheute Gewalt, dennoch könnte dies meine Chance erhöhen, von hier weg zu kommen, wenn meine Schwester wirklich nicht kommen sollte…
Wütend über meine eigenen Gedanken schlug ich die Schranktüre zu, sodass dieser zu beben begann.
Ich durfte nicht an meiner Schwester zweifeln. Sie würde mich niemals im Stich lassen. Es musste eine friedliche Lösung geben.
Mein Vorrat an Nahrung schien tagtäglich einzugehen.
Von Brot über Spaghetti, bis zu Schokolade war alles im Keller, wobei der Berg schneller schwand, als ich ass.
Ich schätzte, dass er mich noch für ein paar wenige Wochen reichen würde. Vielleicht auch ein paar Monate, wenn ich die Mahlzeiten reduzierte und verkleinern würde.
Eines wusste ich mit Sicherheit: Meine Schwester musste sich beeilen und mich von hier weg bringen!
Kaum hatte ich den letzten Bissen von meinem Vorrat verschlungen, wurde mir klar, dass meine Schwester nicht kommen würde.
Verzweifelt legte ich mich ins Bett zurück.
Es gab nun noch zwei Möglichkeiten.
Entweder ich würde weiterhin auf meine Schwester warten und dabei wahrscheinlich elendig verhungern oder ich würde die Waffen aus dem Schrank holen und versuchen, einem der übernatürlichen Wesen nahe genug zu kommen, um es doppelt zu verfluchen.
Es war ungewiss, ob es mir gelingen würde, ich würde lieber auf meine Schwester warten, doch ich musste es versuchen.
Also begann ich mich auszurüsten und trat auf die leere Strasse.
Ängstlich sah ich mich um, doch es war niemand hier. Egal wohin ich ging, niemand war hier, niemand griff mich an.
Plötzlich erklang ein Schrei von allen Seiten: „Saitu!“, schrie jemand. Dieser Name! Er kam mir bekannt vor! War dies nicht mein Name? Ich hatte ihn schon so lange nicht mehr zu Ohre bekommen.
Verzweifelt drehte ich mich im Kreis.
Wer war das? Von wo kam dieser Ruf?
„Saitu!“, schrie wieder jemand. Noch immer war niemand hier.
Die Rufe gingen in ein Echo über, welches mir kalte Schauer über den Rücken jagte.
Langsam verschwamm die Welt um mich herum. Die Hauser wurden immer verblichener, wie bei einem uralten Gemälde, bis ich schliesslich inmitten einer weissen Welt stand.
Ich konnte mich nicht bewegen, geschweige denn mich dagegen wehren.
Das Geschrei wurde leiser, viel freundlicher, liebevoller.
Erneut begann alles zu verschwimmen, doch dieses Mal wurde alles schwarz.
War ich tot? War nun alles zu Ende?
„Saitu! Du bist endlich aufgewacht!“, rief eine Stimme.
Mein Körper zuckte, doch meine Augen blieben geschlossen.
Es roch stark nach Desinfektionsmittel und ich vernahm ein regelmässiges Piepsen an meiner rechten Seite.
Ein Krankenhaus? Was sollte das? Ich war doch tot? Wer sprach mit mir?
„Saitu! Ich bin es, deine Mutter!“ Mutter? Ich konnte mich nicht daran erinnern, eine Mutter zu haben. Ein Albtraum?
Misstrauisch lauschte ich ihrer Geschichte:
„Du bist im Krankenhaus, Saitu. Vielleicht kannst du dich daran erinnern.
Vor einem Jahr sind dein Vater und ich abends an eine Party deines Onkels gegangen. An diesem Abend wurde unser Haus ausgeraubt, indem dich du und deine Schwester befanden.
Nun ja, du warst dort, deine Schwester, Alina, ist kurz vorher aus dem Haus gegangen. Sie wurde noch vor der Haustüre umgebracht.
Als die Diebe schliesslich dich entdeckten, wie du weinend die Goldkette deiner Schwester umklammert hieltest, wollten sie dich nicht umbringen. Doch sie haben dich mich einem scharfen Messer solange geritzt, bis du ohnmächtig wurdest.
Die Narben sind noch immer da. Hier, an den Armen, am Hals und im Gesicht.
Es ist ungewiss, warum du ins Koma gefallen bist. Schon seit einem Jahr ist dies so. Jede Nacht, um punkt zwölf Uhr mussten die Notärzte dich wiederbeleben, da dein Herz ausgesetzt hat.
Sie meinten, du seist im letzten Moment aufgewacht.
Ich bin so froh, dass du wieder da bist!“
Ich erkannte den Zusammenhang meines Traumes im Koma und der Wirklichkeit erst ein paar Tage danach.
Ich wusste dann auch, warum ich erst nach draussen gehen musste, um wieder in die Wirklichkeit zu gelangen.
Ich hatte mich die ganze Zeit über im Haus versteckt, als wollte ich nicht in die reale Welt zurück, anstatt die Waffen zu nehmen und für mein Leben zu kämpfen.
Man muss erst für das Leben gekämpft haben, um zu erkennen zu können, welch ein Gewinn es ist.
das sollte man nie persönlich nehmen XD